Als Schultheiß bzw. Schulze bezeichnete man früher den Gemeindevorsteher (heute die Funktion des Bürgermeisters), den Vogt oder den Vollstreckungsbeamten des Grafen. Vom "Schuld" und "heißen" (mittelhochdeutsch: Schultheize) und "der die Verpflichtungen zur Leistung befiehlt" (lat. scultetus) - etwa ein "Vollzugsbeamter".
Heute ist es der meistverbreitete deutsche Familienname in diversen Varianten: Schulz, Schulze, Schulthess, Schultheiss u. a. Diese Schreibformen entsprechen der regionalen Aussprache und Schreibweise für die Funktion und das Amt des Schultheißen. Im Schwäbischen wird aus dem Wort Schultheiß der Schultes. Im altdeutschen Gerichtswesen (siehe Thing) hatte er den Vorsitz über die Schöffen.
Die Entsprechung des Schultheiß im Englischen ist der Sheriff; in England ein Verwalter, in den USA ein (Hilfs-) Polizist auf dem Lande (siehe auch Wilder Westen).
Schultheiß ist heute die Amtsbezeichnung für den Vorsitzenden des Regierungsrates im schweizer Kanton Luzern.
Schultheiss ist auch der Name einer Biermarke.