Lüderitz

Stadt in Namibia
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Lüderitz ist eine Fischereihafenstadt an der namibianischen Westküste, 5.800 Einwohner, benannt nach dem Kaufmann Franz Adolf Eduard Lüderitz.

Geschichte

Der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Diaz landete 1487 als erster Europäer in der Gegend. Bevor er weitersegelte, errichtete ein Steinkreuz mit Wappen (Diaz Point). Das Originalkreuz wurde inzwischen zerstört und 1929 durch ein nachgebildetes Kreuz ersetzt.

Alfred Lüderitz kam 1883 in der Angra Pequena – Bucht (später Lüderitzbucht) an, wo er einem Nama-Häuptling ein 150 Kilometer langes Landstück abhandelte und dann darauf einen Handelsposten errichtete. Der Häuptling erhielt 100 Goldpfund sowie 200 Gewehre. Lüderitz erwarb das als wertlos angesehene Land, weil er sich erhoffte Bodenschätze zu finden.

1908 wurden in dem Gebiet Diamanten entdeckt, was zu einem kurzzeitigen Boom führte. Beim Bau einer Schmalspurbahn entdeckte ein schwarzer Arbeiter einen Diamanten, als er gerade mit Schaufelarbeiten in einem von Dünen verwehten Abschnitt beschäftigt war. Er brachte ihn dem Bahnmeister August Strauch, der daraufhin die Schürfrechte in diesem Gebiet erwarb und so Millionär wurde. In der Nachfolgezeit entwickelte sich Lüderitz zu einem Handelshafen. Der Diamantenabbau wurde inzwischen industriell betrieben, verlor aber ab 1930 immer mehr an Bedeutung, da sich das Diamantenvorkommen weiter nach Süden verlagerte.

Bevölkerung und Wirtschaft

Die Bevölkerungsanzahl in Lüderitz war nie sehr hoch (2000 Einwohner in den 1970er Jahren) und liegt heute bei knapp 5.800 Einwohnern. Es gibt überdurchschnittlich viele Arbeitslose in der Gegend.

Obwohl immer noch Diamanten in der Nähe abgebaut werden, orientiert sich die Wirtschaft auf den Fischfang und den Tourismus. Besonders der Fang von Langusten, die u.a. nach Spanien und Japan exportiert werden, hat eine gewissen Bedeutung. Jedoch mussten auf Grund einer massiven Überfischung der Gewässer die Fangquoten vermindert werden.

Sehenswürdigkeiten

Die Stadt ist im typisch deutschen Jugendstil der Kaiserzeit zu bewundern. Zu den wichtigsten Bauwerken zählen z.B. das Goerke-Haus, das Kapps-Hotel oder die lutherisch-evangelische Felsenkirche. Die meisten Kneipen machen sehr zeitig zu. Das Hotel Zum Speergebiet beinhaltet die einzige Kneipe, die bis Mitternacht geöffnet hat. Hier spricht man zumeist Deutsch.