Mittelhausen ist ein Ortsteil der Stadt Erfurt in Thüringen mit 1.136 Einwohnern (31. Dezember 2005).
Geschichte
Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Mittelhausen in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Midilhusun erwähnt.
Geschichtliche Bedeutung erlangte der Ort Mittelhausen für Thüringen um 1130, als Landgraf Ludwig II. Mittelhausen als Obersten Dingstuhl auserkor, an dem er höchstpersönlich viermal im Jahr Recht sprach. Über 200 Jahre blieb diese Institution erhalten und erlangte als Landfriedensgericht zentrale Bedeutung. Erst der Thüringer Grafenkrieg beendete das Wirken an dieser Stelle. Diese Gerichtsstätte ist heute noch nordwestlich des Ortes vorhanden - ein Denkmal erinnert an diesen geschichtsträchtigen Ort.
Die Ökonomie des Ortes war landwirtschaftlich geprägt. Davon zeugen die großen Hofanlagen. Später erlangte auch Abbau und Verarbeitung der reichen Tonvorkommen in der Mittelhäuser Flur wirtschaftliche Bedeutung und gab Mittelhäuser Einwohnern Lohn und Brot. Außerdem wurden große Mühlen an der Gera betrieben. Die landwirtschaftlichen Flächen rund um Mittelhausen werden heute vorwiegend von der UNI- Agrar bewirtschaftet, die außerdem durch ihre Milchviehhaltung zu den Zulieferunternehmen de Milchhofes Erfurt gehört. Aus einem ehemaligen Betriebsteil des VEG Saatzucht Zierpflanzen Erfurt hat sich seit der Wende auf 12 ha eine Gärtnersiedlung entwickelt, die die Tradition des Gartenbaustandortes Mittelhausen weiterführt.
Koordinaten: 51° 2′ N, 11° 0′ O