Chuzpe

Ethische Haltung, Motivation oder Handlung
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Das Wort Chuzpe [xʊtspə] stammt aus dem Jiddischen und ist vom hebräischen Wort chuzpà für "Frechheit", "Dreistigkeit" abgeleitet.

Von Chuzpe spricht man immer dann, wenn jemand in einer eigentlich verlorenen Situation mit Dreistigkeit noch etwas für sich herauszuschlagen versucht. Als Beispiel möge der Dialog zwischen dem Bettler "Reb Nachum" (in der Alltagssprache steht Reb für Rabbi) und dem Rabbi des Dorfes in "Anatevka" dienen (wobei schon die Namensgebung für den Bettler von Chuzpe zeugt: Reb Nachum ist ein bedeutender Schriftgelehrter der jüdischen Überlieferung):

R. N.: "Eine milde Gabe, Herr, eine milde Gabe bitte!"
Rabbi: "Da, Reb Nachum, hast du eine Kopeke."
R. N.: "Waaas, nur eine Kopeke? Vorige Woche hast du mir zwei gegeben."
Rabbi: "Ooj..., ich hatte eine schlechte Woche."
R. N.: "Wie, wenn du eine schlechte Woche hast, soll ich darunter leiden?"

Ein weiteres Beispiel für Chuzpe ist die Geschichte von dem Mann, der Vater und Mutter erschlägt und dann den Richter um mildernde Umstände bittet, da er ja Vollwaise sei.

"Chuzpenik" ist die Bezeichnung für jemanden, der mit Chuzpe durch das Leben geht.

Siehe auch