Schneller Graben

Fließgewässer in Hannover
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Der Schnelle Graben ist ein ungefähr 700 Meter langes, künstlich angelegtes Fließgewässer in Hannover, das mit 10-15 m weitaus breitere Ausmaße als ein Graben hat. Wassertechnisch gesehen handelt es sich um ein Vorflutergewässer (auch Vorfluter). Er leitet große Mengen des Leinewassers in die ab dort als breiter Kanal ausgebaute Ihme. Dadurch trägt er zum Hochwasserschutz der Innenstadt von Hannover bei.

Wasserkraftwerk am Schnellen Graben mit rötlichem Frühjahrshochwasser

Lage

Der Schnelle Graben liegt zwischen den Stadtteilen Ricklingen und Südstadt auf der Westseite des Maschsees. Er wird im Norden vom Sportpark mit der AWD-Arena (früheres Niedersachsenstadion) und im Süden vom Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet der Ricklinger Masch und dem anschließenden Südschnellweg begrenzt.

Geschichte

Der Schnelle Graben wurde schon im Jahre 1651 von der Stadt Hannover zum Schutz vor Überschwemmungen des Stadtgebiets gebaut. Damals stellte er eine Verbindung der Flüsse Leine und Beeke dar und sollte die Leine bei Hochwasser entlasten. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Schnelle Graben von den Hannoveranern immer wieder ausgebaut. Dies führte aber zum Streit mit den Einwohnern der Ortschaft Ricklingen, da Ricklingen bis zur Fertigstellung des Grabens weitgehend von Überschwemmungen verschont geblieben war. Dieser Streit wurde im Jahre 1770 durch einen Vergleich, in dem die Stadt Hannover zur Zahlung von Wiedergutmachungen verpflichtet wurde, beigelegt.

In den 1920er Jahren wurde schließlich der Bau des Wasserkraftwerks Schneller Graben beschlossen. Dieses konnte bereits im Jahr 1922 in Betrieb gehen und war zunächst hauptsächlich zur Versorgung des in der Nähe befindlichen Wasserwerks Ricklingen bestimmt. Allerdings wurde auch schon damals die überschüssige Energie in das städtische Stromnetz eingespeist.

Heute existieren auf dem Stadtgebiet von Hannover zwei Wasserkraftwerke: Das eben genannte Wasserkraftwerk Schneller Graben und das Wasserkraftwerk Herrenhausen. Bei dem seit 1999 in Betrieb befindlichen Wasserkraftwerk Herrenhausen handelt es sich um ein Projekt der Weltausstellung, die im Jahre 2000 in Hannover stattgefunden hat. Dieses Kraftwerk liefert Strom für ungefähr 1850 Haushalte. Beide Wasserkraftwerke zusammen erbringen etwa 50 % der regenerativen Energie aus Wasserkraft im Stadtgebiet von Hannover.

Zur Zeit befindet sich noch ein drittes Wasserkraftwerk in Bau: Das Wasserkraftwerk "Döhrener Wolle". Mit diesem dritten Kraftwerk werden dann voraussichtlich 90 % des Energiepotentials aus Wasserkraft genutzt sein.

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