Hanf

Gattung der Familie Hanfgewächse (Canabeaceae)
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Hanf
Hanfpflanze
Hanfpflanze (Cannabis sativa)
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Vorlage:Divisio: Blütenpflanzen (Magnoliophyta)
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Hanf (Cannabis) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Hanfgewächse. Hanf als Droge wird im Artikel Cannabis behandelt.

Manche Botaniker unterscheiden drei Arten in dieser Gattung,

  1. Cannabis sativa L. - Nutzhanf (sativa = nützlich)
  2. Cannabis indica Lam. - indischer Hanf
  3. Cannabis ruderalis - russischer Hanf oder Ruderalhanf

andere gehen von einer einzigen Art (Cannabis sativa) aus, und betrachten den indischen und den russischen Hanf als Unterarten des Nutzhanfes.

Je nach Verwendungszweck wird zwischen Nutzhanf, Rausch- bzw. Medizinalhanf mit dem Wirkstoff THC und Schmuckhanf unterschieden.

Hanf wird 7-8 Meter hoch, in europäischen Breitengraden zwischen 1.4 und 4 Meter.


Geschichte

Hanf (Cannabis Sativa L.) ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. In China wurde es schon vor mindestens 10.000 Jahren genutzt. "Ma", wie die Chinesen das Hanf nannten, lieferte ihnen nicht nur wohlschmeckende und nahrhafte Samen, auch die Stängel mit ihren nahezu unverwüstlichen Fasern wusste man schon früh zu schätzen. Bereits 2737 v. Chr. beschrieb der chinesische Kaiser Shen Nung in einer medizinischen Abhandlung wie das Hanf als Heilmittel gegen Malaria, Rheuma und viele andere Unpässlichkeiten eingesetzt werden kann. Die so vielseitig einsetzbare, schnell wachsende Pflanze mit ihren charakteristisch handförmigen Blättern konnte nur göttlichen Ursprungs sein. So verwundert es denn auch nicht, dass Hanf bei hinduistischen Zeremonien als Schutz gegen das Böse Verwendung fand. Von Buddha (ca. 800 v. Chr.) heißt es, er habe sich auf seinem Weg zur Erleuchtung nur von Hanfsamen ernährt.

Über Indien und die antiken Hochkulturen im heutigen Irak trat der Hanf seinen Siegeszug um die Welt an. In Europa sind die ältesten Funde ca. 5.500 Jahre alt und stammen aus dem Raum Tübingen (Deutschland). Die alten Griechen und ihre ägyptischen Nachbarn kleideten sich oft mit Hanf, aber auch die angenehme Wirkung von Cannabis-Gebäck, welches "Ausgelassenheit und Vergnügen hervorruft" (Galen 200 n. Ch.) war bei ihnen bekannt und beliebt.

Bei den Skythen im heutigen südlichen Russland ist seit 700 v. Chr. der Anbau von Hanf als Nutzpflanze sowie die Herstellung und der Export von Seilen bekannt. In einfachen Zelten wurde Hanf von den Skythen rituell verräuchert und die dabei entstehenden Dämpfe inhaliert.

Über die Jahrhunderte hinweg geriet die vielseitige Pflanze nie in Vergessenheit. So fand man die, im Jahre 565 n. Chr. bestattete, Merowinger- Königin Adelheid in ein Hanfkleid gewandet, das sie in die Ewigkeit begleiten sollte. Kaiser Karl der Große erließ um 800 n. Chr. mit seiner "Capitulare" das erste Hanf-Gesetz. Es verpflichtete seine Untertanen zum Anbau dieser, für seine Kriegspläne wichtigen, Rohstoffquelle.

Über Spanien fand im 13. Jahrhundert eine weitere Anwendung der Hanffaser ihren Weg nach Europa - Die Papierherstellung. So entstand in Nürnberg bereits 1290 eine erste Papiermühle auf deutschem Boden. Gutenberg druckte 1455 seine berühmte Bibel auf Hanfpapier und auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung können wir nur deshalb Heute noch im Original bewundern, weil sie auf fast unverwüstlichem Hanfpapier verfasst wurde.

Hanfseile und Segeltuch aus Hanf waren in der Schifffahrt wichtig, da die Faser sehr widerstandsfähig gegenüber Salzwasser ist und weniger Wasser aufnimmt als beispielsweise Baumwolle. Venedig erreichte seine Vormachtstellung als bedeutendes Handelszentrum im Mittelalter u.a. durch die hohe Qualität der Seilerei. Kolumbus hatte beispielsweise 80 Tonnen Hanffasern in Form von Segeln und Tauen auf seinem Schiff, als er Amerika entdeckte.

Kleidung aus Hanfgewebe wird auch von Herodot (450 v. Chr.) erwähnt. Erst in der Mitte des 20. Jahrhundert verdrängten Kunstfasern den Hanf.

Die Samen der Hanfpflanze dienen seit mindestens 2000 Jahren als Nahrungsmittel. Alle 20 essentiellen Fettsäuren sind in ihnen enthalten.

Erste Hinweise auf medizinische Verwendung stammen aus China zur Zeit des mythischen Kaisers Shen Neng (etwa 2700 v. Chr.). In Indien wird vom Nutzen des Hanf zum Stressabbau seit 1400 v. Chr. berichtet. Plinius der Ältere schreibt, dass Hanf Schmerzen lindere, und Pedanios Dioscurides berichtet von der Wirksamkeit des Saftes der Hanfsamen gegen Ohrenschmerzen. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit wurden aus Hanf Mittel zur Linderung von Wehenkrämpfen und nachgeburtlichen Schmerzsymptomen gewonnen.

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Weibliche Cannabisblüte unter Natriumdampflicht

Weiterhin ist auch seit mehr als 2000 Jahren die psychoaktive Wirkung des Hanfes bekannt. Als Wirkstoffe werden hauptsächlich Cannabinoide genannt.

Im Elbing-Preussischen Wörterbuch von etwa 1350 ist Hanf als knapis im alt-preussischen Dialekt von Pomesanien dokumentiert.

Bis ins 19. Jahrhundert baute man Hanf an den Berghängen entlang des Rheins an, wovon u. a. der Ortsname Hennef (Sieg) zeugt.

Gegenwart

Wer heute von Hanf als Rohstoff, als natürliche Ressource spricht, meint damit in der Regel „Nutzhanf“.

Der landwirtschaftliche Anbau von Hanf hat seit seiner Wiedergeburt Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts kontinuierlich zugenommen. Trotzdem liegt die Produktion in Europa weit hinter der Nachfrage zurück. Dank seiner überlegenen Eigenschaften konnte Hanf in vielen Bereichen der Wirtschaft Fuß fassen. Er eignet sich zum Hausbau genauso gut, wie als Basis für Farben und Lacke. Längst sind nicht alle möglichen Anwendungen auch in die Praxis übertragen und doch kann schon heute ein Sortiment unterschiedlichster Artikeln aus Hanf oder unter zu Hilfenahme von Hanf hergestellt werden.

Moderne Hanfbauern unterscheiden vier verschiedene Teile der Pflanze mit wirtschaftlicher Bedeutung.

Die Samen – Hanfsamen sind nicht nur lecker, sie sind auch gesund. Nachdem das Märchen vom „Rausch durch Samenkonsum“ als solches erkannt war, fand aus Hanfsamen gepresstes Hanföl schnell viele Freunde. Aber auch der Presskuchen, die Samenreste nach der Ölgewinnung, sind kein Abfall. Sie finden z.B. in der Viehzucht als Futtermittel Verwendung. Sie enthalten nach neusten Erkenntnissen essentielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sonst nur noch in der menschlichen Muttermilch zu finden sind.

Die Fasern – Hanffasern sind wegen ihrer Langlebigkeit und Schädlingsresistenz als Dämmstoff gefragt. Auch für die Herstellung von Textilien und von Papier eignen sie sich. Hanffasern werden durch Brechen und Walzen der Stängel vom Rest der Pflanze getrennt. Je nach Länge der so gewonnenen Faser entstehen aus ihnen grobe Fliese oder feinster Zellstoff. Klempner verwenden Hanffasern um Wasser- und Heizungsrohre abzudichten.

Die Schäben – Schäben sind die Reste der verholzten Pflanzenteile, die sich nicht zur Fasergewinnung verwenden lassen. Dennoch sind sie kaum weniger wertvoll. Die 31.000 t Hanfschäben, die 2003 von europäischen Hanfbauern produziert wurden, finden vor allem als Einstreu Verwendung. Besonders Pferde lieben die besonders absorptionsfähige Einstreu aus Hanf. Ihre Besitzer schätzen die leichte Kompostierbarkeit.

Die Blätter – Blatt und Blüte der Hanfpflanze können heute zu „ätherischen Hanfölen“ veredelt werden. Diese Wasserdampfdestillate finden dann als Geschmacksstoffe in Lebensmitteln oder als Geruchsstoff in z.B. Waschmitteln Verwendung.

Hanf ist als nachwachsender Rohstoff wegen seiner problemlosen Zucht und vollständigen Nutzbarkeit beliebt. Es werden keinerlei Herbizide benötigt, weil die Pflanzen bereits nach wenigen Tagen den Boden vollständig beschatten, sodass kein Unkraut mehr Licht findet. In der Wirtschaft ist Hanf äußerst vielseitig einsetzbar und wird wegen seiner hohen Haltbarkeit, Umweltverträglichkeit und niedrigen Energiebilanz geschätzt. Aus Hanf können über 40.000 verschiedene Produkte aus allen Bereichen des täglichen Lebens hergestellt werden:

  1. Werkstoffe
  2. Kosmetika
  3. Medikamente
  4. Nahrungsmittel
  5. Biomasse, Öle, Ölprodukte
  6. Papiere, Vliese, Zellstoffe, natürliche Dämmstoffe
    • Bücher
    • Standardpapiere und -zellstoffe
    • Spezialpapiere und -zellstoffe
    • Vliese
  7. Stoffe (Kurz- und Langfasern)
    • Bekleidung und Textilien
    • Brems- und Kupplungsbeläge
    • Fäden, Netze, Seile
    • Geo- und Agrartextilien
    • Planen, Säcke, Segeltücher, Tücher
    • Teppiche

Psychoaktiver Hanf

Hanf enthält, je nach Sorte, unterschiedliche Konzentrationen (zwischen 0,3% und weit über 20%) von Delta9-THC, dem wesentlichen Bestandteil des Rauschmittels Cannabis. Durch spezielle Züchtung und optimierte Anbaumethoden wurden seit Ende der 70er Jahre zahlreiche Sorten gezüchtet und der THC-Gehalt immer weiter gesteigert (besonders in den Niederlanden). Immer wieder neue Kombinationen führten dazu, daß sich derzeit weit mehr als 500 verschiedene Sorten namhafter Samenzüchter im Handel befinden. Die Sorten unterscheiden sich neben ihrem unterschiedlichen THC-Gehalt durch Geruch, Geschmack, Farbe, Ertrag, Blütedauer usw. Der Anbau von Hanf wurde (und ist) in vielen Staaten verboten oder unterliegt strengen Auflagen. Die medizinische Bewertung von Hanf ist umstritten. Zum einen gilt Cannabis bei bestimmten Medikationen als Mittel der Wahl (drucksenkend bei Glaukom, appetitanregend bei HIV usw.) und kann in diesen Fällen zum Teil auch legal verordnet werden. Künstliche Nachahmerprodukte erreichen, trotz intensiver Forschung, bis heute nicht die Wirksamkeit der natürlichen Wirkstoffkombination. Andererseits müssen nach anderen Quellen mindestens 1% der Cannabis-Konsumenten mit dem Ausbruch einer latent vorhandenen paranoiden, schizophrenen Psychose rechnen. Der häufige Konsum von Cannabis erhöht unter Umständen das Risiko, im späteren Leben an einer Depression oder an Schizophrenie zu erkranken. (Im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen muß darauf hingewiesen werden, daß die allgemeine Wahrscheinlichkeit einer mentalen Erkrankung, wegen verbesserter Diagnostik, neu definierter Krankheitsbilder und veränderten Lebensbedingungungen, seit 1970 um 300% zugenommen hat.) Man unterscheidet zwischen der Verwendung von Haschisch und Marihuana. Während Haschisch aus dem gepressten Harz der Hanfblüten gewonnen wird, versteht man unter Marihuana die getrockneten Blüten als Ganzes.

Hanf als Medizin

Die medizinische Verwendung der Pflanze Hanf ist mindestens 4500 Jahre alt. Die alten Chinesen nutzen Hanf u. a. gegen Malaria, Rheuma und bei Entzündungen. Der Leibarzt des römischen Kaisers Nero verordnete Hanf als Schmerz- und Beruhigungsmittel. Hildegard von Bingen, Martin Luther, die englische Königin Viktoria - die Liste der Medizinalhanf- Konsumenten ließe sich endlos fortsetzen. Obwohl Hanf noch 1937 bei über 100 Krankheitsbildern verschrieben wurde, strich man ihn 1941 von der Medikamentenliste. Die medizinische Verwendung von Cannabis verschwand in den Kriegsjahren fast völlig, die Forschung an einer der ältesten Medizinalpflanzen des Menschen wurde im Hintergrund aber fortgesetzt.

Die moderne Cannabis-Forschung beginnt mit der Isolierung des wichtigsten psychotropen Wirkstoffes Delta-9-THC im Jahre 1964 durch Forscher der Universität von Jerusalem. THC wirkt muskelentspannend, anti-epileptisch, stimmungsaufhellend, brechreizhemmend, appetitsteigernd, leicht verstopfend, augeninnendrucksenkend, bronchienerweiternd, beruhigend, schmerzhemmend, schlaffördernd, juckreizstillend, entzündungshemmend, antibiotisch, gefäßerweiternd, gerinnungshemmend und fiebersenkend. In den vergangenen Jahrzehnten sind über 60 Cannabinoide isoliert und beschrieben worden. Längst sind nicht alle ihrer Wirkungen erforscht, doch scheint das medizinische Potential von Hanf größer als bisher angenommen.

Dennoch sind Hanf und natürliche Cannabisprodukte in Deutschland nicht als Medikament zugelassen. Ärzte dürfen ihren Patienten diese Medizin nicht vorschlagen. Einzig auf synthetisches THC, das unter den Namen Marinol und Dronabinol verkauft wird, können Patienten ausweichen, denen nur Hanf hilft. Dabei ist Marinol etwa 30 bis 50 Mal teurer als das THC in natürlichen Cannabisprodukten und künstliche Nachahmerprodukte erreichen, trotz intensiver Forschung, bis heute nicht die Wirksamkeit der natürlichen Wirkstoffkombination.

Aufgrund seines vielfältigen Wirkungsspektrums sind auch die Diagnosen bei denen Hanfkonsum als Therapie in Frage kommt weit gefächert:

Krebs- und Aids-Patientinnen hilft Hanf gegen Übelkeit und Erbrechen, die oft als Nebenwirkung der Chemotherapie entstehen. Zudem steigert Hanf den Appetit und bremst so die krankheitstypische Auszehrung der Patienten.

Spastiker ziehen ihren Nutzen aus den antiepileptischen Eigenschaften der Hanfharze, auch beim Tourette- Syndrom und ähnlichen Erkrankungen werden die positiven Therapieergebnisse auf diese Wirkung von THC zurückgeführt.

Patienten mit Glaukom hilft Hanf indem es den Augeninnendruck senkt. Vielfach wird eine drohende Erblindung dadurch verzögert oder gar verhindert.

THC lindert asthmatische Krämpfe indem es die Bronchien erweitert. Dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften unterstützt Hanf die Heilung von Lungenentzündung und anderen Atemwegskrankheiten. Allerdings steht das Rauchen von Hanf unter dem Verdacht das Risiko von Krebserkrankungen zu steigern. Die Verwendung eines Vaporizers beseitigt diese Gefahr jedoch fast vollständig.

Einige der ältesten Anwendungen von Hanf als Medizin vertrauen auf seine schmerzlindernden Effekte. Hanf wirkt auch in geringen Dosen sehr gut bei neuropathischen Schmerzen wie Migräne, Arthritis, Menstruationsschmerzen oder degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Die stimmungsaufhellende Wirkung von Hanf verhalf ihm zu einem festen Platz im Therapiespektrum bei reaktiver und neurotischer Depression. Andererseits müssen nach anderen Quellen mindestens 1% der Cannabis-Konsumenten mit dem Ausbruch einer latent vorhandenen paranoiden, schizophrenen Psychose rechnen. Der häufige Konsum von Cannabis erhöht unter Umständen das Risiko, im späteren Leben an einer Depression oder an Schizophrenie zu erkranken.

Darüber hinaus berichten Patienten von positiven Effekten bei so unterschiedlichen Erkrankungen wie Allergien, Juckreiz, Schluckauf, Tinnitus oder Darmreizungen.

Nutzhanf

Im Dezember 1985 erschien das Buch "The Emperor wears no clothes" von Jack Herer, das 1993 auch Deutschland erreichte. Der Titel der von Herer und Matthias Bröckers erstellten deutschen Übersetzung ist "Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf". Schnell wurde es das Standardwerk für Hanfaktivisten und Nutzhanfbauern, zeigt Herer doch wie vielseitig Hanf Verwendung findet.

In den Jahren nach 1985 kam es zu einem regelrechten Hanf-Boom, der nicht nur dem Rauschhanf, sondern auch den Anwendungen der Nutzpflanze immensen Vortrieb einbrachte. Im Zuge dieser Hanfwelle entstanden in aller Welt Strukturen, die sich für eine Normalisierung der gesetzlichen Lage oder schlicht eine vollständige Legalisierung einsetzten. In Deutschland entstand z.B. 1992 der H.A.N.F. der zu diesem Zweck unter anderem das Hanf Museum Berlin betreibt.

Das weltweit wachsende Engagement und der damit wachsende politische Druck führten dazu, dass man sich auf europäischer Ebene mit Hanfanbau beschäftigte. 1989 verfügte die europäische Kommission in der Verordnung Nr. 1164/89, dass der Anbau von Hanf, einer der in der Anlage benannten 25 Sorten, von den Mitgliedsstaaten legalisiert werden muss. Die genannten Sorten sind so genannter "Faserhanf" mit einem Wirkstoffgehalt von unter 0,3 Prozent.

Der Nutzhanf der heute von Bauern angebaut wird, wurde speziell so zurückgezüchtet, dass er einen sehr geringen THC-Gehalt hat. Wenn man Nutzhanf gezielt zurück züchtet, würde der THC-Gehalt mit jeder Generation bis zur ursprünglichem Konzentration ansteigen. Daher steht der Nutzhanf unter strengen Kontrollen. Das größte europäische Anbaugebiet ist das französische Département Aube in der Champagne.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten Hanf als Biorohstoff zu nutzen.

Literatur

  • Lark-Lajon Lizermann: Der Cannabis Anbau : Alles über Botanik, Anbau, Vermehrung, Weiterverarbeitung und medizinische Anwendung sowie THC-Messverfahren. ISBN 3037881348 Nachtschatten Verlag 2004
  • van Treeck, Bernhard: Das große Cannabis-Lexikon - Alles über die Nutzpflanze Hanf. Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin, 2000, ISBN 3-89602-268-7
  • van Treeck, Bernhard: Drogen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2003, ISBN 3-89602-420-5
  • Bócsa, Karus, Lohmeyer: Der Hanfanbau - Botanik, Sorten, Anbau und Ernte, Märkte und Produktlinien. Landwirtschaftsverlag, 2000, ISBN 3-7843-3066-5
  • Ronald Rippchen & Hainer Hai: Hanf Hand Buch, Grüne Kraft Verlag, Lörbach 1994 (?), ISBN 3-925817-73-5
  • Hans Georg Behr: Von Hanf ist die Rede. rowohlt, Nachdrucke erschienen beim 2001 Verlag, ca. 1985, vergriffen (antiquarisch erhältlich), ISBN 3-861500-93-0
  • Connell Clarke, Robert: Hanf, Botanik, Anbau, Vermehrung, Züchtung. 1997, AT Verlag, Aarau, Schweiz, ISBN 3-85502-573-8
  • Herer, Jack u. Bröckers, Mathias: Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf. 1996, Heyne Verlag, ISBN 3-453-11566-X
  • Connell Clarke, Robert u. Cervantes, Jorge: Marihuana drinnen, Alles über den Anbau im Haus. 2003, Solothurn Nachtschatten-Verlag, ISBN 3-907080-92-0

Siehe auch

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