Altenbeken ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Paderborn in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 46′ N, 8° 57′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Paderborn | |
Höhe: | 250 m ü. NHN | |
Fläche: | 76,22 km2 | |
Einwohner: | 9473 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 124 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 33182–33184 | |
Vorwahlen: | 0 52 55 | |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 74 004 | |
NUTS: | DEA47 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 5a 33184 Altenbeken | |
Website: | www.altenbeken.de | |
Bürgermeister: | Hans Jürgen Wessels (SPD) | |
Lage der Gemeinde Altenbeken im Kreis Paderborn | ||
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Geografie
Geographische Lage
Altenbeken liegt am westlichen Fuße des Eggegebirges im Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge. In östlicher Richtung erstreckt sich das Weserbergland. Wenige Kilometer südlich befindet sich das östliche Sauerland. 15 km südwestlich liegt die Kreisstadt Paderborn. Der Ort Altenbeken wird von der Beke durchflossen.
Ausdehnung und Nutzung des Gemeindegebiets
Die als „große Landgemeinde“ klassifizierte Gemeinde Altenbeken bedeckt eine Fläche von 76,22 km². Den größten Flächenanteil nehmen Wald- und Landwirtschaftsfläche mit zusammen ca. 89,8 % ein[2]. Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung ist ca. 19,9 km, in Ostwestrichtung ca. 8,9 km.
Fläche nach Nutzungsart |
Landwirt- schaftsfläche |
Wald- fläche |
Gebäude-, Frei- und Betriebsfläche |
Verkehrs- fläche |
Wasser- fläche |
Sport- und Grünfläche |
sonstige Nutzung |
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Fläche in km² | 26,19 | 42,24 | 2,97 | 4,10 | 0,21 | 0,35 | 0,12 |
Anteil an Gesamtfläche | 34,38 % | 55,45 % | 3,90 % | 5,38 % | 0,28 % | 0,46 % | 0,16 % |
Nachbargemeinden
Altenbeken grenzt an folgende Städte und Gemeinden: im Norden an die Städte Horn-Bad Meinberg und Steinheim, im Osten an die Stadt Bad Driburg, im Süden an die Stadt Lichtenau und im Westen an die Städte Paderborn und Bad Lippspringe.
Ortsteile
Im Zuge der kommunalen Neugliederung von 1975 gingen die bis dahin selbständigen Gemeinden Altenbeken, Buke und Schwaney als Ortsteile in die Flächengemeinde Altenbeken ein.
Geschichte
Ortsentwicklung
Vorchristliche Zeit
Die ältesten Siedlungszeugnisse in der Umgebung von Altenbeken stammen aus der Jungsteinzeit. So gibt es auf den Höhenzügen um Altenbeken einige Hügelgräber und an der Kuhlbornquelle in Altenbeken wurde 1934 ein Steinhammer gefunden, dessen Alter auf 4000–5000 Jahre geschätzt wurde. Aus römischer Zeit stammen einige kleine Münzfunde, die an den Straßen nach Altenbeken gemacht wurden. Außerdem entdeckte man 1958 bei Kanalisationsarbeiten kleine Hufeisen. In Altenbeken lebten vermutlich Kelten, die etwa ab 700 n. Chr. unter sächsische Oberherrschaft kamen. Dies kann man aus Flurnamen ableiten, die ein Gemisch aus beiden Sprachen sind.
Frühchristliche Zeit
Der Name „Beken“ wird bereits 1036 urkundlich erwähnt: Bischof Meinwerk schenkt dem Busdorfstift in Paderborn seinen Hof „Bekena“ mit den Vorwerken Heng, Brockhusen, Elinere und Asseln. Aus diesem Hof entwickelten sich die Orte Neuenbeken und Altenbeken. Der Name Aldebekene erscheint erstmals in einer bischöflichen Urkunde aus dem Jahre 1211.[3]
Neuzeit
Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Fürstbistum Paderborn (Hochstift) im Heiligen Römischen Reich. Altenbeken gehörte bis 1448 zum Kloster Hardehausen. Danach waren die Bauern Hörige des Fürstbischofs von Paderborn. Die Grundherrschaft des Fürstbischofs endete 1803, als das Hochstift durch den Reichsdeputationshauptschluss an Preußen fiel. Preußen ordnete die Verwaltung neu und teilte das Territorium in Kreise ein. Altenbeken gehörte (wie heute) zum Kreis Paderborn. In napoleonischer Zeit war der Ort Teil des Königreiches Westphalen. Zu dieser Zeit hatte Altenbeken 650 Einwohner. Seit 1815 gehörte Altenbeken endgültig zum Königreich Preußen, ab 1871 Teil des Deutschen Reiches.
Am 20. Dezember 1901 kam es in Altenbeken zu einem Eisenbahnunglück mit 12 Toten, siehe Katastrophen im Schienenverkehr.
1945–1949 war Altenbeken Teil der britischen Besatzungszone, ab 1946 staatlich regiert vom Land Nordrhein-Westfalen bzw. ab 1949 auch durch die Bundesrepublik Deutschland.
Einwohnerentwicklung
Das Dorf Altenbeken entwickelte sich trotz einer vorhandenen Eisenindustrie nur langsam. 1448 hatte es etwa 300 Einwohner, zur Zeit des siebenjährigen Krieges ca. 600. Erst mit dem Eisenbahnbau ab 1851 und dem damit verbundenen Aufschwung erhöhte sich die Bevölkerungszahl signifikant.
untere Linie: jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Bürgermeister von Altenbeken ist Hans Jürgen Wessels (SPD). Der Gemeinderat besteht zurzeit aus 28 Sitzen. Die Sitzverteilung nach der Kommunalwahl am 26. September 2004 sowie seit März 20071, als ein CDU-Mitglied die Fraktion verließ, zeigt die folgende Tabelle:
Jahr | 20071 | 2004 |
CDU | 12 | 13 |
SPD | 12 | 12 |
Grüne | 2 | 2 |
FDP | 1 | 1 |
unabhängig | 1 | - |
Gesamt | 28 | 28 |
1Das fraktionslose Ratsmitglied und das FDP-Mitglied bilden seit 2007 die Fraktion ABA (Altenbekener Bürger-Allianz)/FDP.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Altenbeken stellt einen goldenen (gelben) Viadukt mit 4 Pfeilern auf einem blauen Hintergrund dar. Das Recht, dieses Wappen zu führen, wurde vom Regierungspräsidenten in Detmold am 3. Dezember 1976 verliehen.
Städtepartnerschaften
Seit 1993 besteht eine Städtepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Betton nahe Rennes.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Der Verantstalter Kulturbüro OWL hat in den vergangenen Jahren, zum Teil in Zusammenarbeit mit dem WDR zahlreiche namhafte Künstler nach Altenbeken gebracht. 2006/2007 traten Martina Schwarzmann, Rainald Grebe, Gabi Köster, Wiglaf Droste, Volker Pispers, Fatih Cevikkollu und Paul Millns in Altenbeken auf. Veranstaltungsort ist meist das Eggemuseum, wo auch das WDR-Kabarettfest 2007 stattfand.
Museen
In Altenbeken befindet sich das 1976 eröffnete Eggemuseum in einem alten Fachwerkhaus.
Musik
In jedem der drei Altenbekener Ortsteile gibt es mehrere Musikvereine.
Besonders die Spielmannszüge sind stark in der Jugendarbeit engagiert und prägen das Bild der örtlichen Feste und Veranstaltungen.
Das Bahnorchester aus Altenbeken geht auf eine Musikgruppe des Josepfsvereins zurück, die 1919 gegründet wurde. 2 Jahre später wurde daraus ein eigenständiger Verein, der sich 1948 dem Bundesbahn-Sozialwerk anschloss. Seit 1987 ist es ein eingetragener Verein. Zum Repertoire gehören neben der traditionellen Blasmusik und populären Melodien Big-Band Arrangements und sakrale Werke.
Das Trompeterkorps 8. Husaren Buke entwickelte sich aus den 1949 gegründeten Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Buke. Die Musiker treten seit 1971 in den Uniformen des Husaren-Regiment Kaiser Nikolaus II. von Rußland (1. Westfälisches) Nr. 8 auf und orientieren sich in Musik und Auftritt an diesem historischen Vorbild. Musikalischer Schwerpunkt ihres Repertoires sind Kavallerie-Märsche.
Das Garde Musikkorps Schwaney wurde 1901 als Spielmannszug mit Trommlern und Pfeifern gegründet. Nach Unterbrechungen durch die Weltkriege wuchs der Verein ab 1948 wieder kontinuierlich. 1968 kamen Fanfaren als Instrumente hinzu, 1973 traten die Musikanten erstmals in roten Uniformen auf, die im Jahr 1983 an die der englischen Hofgarde angepasst wurden. Der Name des Vereins wurde dann 1990 in Garde Musikkorps geändert. Zum Repertoire gehören Marschmusik, Konzertmusik, Unterhaltungsmusik und kirchliche Musik. Der Verein hat 54 aktive und 34 passive Mitglieder (Stand September 2007).
Denkmalslok
Die Güterzuglokomotive 044 389-5 ist im Ort als Denkmal aufgestellt. Sie wurde bis 1976 vor schweren Güterzügen um Altenbeken eingesetzt und symbolisiert die Dampflokzeit, die den Ort geprägt hat.
Bauwerke
Touristisch bekannt ist Altenbeken für den 1853 eingeweihten und denkmalgeschützten Altenbekener Viadukt, dessen Bild die Gemeinde auch im Wappen führt. Die imposante Eisenbahnbrücke hat eine Länge von 482 m, ist 35 m hoch, überspannt mit 24 Bögen das Tal der Beke und gilt als größte Kalksandsteinbrücke Europas. Er wurde im November 1944 durch Bomben zerstört und konnte erst im Oktober 1950 wieder in Betrieb genommen werden.
Zu den Eisenbahnbauwerken des Ortes gehört auch der 1632 m lange Rehbergtunnel von Altenbeken nach Langeland. Dieser wurde am 1. Oktober 1864 offiziell in Betrieb genommen.
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Der Altenbekener Viadukt im Juli 2007
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Die Katholische Hl. Kreuz-Kirche Altenbeken
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Die ev.-lutherische Kirche in Altenbeken
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Kreuzkapelle (erbaut 1669)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Schiene
Der Bahnhof Altenbeken ist ein Eisenbahnknoten, an dem im Schienenpersonenfernverkehr IC-Züge der Linie Düsseldorf–Hamm–Kassel–Erfurt–Berlin–Stralsund und im Nahverkehr
- die RB 72 „Ostwestfalen-Bahn“ nach Herford,
- der RE 82 „Der Leineweber“ nach Bielefeld,
- die RB 84 „Egge-Bahn“ nach Holzminden,
- die RB 89 „Ems-Börde-Bahn“ auf der Bahnstrecke Hamm–Warburg nach Soest–Hamm und Warburg mit Anschluss nach Kassel,
- die S-Bahn-Linie 5 nach Hameln–Hannover Hbf–Hannover Flughafen verkehren.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der eurobahn, der Westfalenbahn, der NordWestBahn und DB Regio NRW.
Straße
Die wichtigste Ost-West-Verbindung ist die B 64, die den Ortsteil Buke durchschneidet und Altenbeken mit dem Raum Höxter und dem Raum Paderborn verbindet.
Außerdem treffen sich in Altenbeken die Landesstraße 828 (L 828), die Altenbeken mit Detmold im Norden und der A 44 in Richtung Warburg im Süden verbindet, und die Landesstraße 755 (L 755), eine Nebenstrecke in Richtung Paderborn und Höxter.
Medien
Nachrichten aus Altenbeken findet man in den beiden regionalen Tageszeitungen Westfalen-Blatt und - in geringer Auflage - auch die Neue Westfälische. Außerdem erscheint monatlich der Egge-Rundblick mit Amtsnachrichten, regionalen Informationen und Vereinsmitteilungen für Altenbeken, Buke und Schwaney. Den Lokalsender Radio Hochstift kann man am Besten unter der Frequenz 88,1 MHz empfangen.
Öffentliche Einrichtungen
Altenbeken verfügt mit der Eggelandhalle über eine Mehrzweckhalle mit Kegelbahn, Schießständen und für Sportveranstaltungen eine Tribüne für 300 Zuschauer. Die Halle gibt den ansäßigen Vereinen eine Heimat und wird für Sport- und Konzert-Veranstaltungen und Volksfeste genutzt.
Außerdem gibt es in Altenbeken ein kommunales Hallenbad und im „Driburger Grund“ eine Freizeitanlage mit Kinderspielplatz, Teichen und einer Blockhütte mit steinerner Grillvorrichtung.
Bildung
Die Gemeinde bietet 2 Grundschulen und eine Hauptschule an. Im Jahr 2007 wurden an den Schulen der Gemeinde mit 45 Lehrkräften insgesamt 677 Schüler unterrichtet, davon 71 % an den Grundschulen und 29 % an der Hauptschule[2]. Die Schulen sind im einzelnen:
- der Grundschulverbund Altenbeken-Buke mit Hauptstandort in Altenbeken und einem Teilstandort in Buke
- die kath. Grundschule Schwaney
- die gem. Hauptschule Egge
An allen Standorten wird die offene Ganztagsschule angeboten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende bekannte Persönlichkeiten wurden in Altenbeken geboren:
- 1777: Johann Theodor von Natorp, Architekt des Klassizismus
- 1857: Franz Laufkötter, nationalistischer Politiker der SPD
Weitere Persönlichkeiten
Nicht in Altenbeken geboren, aber hier gelebt und/oder gewirkt haben:
- Anton Ludwig Ulrich, Gründer eines Hammer- und Hüttenwerkes in Altenbeken und Bürgermeister von Altenbeken zur Zeit des Königreichs Westphalen von 1808 bis 1813.
- Julius Ludwig Quassowski, Königl. Preuß. Eisenbahndirektionspräsident, war 1852 Baumeisters und Vorstands des techn. Büros beim Bau der Altenbekener Eisenbahn
- Ida Kropf, geb. Brüning, Besitzerin einer Eisenhütte in Altenbeken Ende des 19. Jahrhunderts
- Georg Wilhelm Degode, deutscher Landschaftsmaler und Fotograf, führte 1917 eine Studienreise unter anderem nach Altenbeken durch
- Franz Kruckenberg, führte 1930 auf der Bahnstrecke Altenbeken-Kreiensen die ersten Testfahrten mit einem Schienenzeppelin durch
Literatur
- Heinrich Neuheuser: Geschichte der Gemeinde Altenbeken. Hrsg. von der Gemeindeverwaltung Altenbeken, 1960.
- Rudi Koch, Hugo Düsterhus: Altenbekener Höfe und Fachwerkhäuser aus früheren Jahrhunderten. Europ. Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande, 2002, ISBN 90-288-6699-X.
- Rudi Koch, Ulrich Schadomsky: 250 Jahre St. Sebastian Schützenbruderschaft Altenbeken. o.O./o.J.
Einzelnachweise
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ a b Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Altenbeken Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „LDS-Kommunalprofil“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Urkunde aus dem Jahre 1211
- ↑ http://www.altenbeken.de/sitzungen/pdf/00005393.pdf