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Otto Ulitz (* 28. September 1885 in Kempten; † 1972 in Deutschland) war ein deutscher Politiker. In der Zwischenkriegszeit war er als Präsident des Deutschen Volksbunds und als Abgeordneter im Schlesischen Parlament der führende Vertreter der deutschen Minderheit in Ostoberschlesien. In der Bundesrepublik war er langjähriger Sprecher der Landsmannschaft der Oberschlesier.
Leben
Otto Ulitz stammte aus Bayern, wuchs jedoch im oberschlesischen Kattowitz auf, das zu Deutschland gehörte.<ref=name"kittel-17">Manfred Kittel: Vertreibung der Vertriebenen? Der historische deutsche Osten in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik (1961 - 1982). Oldenbourg, München 2007, S. 17. ISBN 3-486-58087-6. (Erschienen in einer Schriftenreihe des Instituts für Zeitgeschichte, München.)</ref> Er war dort von 1902 bis 1920 Mitglied Polizei.
Ostoberschlesien wurde in Folge des Versailler Vertrags und der Aufstände in Oberschlesien an Polen abgetreten. Zusammen mit einem Sanitätsrat aus Beuthen war Ulitz für die Deutsche Demokratische Partei Mitglied im Deutschen Plebiszitausschuss zur Vorbereitung des Plebiszits am 20. März 1921.[1]
Von 1922 bis 1939 war Ulitz Präsident des Deutschen Volksbunds fur Polnisch-Schlesien, der Dachorganisation der deutschen kulturellen, karitativen und wirtschaftlichen Organisationen in Ostoberschlesien. Der Volksbund wurde 1921 nach der Abtretung Ostoberschlesiens an Polen gegründet. Der Volksbund hatte bis zu 35.000 Mitglieder. Von 1922 bis 1935 war Ulitz Abgeordneter der Deutschen Minderheit im Schlesischen Parlament in dessen erster bis dritter Legislaturperiode. Er war damit der führende Vertreter der deutschen Minderheit in Ostoberschlesien.[2]
Am 1. September 1939 marschierte die Wehrmacht in Polen ein und begann damit den Zweiten Weltkrieg. Nach dem Ende der Kampfhandlungen im Krieg gegen Polen am 6. Oktober 1939 erhielt Otto Ulitz am 18. Oktober 1939 das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP „für Verdienste um das Deutschtum“.[3] Ostoberschlesien wurde wieder dem Deutschen Reich zugeschlagen und mit dem deutschen Teil Schlesiens zum Reichsgau Oberschlesien vereinigt. Die Hauptstadt des Reichsgaus war Kattowitz. Ulitz wurde zum [[Ministerialrat ernannt, und hatte in der Gau-Regierung als Abteilungsleiter die Verantwortung für das Schulwesen, bevor er in das Innenministerium des Gaus wechselte.[4]
1946 vom NKWD festgenommen und bis 1952 in Ostdeutschland inhaftiert.
19XX - 64 Sprecher der Landsmannschaft der Oberschlesier (mind. von 1956 an)
1956 wurde er vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Karl Arnold für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Nach Bekanntwerden des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP wurde der Vorschlag zurückgezogen.[3]
Ulitz verfasste 1957 den schmalen Band „Aus der Geschichte Oberschlesiens“, der 1962 und 1971 in zweiter und dritter, jeweils erweiterter Auflage erschien.[5]
Mit Hinweis auf seine Beteiligung an der Planung des Überfalls auf den Sender Gleiwitz wurde Ulitz zusammen mit 1.800 Wirtschaftsführern, Politikern und führenden Beamten der Bundesrepublik im 1968 durch die DDR zu Propagandazwecken veröffentlichten Braunbuch aufgelistet.[6]
Zwei Jahre nach dem Tod von Ulitz erschien 1974 im Oberschlesischen Heimatverlag eine Ulitz-Biographie.[7]
Lieratur
- Richard Blanke: Orphans of Versailles: the Germans in western Poland 1918 - 1939. University Press of Kentucky, Lexington (KY) 1993. ISBN 0-8131-1803-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Walter Gruenfeld: Rückblicke. Paperbackshop - Echo Library, 2006. ISBN 978-1406810158. (Memoiren im BoD-Verlag.)
- ↑ Richard Blanke: Orphans of Versailles: the Germans in western Poland 1918 - 1939. University Press of Kentucky, Lexington (KY) 1993, S. 57. ISBN 0-8131-1803-4.
- ↑ a b Otto Ulitz. In: Der Spiegel Nr. 11/1956 vom 14. März 1956, Seite 48. ISSN 0038-7452
- ↑ Richard Blanke: Orphans of Versailles: the Germans in western Poland 1918 - 1939. University Press of Kentucky, Lexington (KY) 1993, S. 238. ISBN 0-8131-1803-4.
- ↑ Otto Ulitz: Aus der Geschichte Oberschlesiens. Bundesverband der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bonn 1957. Zweite, erweiterte Auflage 1962. Dritte, stark erweiterte Auflage 1971 unter dem Titel Oberschlesien - Aus seiner Geschichte.
- ↑ Norbert Podewin (Hrsg.): „Braunbuch“. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Armee, Justiz, Wissenschaft. Edition Ost, Berlin 2002. ISBN 3-360-01033-7 (Reprint der 3. Auflage von 1968). Eintrag zu Otto Ulitz. (Abgerufen am 17. Januar 2009.)
- ↑ Gerhard Webersinn: Otto Ulitz - ein Leben für Oberschlesien. Oberschlesischer Heimatverlag, Augsburg 1974.
Der Autor Gerhard Webersinn stammt selbst aus Schlesien, und wandte sich nach seiner Pensionierung als Richter am Oberverwaltungsgericht von Nordrhein-Westfalen in Münster (1969) der schlesischen Geschichte zu. Er wurde mit dem Schlesierschild der Landsmannschaft Schlesien ausgezeichnet.
Kategorie:NSDAP-Mitglied
Kategorie:BdV-Mitglied
Kategorie:Geboren 1885
Kategorie:Gestorben 1972
Kategorie:Deutscher
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Ulitz, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker, Sprecher der Landsmannschaft der Oberschlesier |
GEBURTSDATUM | 28. September 1885 |
GEBURTSORT | Kempten |
STERBEDATUM | 1972 |