Septumplastik
Der Begriff Septumplastik bezeichnet einen chirurgischen Eingriff zur Korrektur von Verbiegungen der Nasenscheidewand.
Geschichte
Ab etwa 1900 führte der deutsche Arzt Gustav Killian Nasenscheidewandbegradigungen in Kokainbetäubung durch. Für mehr als 50 Jahre blieb dies die Standardoperation zur Behandlung der Nasenatmungsbehinderung, bei der große Bereiche des verbogenen Nasenscheidewandknorpels radikal entfernt wurden. Die für eine Atembehinderung meist ebenso verantwortlichen knöchernen Nasenstrukturen blieben jedoch unangetastet. Die großzügige Knorpelentfernung führte oft zu einer Beeinträchtigung der Nasenstabilität und Perforationen der Nasenscheidewand – und damit erneut zu einer Atembehinderung, die ja eigentlich behandelt werden sollte. Wegen dieser Nachteile ist die radikale Operationsmethode nach Killian heute nicht mehr üblich und wurde seit den 1960er Jahren zugunsten einer gewebeschonend ausgerichteten Septumchirurgie verlassen.
Ablauf des Eingriffs
Diese moderne funktionelle Nasenchirurgie begründete der US-Amerikaner Maurice H. Cottle. [1] Das Operationsprinzip beruht darauf, verbogene Knorpelstrukturen der Nasenscheidewand nicht zu resezieren, sondern durch schonende Bearbeitung zu begradigen und zur Stützfunktion in der Nase zu belassen. Auch die knöchernen Strukturen der Nasenscheidewand werden in die Korrektur einbezogen.[2]
Nach dem Eingriff ist eine innere Schienung der Nase erforderlich, um ein gerades Zusammenwachsen der Nasenscheidewand zu gewährleisten. Diese Schienung wird in der Regel mit zwei Kunststoff-Plättchen ("Splints") oder mit Folien vorgenommen, die beidseits an die korrigierte Nasenscheidewand angenäht werden und diese stabilisieren. Die Splints sind etwa 50 mm lang und 15 mm hoch und geben eine Vorstellung von der Größe der Nasenscheidewand.
Einzelnachweise
- ↑ Nachruf der Amerikanischen Rhinologischen Gesellschaft auf Maurice Cottle
- ↑ Naumann et al: "Kopf- und Hals-Chirurgie, Band 1", S. 381 ff.,Thieme 1995