Fördergerüst

Bauwerk über dem Schacht einer Tiefbauzeche
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Als Förderturm oder Fördergerüst bezeichnet man Konstruktionen aus Stahl oder Beton, welche über einem Schacht einer Tiefbauzeche errichtet wurden. Sie dienen der Beförderung von Material und Bergleuten sowie Wertmineral und Berge.

Fördergerüst über dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum

Die Notwendigkeit eines turmartigen Gebäudes entwickelte sich aus dem Einsatz von Dampfmaschinen für die Wasserhaltung und Förderung. (Siehe auch Malakow-Turm). Die Holz-Mauerwerk-Konstruktion wurde später durch eine Stahl-Mauerwerk-Konstruktion ersetzt, ehe die Stahlkonstruktion ab ca. 1870 alleine einsetzt wurde und bald nur noch die reine Stahlkonstruktion als Strebengerüst eingesetzt wurde.

Neben dem deutschen Strebengerüst gab es weitere Bauformen von denen der englische Bock ebenfalls ein früher Vertreter der Fördergerüste ist. Später prägten unzählige Fördergerüste die Industrieregion des Ruhrgebiets. Hier wurden vornehmlich , Tomson-Böcke, Strebengerüste und später Hammerkopftürme errichtet.

Markante Fördertürme sind heute als Industriedenkmäler vor allem im Ruhrgebiet zu besichtigen. Der ehemalige Förderturm der Zeche Germania in Dortmund wurde nach Stilllegung der Anlage dort demontiert und als neues Wahrzeichen über dem Deutschen Bergbau-Museum in Bochum aufgebaut. Der Turm wurde nach Entwürfen von Fritz Schupp ausgeführt.

Um einen Förderturm im engeren Sinne handelt es sich aber nur, wenn die Fördermaschine im Turm selbst untergebracht ist. Sonst spricht man vom Fördergerüst. Die Fördermaschine ist dabei ebenerdig im neben dem Gerüst stehenden Maschinenhaus untergebracht. Von dort verläuft das Seil über die Seilscheiben im Gerüst in den Schacht hinein.

Verschiedene Bauformen von Fördertürmen und -gerüsten

Commons: Förderturm – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Förderturm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. Auflage, aktualisiert von Christiane Syré und Hans-Curt Köster. Langewiesche Nachf. Köster, Königstein im Taunus 2007, ISBN 3-7845-6994-3.