Fußball-Wettskandal 2005

Manipulationen von Fußballspielen durch den deutschen Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer
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Als Fußball-Wettskandal werden die Manipulationen von Fußballspielen bezeichnet, die im Zuge der Ermittlungen gegen den deutschen Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer im Januar 2005 bekannt wurden.

Übersicht

Hoyzer gab zu, Spiele der 2. Fußball-Bundesliga, des DFB-Pokals und der Fußball-Regionalliga so verschoben zu haben, dass die richtigen Ergebnisse, auf die zuvor gewettet wurden, herauskamen. Spiele aus der Fußball-Bundesliga sind nicht betroffen. Darüber hinaus beschuldigte Hoyzer weitere Schiedsrichter und Spieler, in den Skandal verwickelt zu sein.

Eine Vorsperre erhielt der Zweitbundesliga-Schiedsrichter Dominik Marks. Der DFB sah es als erwiesen an, dass Marks zwei Spiele aus der Regionalliga und der 2. Bundesliga manipuliert hat. Hoyzer hatte bei seinen Vernehmungen Marks belastet. Laut Hoyzer habe Marks die Partie geschoben und dafür 6000 Euro von kroatischen Auftraggebern kassiert. So wird die von Marks geleitete Regionalliga-Partie Hertha BSC Berlin Amateure - Arminia Bielefeld wiederholt.

Der geständige Hoyzer, der wegen Fluchtgefahr vorübergehend in Untersuchungshaft saß, muss mit einer empfindlichen Freiheitsstrafe rechnen. Da er die Wetten zusammen mit drei kroatischen Mittätern ausgeführt haben soll, wird ihm banden- und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen.

Im Wettskandal wurde der DFB-Schiedsrichter Torsten Koop suspendiert, da er von einem Anwerbeversuch Hoyzers zu spät berichtet habe.

Der Fußball-Wettskandal 2005 gilt als die größte Affäre im deutschen Fußball seit dem Bundesliga-Skandal in der Saison 1970/71, als mehrere Spieler, Trainer und Funktionäre an Spielverschiebungen beteiligt waren.

Vorwurf

Aufdeckung des Skandals

Die vier Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich, Manuel Gräfe, Olaf Blumenstein und Felix Zwayer informierten den DFB über ihnen bekannt gewordene Verdachtsmomente bezüglich des Schiedsrichterkollegen Robert Hoyzer.

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe legte Robert Hoyzer erst sein Schiedsrichteramt nieder. Robert Hoyzers Rechtsanwalt Dr. Stephan Holthoff-Pförtner warf dem DFB vor: "Was der Verband mit meinem Mandanten bei der Vernehmung gemacht hat, war keine Untersuchung, sondern eine Hinrichtung". Der Anwalt hat die Rücktrittserklärung von Robert Hoyzer beim DFB angefochten und erklärte, dass er bisher noch nicht wirksam aus dem Verein Hertha BSC Berlin ausgetreten sei und dies auch nicht tun werde. Robert Hoyzer wolle weiter als Schiedsrichter tätig sein. Holthoff-Pförtner hat bereits zweimal erfolgreich Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl vertreten. Trotz der ersten Unschuldsbekundigungen legte Hoyzer am 27. Januar 2005 überraschend ein Geständnis ab: die in der Öffentlichkeit erhobenen Anschuldigungen gegen ihn seien im Kern zutreffend. Da jedoch seine Mitgliedschaft bei Hertha BSC noch nicht gekündigt worden war, ist er der Strafgewalt des DFB unterworfen. Der Kontrollausschuss des DFB beantragte beim Sportgericht, eine sofortige Vorsperre gegen Robert Hoyzer zu verhängen.

Hoyzer stand seit Beginn der Saison 2002/2003 auf der DFB-Schiedsrichter-Liste und leitete bis zu seinem Rücktritt zwölf Spiele der 2. Fußball-Bundesliga, ferner Begegnungen im DFB-Pokal und in der Regionalliga (siehe Liste unten).

Zeitungen berichteten direkt nach dem Geständnis, Hoyzer hätte regelmäßig Kontakt zur kroatischen Mafia gehabt. DFB-Pressechef Harald Stenger bestätigte, es lägen Hinweise vor, dass es Verbindungen einer kroatischen Wettmafia nach Berlin gebe. Der Verdacht stehe im Raum, die organisierte Kriminalität stecke dahinter. Mehrere Spiele seien systematisch manipuliert worden. Nachdem Hoyzer ein detailliertes Geständnis abgelegt hatte, wurden am 28. Januar 2005 vier Objekte in Berlin durchsucht und drei Verdächtige vorläufig festgenommen. Ermittler der Polizei durchsuchten u. a. das Café King in Berlin-Charlottenburg. Wegen Betruges und Korruption ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin. Drei der vorläufig Festgenommenen wurden in Untersuchungshaft genommen.

Der ehemalige FIFA-Fußballschiedsrichter Hellmut Krug, derzeit Leiter der DFB-Schiedsrichterabteilung, kritisiert das Kontrollsystem des Verbandes, denn es sei dem DFB schon länger bekannt, dass Robert Hoyzer dubiose Entscheidungen getroffen hat. Im DFB-Pokalspiel zwischen Paderborn und Hamburg sei nicht mal ein Schiedsrichterbeobachter im Stadion gewesen. "Die erste Runde im Pokal wird nie besetzt. Nur in der Bundesliga gibt es bei jedem Spiel Beobachter, die schriftliche Berichte anfertigen", so Krug.

Der Betrugverdacht gegen drei Spieler von Hertha BSC Berlin aus der Fußball-Bundesliga, die in dem Wettcafé in Berlin gesichtet wurden, konnten sich nicht erhärten. Die am 29. Januar 2005 festgenommenen Milan S. und sein Bruder Philip S. hatten den Verdacht gegen Bundesliga-Profis geäußert. Sie belasteten die Hertha BSC Berlin-Spieler Alexander Madlung, Nando Rafael und Josip Simunic. Die drei Fußballspieler hätten zu den Gästen der von Milan S. betriebenen Sportwetten-Café King gehört. Das DFB-Pokalspiel zwischen Hertha und Regionalligist Braunschweig am 22. September 2004 rückte in den Mittelpunkt, da beim Zweitrunden-Spiel in Braunschweig sowohl Rafael, Simunic als auch Madlung zum Einsatz kamen. Die Berliner verloren überraschend mit 2:3. Der entscheidende Treffer für Braunschweig fiel durch ein Eigentor in der 80. Minute – von Madlung. Er war vier Minuten vorher eingewechselt worden. Der Verein Hertha BSC Berlin nahm jedoch seine drei Spieler in Schutz.

Entschädigung und Spielwiederholungen

Der Manipulationsverdacht betraf zunächst das DFB-Pokalspiel der ersten Runde vom 21. August 2004 zwischen dem SC Paderborn 07 und dem Hamburger SV, das überraschenderweise mit 4:2 zu Ende gegangen war, nachdem es zwei sehr umstrittene Strafstöße und einen ebenfalls umstrittenen Platzverweis gegen den HSV gegeben hatte. Der Hamburger SV hat Protest gegen die Wertung dieses Spiels und die von Hoyzer verhängte Rote Karte gegen Emile Mpenza eingelegt. Am 11. Februar 2005 entschied der DFB-Sportausschuss, dass es kein Wiederholungsspiel geben könne, da mittlerweile schon zwei weitere Runden im DFB-Pokal gespielt wurden. Als Entschädigung erhält der Hamburger SV 500.000 Euro und die Einnahmen von etwa 1,5 Mio. Euro aus einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft, das in der Hamburger AOL-Arena ausgetragen werden soll. Der HSV-Stürmer Mpenza wurde nach seiner roten Karte im entsprechenden Spiel begnadigt und muss keine Sperre absitzen.

Das Sportgericht des deutschen Fußball-Bundes verkündete das erste Mal im deutschen Fußball eine Wiederholung eines Spieles vor kriminellem Hintergrund an. Das Gericht gab somit dem Einspruch von Burghausen statt. Die durch den geständigen ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer für 30.000 Euro am 22. Oktober 2004 verschobene 2. Fußball-Zweitliga-Partie zwischen Ahlen und Wacker Burghausen wird neu angesetzt. Damit hat das DFB-Sportgericht einen Präzedenzfall geschaffen.

Auswirkungen

Reaktionen des Verbandes

Der DFB-Kontrollausschuss hat auf die Problematik mit Sportwetten mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog reagiert. Wie am 27. Januar 2005 bekannt wurde, sollten künftig die Schiedsrichter, wie bei UEFA-Spielen üblich, erst zwei Tage vor dem Austragungstermin eines Spieles (zuletzt vier Tage) festgelegt werden. Diese Neuregelung wurde später allerdings aus Gründen der Praktikabilität verworfen. Außerdem werden die Schiedsrichter, die neu in die Zweite Liga aufsteigen, über drei Jahre bei ihren Partien in der Regionalliga beobachtet. Dazu sollen auch die Fußball-Bundesliga-Spiele im DFB-Pokal, die bisher nicht observiert wurden, zukünftig mit einem Schiedsrichter-Beobachter besetzt werden. Dieser vierte Offizielle soll künftig ein gestandener Erstligaschiedsrichter sein, der eventuell kurzfristig als Spielleiter einspringt. Ferner sollen zwei Gespanne am Spieltag getauscht werden können, der Video-Beweis eingeführt werden, alle am Geschehen Beteiligten einem Wettverbot unterliegen und das Frühwarnsystem "Betradar" umgehend greifen. Die anderen Punkte, auch die Frage, ob die DFL für die Schiedsrichter-Ansetzung verantwortlich wird, sollen von Experten im Detail ausgearbeitet werden. Am 13. Februar 2005 hat das Präsidium des DFB einen Ausschuss für das Problem Spielmanipulationen gegründet. Der Kommission gehören der Präsident Zwanziger, Liga-Präsident Hackmann, Schatzmeister Schmidhuber sowie Generalsekretär Horst Schmidt an.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hält laut DFL-Präsident Werner Hackmann wegen des Schiedsrichter-Skandals den zukünftigen Einsatz von Profi-Schiedsrichtern für denkbar. Der frühere Vorstandsvorsitzende des Bundesligisten Hamburger SV meint, wenn hauptberufliche Referees mehr Geld verdienen würden, steige die Hemmschwelle für Manipulationsversuche. Nach Hackmanns Angaben zieht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zudem eine Ausdehnung der Schiedsrichter-Beobachtung auf die Fußball-Regionalliga in Erwägung, nachdem auch einige von Hoyzer geleitete Begegnungen aus der dritten Liga ins Zwielicht geraten sind. Franz Beckenbauer ist gegen den Profischiedsrichter, denn das Halbprofitum, wie wir es haben, sei sehr gut. Bei Vollprofi-Schiedsrichtern sei die Leistung auch nicht besser, denn die Ausbildung beim DFB sei ausgezeichnet, behauptet Beckenbauer.

Der DFB will derweil allen Beteiligten wie Schiedsrichtern, Trainern und Spielern Sportwetten verbieten. Unterdessen hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) erste Konsequenzen aus dem Fall Hoyzer gezogen. Laut kicker Sportmagazin will die Liga eine Art Alarmsystem einführen, das Auffälligkeiten bei Wettgeschäften anzeigt. Der DFB will ab sofort mit der Sportwetten-Firma Betradar zusammenarbeiten. Die Firma arbeitet weltweit mit 170 Buchmachern zusammen und hat sich unter anderem auf ein Alarmsystem spezialisiert, mit dem Auffälligkeiten bei Wetten wie zum Beispiel außergewöhnlich hohe Einsätze umgehend den Wettanbietern gemeldet werden. "Betradar" soll im deutschen Fußball Wettgeschäfte rund um Spiele von der Fußball-Bundesliga bis zu den Oberligen überprüfen.

Der Deutsche Fußball-Bund erstattet Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin. Es soll geklärt werden, welche Personen hohe Wetten auf Hoyzers Spiele abgeschlossen haben - und ob es Verbindungen zum Schiedsrichter gibt.

Der DFB nahm für den ersten Bundesliga-Spieltag nach dem Geständnis von Hoyzer die Berliner Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich und Manuel Gräfe aus der Verantwortung. Die beiden gehören zu den Zeugen, die den Schiedsrichterausschuss über den Betrug von Hoyzer informiert hatten. Für sie wurden Franz-Xaver Wack und Torsten Kinhöfer eingesetzt. Der DFB sagte dazu, dass die Fürsorgepflicht es gebiete, Gräfe und Fröhlich aus Sicherheitsgründen pausieren zu lassen. Alle neun Fußballschiedsrichter des 19. Spieltags wurden einen Tag vor den Begegnungen komplett neu angesetzt.

In der Öffentlichkeit wird als Hilfe für die Schiedsrichter der Fernsehbeweis diskutiert. Eine Einführung scheint jedoch sehr unwahrscheinlich, da die FIFA die Einflussnahme nach der Einsicht durch Fernsehbilder strikt ablehnt.

Imageschaden vor der WM

Da sich der deutsche Fußball vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Zentrum der weltweiten Öffentlichkeit befindet, wird befürchet, dass der Skandal weitreichende Folgen für das Image des größten Fußballverbandes der Welt hat. Organisationskomitee-Präsident Franz Beckenbauer befürchtet einen durch den Skandal einen enormen Imageschaden für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Die Bundesregierung sieht dagegen das Ansehen Deutschlands nicht gefährdet. Vize-Regierungssprecher Thomas Steg begrüßte am 28. Januar 2005 die Bemühungen um eine schonungslose und konsequente Aufklärung. Auch das für Sport zuständige Innenministerium warnte vor einem Generalverdacht und übertriebenem Misstrauen. Es gehe im Augenblick um einen Fall, der angesichts von hunderten Spielen an einem Wochenende nicht überbewertet werden sollte. Ein schwarzes Schaf dürfe nicht den Fußball generell in Misskredit bringen. Zudem zeige die Angelegenheit, dass die Selbstregulierungskräfte des Sports hervorragend funktionierten und Vorwürfen dieser Art ernsthaft nachgegangen werde.

Bundesinnenminister Otto Schily hatte nach den Manipulationsvorwüfen eine "schnelle und lückenlose Aufklärung" der Vorwürfe gefordert. Bisher hätten Deutsche Schiedsrichter international einen hervorragenden Ruf. Den dürften sie nicht aufs Spiel setzen. Der Bundesminister mahnt: "Alle Schiedsrichter der Fußball-Ligen müssen DFB und Staatsanwaltschaft unterstützen, die Verdachtsfälle schnell aufzuklären". Jedoch ist er überzeugt, dass die große Mehrheit der Schiedsrichter ehrlich und hoch professionell arbeiteten. Ein Generalverdacht gegen alle sei unfair.

Internationale Reaktion

Gerade vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ist der Gastgeber Deutschland und der deutschen Fußball einem weltweiten öffentlichen Medieninteresse ausgesetzt. Die New York Times schreibt am 27. Januar: "Ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Deutschland taumelt das Land in den größten Fußball-Skandal seit mehr als 30 Jahren." Ähnlich sind die Reaktionen der italienischen Sportzeitung Gazzetta dello Sport: "Das Geständnis eines Schiedsrichters wirft einen großen Schatten auf den deutschen Fußball- und das ein Jahr vor der WM. Die Bundesliga und Fifa sind schockiert." Die spanische Sportzeitschrift AS schreibt: "Ein Skandal erschüttert Deutschland. Wer hätte das im Land der nächsten WM für möglich gehalten? Hoyzer gibt alles zu und steht vor der Gefängnistür." In den Niederlanden schreibt das Algemeen Dagblad: "Das Geständnis von Hoyzer erschüttert Deutschland. Es ist zu befürchten, dass es erst die Spitze des Eisbergs war." Die englische Zeitung The Independent: "Deutschland steckt im größten Fußball-Skandal seit mehr als 30 Jahren." Allerdings hat die internationale Presse das Geschehen in der Berichterstattung eher nebensächlich behandelt.

Hintergrund: Rechtslage

Fußballregeln der FIFA

Im Interesse der raschen Spielfortsetzung nach Unterbrechungen sowie des Bestandes von Spielergebnissen hat der Weltfußballverband FIFA die Vorschriften über die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters eingeführt.

  • Hiernach kann ein Spielergebnis dann annulliert und die Begegnung neu angesetzt werden, wenn sich ein konkreter Regelverstoß des Schiedsrichters nachweisen lässt.
Beispiel: Der Schiedsrichter lässt nach einem Tor das Spiel mit Abschlag fortsetzen statt mit Anstoß im Mittelkreis. - Der Abschlag muss gar nicht zu einem Tor führen, es reicht der offensichtliche Fehler bei der Spielfortsetzung.
  • Ein Spielresultat, das zwar durch die Manipulation von Tatsachen zustande kam, in deren Folge der Schiedsrichter jedoch regelgerecht vorgegangen ist, kann nicht annulliert werden.
Beispiel eins: Der Schiedsrichter erfindet ein Foul und erteilt anschließend dem eigentlich Unschuldigen Platzverweis. - Der Platzverweis als Spielstrafe ist gültig, führt aber - bei korrekten Ermittlungen - nicht zur Sperre des Spielers als persönliche Strafe.
Beispiel zwei: Ein Angreifer schlägt den Ball mit der Hand ins Tor, der Schiedsrichter sieht das Handspiel nicht und entscheidet auf Tor. - Das Tor ist gültig, der schuldige Spieler kann hinterher, z. B. im Rahmen des "Fernsehbeweises", mit einer persönlichen Strafe belegt werden.

Juristische Konsequenzen

Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer muss je nach genauem Tatbestand (derzeit unklar) bestraft werden.

  • Sollte er selber auf Spiele gewettet und anschließend diese manipuliert haben, würde der Betrugstatbestand eintreten und er würde wegen rechtswidrigem Vermögensvorteil bestraft werden
  • Sollte er jedoch Geld (zum Beispiel von der Mafia) erhalten und anschließend die Spiele manipuliert haben, würde die Strafe geringer ausfallen.

Das Geständnis wird jedoch strafmildernd auf das Urteil einwirken. Wegen des Verdachts des Betruges hatte zunächst die für Hoyzers Wohnort Salzgitter zuständige Staatsanwaltschaft Braunschweig Ermittlungen aufgenommen, das Verfahren jedoch wenig später nach Berlin abgegeben, weil die evtl. manipulierten Fußballspiele vor dem Umzug Hoyzers von Berlin nach Salzgitter stattfanden. In Berlin erstattete auch der DFB eine eigene Strafanzeige. Da die Zuständigkeit nicht sofort geklärt worden ist, könnte wichtige Zeit verloren gegangen sein, um Beweise zu sichern, wird kritisiert. Schadensersatzklagen wie zum Beispiel von Hamburger SV und von Klaus Toppmöller werden erst nach dem Strafverfahren erwartet, da die selben Verweise auch für ein Zivilgericht, wo Schadensersatz zugesprochen wird, verwendet werden können. An der zivilrechtlichen Verantwortung des Schiedsrichters bestehe kein Zweifel. Beim eigennützigen Manipulation eines Spiels handele es sich um einen Fall so genannter "vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung". Für diese Fälle hat der Gesetzgeber in § 826 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) einen Schadensersatzanspruch vorgesehen.

Auch der deutsche Verband DFB könnte haften müssen. Als Veranstalter des Wettbewerbs und alleiniger Auftraggeber der Schiedsrichter sei eine Haftung des DFB für die wirtschaftlichen Schäden der Manipulation wahrscheinlich. Dem Verband sei möglicherweise vorzuwerfen, dass er seine Schiedsrichter nicht sorgfältig genug ausgesucht und ihnen Sportwetten nicht ausdrücklich untersagt habe. Der DFB argumentiert, dass ein Arbeitgeber nach deutschem Recht nicht für vorsätzliches kriminelles Verhalten seiner Arbeitnehmer haftbar gemacht werden kann.