Hugo Eberlein (* 4. Mai 1887 in Saalfeld/Saale; † 12. Januar 1944 in Moskau, nach anderen Angaben 1942, 1940 oder am 16. Oktober 1941 [1]) war ein kommunistischer Politiker.
Leben
Der gelernte technische Zeichner Eberlein schloss sich 1905 der Gewerkschaft und 1906 der SPD an, wo er zum linken Flügel gehörte und als Gegner der Burgfriedenspolitik der Partei während des Ersten Weltkrieges die USPD und den Spartakusbund mit gründete. Ende 1918 Gründungsmitglied der KPD, wurde er in deren Zentrale gewählt, der er bis 1929 angehörte und vertrat diese an der Stelle der ermordeten Rosa Luxemburg auf dem Gründungskongress der Kommunistischen Internationale Anfang März 1919, wo er sich zur Gründung, wie vorher von Luxemburg und Leo Jogiches empfohlen, der Stimme enthielt, weil der Zeitpunkt als ein wenig verfrüht eingeschätzt wurde. Trotzdem plädierte er, nachdem die Komintern einmal ins Leben gerufen worden war, nach seiner Rückkehr nach Deutschland (erfolgreich) für den Beitritt der KPD und fungierte in den nächsten Jahren als Vertrauensperson der Kominternführung in Deutschland, so war er u.a. für die Entgegennahme von an die KPD gerichteten finanziellen Unterstützungsleistungen zuständig.
In der KPD der 1920er Jahre unterstützte Eberlein, der von 1921 bis 1933 auch dem Preußischen Landtag angehörte, zunächst die Parteiführung um Heinrich Brandler und August Thalheimer und gehörte dann zur sogenannten Mittelgruppe, ab 1927 zu den Versöhnlern und wurde daher 1929 nach der Wittorf-Affäre und der endgültigen Durchsetzung der Richtung um Ernst Thälmann auch nicht wieder in die Parteileitung gewählt und war fortan wie Arthur Ewert unter der Leitung von Béla Kun im Apparat der Komintern beschäftigt. 1933 nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten kurz inhaftiert, konnte er nach Frankreich ins Exil gehen, wo er sich für das Zustandekommen einer Volksfront zwischen Kommunisten, Sozialdemokraten und bürgerlichen Kräften einsetzte. Nachdem er 1935 in Straßburg verhaftet und zeitweise inhaftiert worden war, reiste er 1936 nach einem Zwischenstopp in der Schweiz in die Sowjetunion aus. Eberlein geriet hier 1937 trotz Fürsprache seines Freundes Wilhelm Pieck in Stalins Große Säuberung, wurde inhaftiert und nach unterschiedlichen Angaben zwischen 1940 und 1944 erschossen. Erschossen wurde auch sein Bruder. Im Januar 1988 publizierte das SED-Zentralorgan dazu eine auf sowjetischen Veröffentlichungen beruhende Nachricht.
Hugo Eberlein ist der Vater des SED-Politikers Werner Eberlein.
Nach Hugo Eberlein wurde in der DDR das Wachregiment Hugo Eberlein benannt.
Literatur
- Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin: Karl Dietz Verlag 2004, S. 168-170 ISBN 3-320-02044-7
- ↑ H.Weber/A.Herbst: Deutsche Kommunisten, Berlin 2004, S. 170
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Eberlein, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher kommunistischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 4. Mai 1887 |
GEBURTSORT | Saalfeld/Saale |
STERBEDATUM | zwischen 1940 und 1944 |
STERBEORT | Moskau |