Rosenkreuzer
Eine kritische Auseinandersetzung fehlt noch!
Man muss deutlicher zwischen Mystik und Gnosis unterscheiden!
Unter den Rosenkreuzern fasst man heute mehrere Geheimgesellschaften zusammen, die sich auf eine alte Tradition gleichen Namens berufen. Diese geht zurück auf einen Mythos, der Anfang des 17. Jahrhunderts in Deutschland entstand. Er hat die Existenz einer Geheimgesellschaft zum Inhalt, die Ende des 15. Jahrhunderts von einem gewissen Christian Rosencreutz gegründet worden sein soll. Absicht der Rosenkreuzer, die im Besitz eines ungeheuren Schatzes und geheimen Wissens seien, sei es, die menschliche Wohlfahrt durch den Aufbau eines von ihnen gelenkten Regimes in Europa zu sichern, bevor die Welt schließlich ihr Ende fände.
Am Anfang des Rosencreutzer-Mythos stehen drei im Druck erschienene Texte, die so genannte Fama Fraternitatis, die Confessio Fraternitatis und die chymische Hochzeit. Sie sind die ersten historisch nachweisbaren Dokumente, die vom angeblichen Bestehen der geheimen Rosenkreuzer-Bruderschaft berichten.
Johann Valentin Andreae und Beginn der Rosenkreuzer-Bewegung
Urheber der chymischen Hochzeit ist aller Wahrscheinlichkeit nach der evangelische Theologe Johann Valentin Andreae (1586–1654). Die Urheberschaft von Fama Fraternitatis und Confessio Fraternitatis ist unklar, es steht jedoch zu vermuten, dass sie von Autoren in Andreaes Umfeld stammen. Eine andere Theorie besagt, dass er daran mitgewirkt habe.
In Andreaes Umfeld wurde der Gedanke einer ‚Generalreformation‘ der ganzen Welt entwickelt, die eine Erneuerung des (100 Jahre nach dem Beginn der Reformation in Deutschland) ins Stocken gekommenen reformatorischen Gedankens anstrebte.
Fama Fraternitatis
Die Fama Fraternitatis erschien 1614 ohne Autorenangabe. Sie ist ein kurzer Abriss der Lebensgeschichte eines Christian Rosencreutz, der versucht, sein im Nahen Osten und in Afrika gesammeltes Wissen in Europa weiterzugeben, aber an der Borniertheit der europäischen Gelehrten scheitert. Er gründet daraufhin eine eigene Gesellschaft von Eingeweihten, die sich in Europa verteilen. In der Zentrale dieser Gesellschaft findet die dritte Generation nach Rosencreutz im Jahre 1604 den Leichnam des Gründers. Sie publizieren dies nun, um Kontakt zu weiteren Eingeweihten und Interessierten in Europa zu bekommen, die sie auffordern, sich zu melden.
Die Fama Fraternitatis ist eingebettet in eine anonyme Schrift mit dem Titel Allgemeine und General Reformation der ganzen weiten Welt. Beneben der Fama Fraternitatis. Der erste Teil, die Reformation, ist eine satirische Fabel, die die Generalreformation, wie sie im Umkreis von Johann Valentin Andreae behandelt wurde, zum Thema hat. Dieser Teil ist zum großen Teil beeinflusst oder kopiert von den 1612 erschienenen Ragguagli di Parnaso des Traiano Boccalini.
Confessio Fraternitatis
Die Confessio Fraternitatis erschien 1615 ohne Autorenangabe. (Der volle lateinische Titel war Confessio Fraternitatis R. C. Ad Eruditos Europae, der volle deutsche Titel Confession oder Bekandnuß der Societet und Brüderschaft R. C. An die Gelehrten Europae.)
In dieser erst auf Latein, kurz darauf auch auf deutsch erschienenen Schrift meldet sich die Gesellschaft des Rosenkreuzes nun – nach der Fama – erneut zu Wort. Im Grunde wird der erste Aufruf an die europäische Geisteswelt, die Verfasser zu kontaktieren, wiederholt. Die Confessio ist einerseits stark von protestantischem Geist durchweht: Der Papst wird angegriffen, und das Bibellesen als wesentlicher Zugang zur rosenkreuzerischen Gesellschaft propagiert. In der Confessio werden auch zum ersten Mal die Geburts- und Sterbensdaten des angeblichen Gründers, 1378–1484, erwähnt. Andererseits kann die Schrift aber auch satirisch interpretiert werden: Sie ergeht sich über drei Viertel der Länge in Andeutungen über das geheime Wissen der Gesellschaft, um dann gegen Ende zu warnen vor den „meisten Bücher der falschen Alchimisten, die es für einen Scherz und eine Kurzweil halten, wenn sie […] mit wunder-seltsamen Figuren und dunklen, verborgenen Reden die Leute betrügen und die Einfältigen um ihr Geld bringen“, nicht ohne dann noch einmal festzustellen: „Meidet und fliehet solche Bücher, die ihr gewitzt seid, und wendet euch zu uns, die wir nicht euer Geld suchen, sondern unsere großen Schätze euch gutwillig anbieten.“
Die Fama und die Confessio verursachten in Europa ein gewaltiges Echo: Zwischen 1614 und 1625 erschienen mehr als vierhundert Drucke zum Thema. Die jeweiligen Verfasser wollten mit der Bruderschaft Kontakt aufnehmen, Kritik oder Zustimmung äußern, oder feststellen, dass ihrer Meinung nach die Gesellschaft nicht existiere.
Was ist ein Rosenkreuzer?
Wenn man die europäische Geschichte der Logen, Orden und Geheimgesellschaften durchleuchtet, ist es schwierig, Rosenkreuzer von Nicht-Rosenkreuzern zu trennen. Wolfram Frietsch definiert in seinem Buch Die Geheimnisse der Rosenkreuzer folgende Stichpunkte als Kennzeichen rosenkreuzerischer Lehre:
- Alchemie geistiger Natur. Es geht also nicht um materielle Umwandlung der Metalle; diese Ebene wird lediglich als Symbol für geistige Umwandlung und den Weg dorthin genutzt.
- Hermetik, die Lehre des vermutlich fiktiven Hermes Trismegistos, entstanden im Ägypten der Römerzeit und Grundlage fast sämtlicher europäischer Mystik und Magie. Bekanntestes Axiom: „Wie oben, so unten.“ Der Mikrokosmos soll also eine Entsprechung des Makrokosmos sein.
- Neoplatonismus, vertreten vor allem durch Plotin; eine Lehre, die das Göttliche als das ‚große Eine‘ betrachtet, aus dem die Emanationen der Schöpfung hervorgehen. Wichtig für die christliche Rezeption ist auch die Trennung von ‚böser‘, diesseitiger Sinnenwelt und ‚guter‘, jenseitiger Einheit im Göttlichen (Dualismus).
- Kabbala, die jüdische Mystik; die Lehre vom Baum des Lebens und den Sefiroth. Ein bekannterer Teil dieser Lehre ist die Numerologie, die mithilfe des hebräischen Alphabets Wort- und Namensbedeutungen berechnet und letztlich auf der Suche ist nach dem ‚Namen Gottes‘, dem ‚verlorenen Wort‘, auch nach einer überzeitlichen Ursprache, der ‚Engelssprache‘.
- Philosophie, die Schaffung eines in sich schlüssigen Weltbildes, das zumindest die spirituell relevanten Dimensionen des Erdenlebens hinreichend erklärt.
Einen besonders wichtigen Punkt, der vor allem auf die heute aktiven Rosenkreuzer zutrifft, hat Frietsch nicht genannt:
- Die Gnosis, hermetisch beeinflußte christliche Mystik, die die Grundlage aller großen Rosenkreuzer-Gesellschaften ist, die sich heute noch so nennen. In den frühchristlichen Gemeinden gab es die ersten Gnostiker, später vertraten die Manichäer und die Katharer und Albigenser ähnliche Lehren, ebenso Meister Eckhart, Jakob Böhme und teilweise Giordano Bruno. Da „Gnosis“ eigentlich nur „Wissen“ bedeutet, wird das Wort in rosenkreuzerischen Kreisen gerne auch als Synonym für die postulierte Universelle Lehre benutzt, die sich nach ihrer Ansicht in immer neuen Wellen und Ausformungen durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht. Kennzeichnend ist eine dualistische Weltsicht: Die hiesige Erlebnisrealität ist unbeständig, das heißt dass alles, was entsteht, wieder vergehen muss; außerdem ist sie vom Göttlichen getrennt. Dadurch entstehen Leid und Schmerz. Deren Ende ist nur durch Absonderung vom Irdischen und Wiedereintritt in die göttliche Sphäre möglich.
Rosenkreuzerisch beeinflußt sind fast alle aktuellen okkult-philosophischen, magischen oder mystisch-spirituell orientierten, westlichen Gesellschaften. Die meisten haben in ihren Satzungen sogar konkrete Bezüge dieser Art wiedergegeben. Als kleine Auswahl wären hier zu nennen: Die Freimaurer (bei denen in den Hochgraden entsprechende Titel zu erhalten sind), der Golden Dawn, der O.T.O., die Theosophische Gesellschaft, die Anthroposophie und viele andere mehr.
Geschichte der Rosenkreuzer
Das ungewöhnlich große Aufsehen, das die drei Manifeste der Rosenkreuzer Anfang des 17. Jahrhunderts erregten, hat die Geschichte der europäischen Mystik und Spiritualität in den nachfolgenden Jahrhunderten stark beeinflusst. Nachdem nie nachgewiesen werden konnte, ob der in der Fama und der Confessio beschriebene Orden überhaupt jemals existiert hatte, bildete sich ein ungeheurer Mythos um diesen Namen. Der Traum vieler Mystiker war es, endlich in diesen Orden eingeladen zu werden. Über die angeblichen Geheimnisse der Rosenkreuzer gab es die verschiedensten, teils sehr ausufernden Spekulationen.
Ebenso wurde eifrig diskutiert, wer möglicherweise ein Mitglied dieses Ordens sein könnte. Die genannten Namen gehen in die Hunderte; hier seien nur einige bekanntere aufgezählt: Francis Bacon, Jakob Böhme, Giordano Bruno, Johann Amos Comenius, John Dee, René Descartes, Robert Fludd, Johannes Kepler, Heinrich Khunrath, Michael Maier und Baruch Spinoza. Die Liste könnte beinahe endlos fortgesetzt werden. Die genannten Personen haben sich aber allesamt tatsächlich mit Alchemie oder Magie beziehungsweise mit der Gnosis (christlich beeinflußte Mystik) beschäftigt.
17. und 18. Jahrhundert
Aufgrund des allgemeinen Interesses schossen in dieser Zeit angebliche Rosenkreuzer-Gruppen wie Pilze aus dem Boden. Die meisten sind klar zu den Scharlatanen zu rechnen. Auch tauchten auf Jahrmärkten unzählige Quacksalber auf, die unter Verweis auf ihr angeblich von den Rosenkreuzern stammendes Wissen alles mögliche verkauften, von gesundheitlichen Wundermitteln über Liebestränke bis hin zu Zaubertinkturen und -sprüchen.
Die große öffentliche Wirkung wurde zunächst durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges unterbunden, trat aber später wieder auf. Zunächst ist vor allem häufig vom „Orden der Gold- und Rosenkreuzer“ die Rede, wobei aus der Quellenlage nicht ganz klar wird, ob es einen oder mehrere Orden diesen Namens gab. Der politische Einfluß dieser Gruppe soll groß gewesen sein, ihre Machenschaften eher betrügerisch. Ansonsten treten mehrere kleinere Bruderschaften auf, die sich in der Nachfolge der ‚echten‘ Rosenkreuzer sehen und meist behaupten, deren originale Geheimlehren zu besitzen. Über ihre innere Arbeit ist wenig bekannt; allein ihr Auftreten – verglichen mit den Grundsätzen aus Fama und Confessio – läßt es aber als unwahrscheinlich erscheinen, dass tatsächlich Verbindungen zu den ‚echten‘ Rosenkreuzern bestanden – falls diese überhaupt jemals existierten.
Ab dem 19. Jahrhundert
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts und anfangs des 20. Jahrhunderts entstanden viele Rosenkreuzer-Organisationen. Die prominenteste war der Esoteric Order of the Golden Dawn dessen innerer Orden sich "Orden der Roten Rose und des Goldenen Kreuzes (Ordo Rosae Rubeae et Aureae Crucis, kurz: R.R. et A.C.) nannte. Jede dieser Gesellschaften beruft sich auf das Original. Der Name „Rosenkreuzer“ ist nicht geschützt und somit frei für jede Neugründung. Nachstehend sind die wichtigsten Rosenkreuzer-Gruppierungen kurz dargestellt. Die Beschränkung liegt auf solchen Organisationen, welche auch im 21. Jahrhundert noch mehr oder weniger aktiv sind.
Societas Rosicruciana in Anglia (SRIA)
Dieser Orden wurde im Jahre 1866 durch Wentworth Little, einem freimaurerischen Forscher in England gegründet. Er nimmt nur reguläre Freimaurer auf, welche den 3. Grad, den Meistergrad erreicht haben. Er ist in drei Abteilungen eingeteilt:
- Orden (Lehrlinge) mit den 4 Graden: Zelator, Theoricus, Practicus und Philosophus
- Orden (Lehrer oder Adepten) mit den 3 Graden: Adeptus Minor, Adeptus Major und Adeptus Exemptus
- Orden (Herrscher oder Magi) mit den 2 Graden: Magister und Magus (Inhaber der höchsten Führerschaft)
Er hat die ursprünglichen Grade der Gold- und Rosenkreuzer übernommen. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist der Glaube an die christliche Dreieinigkeit. Die Tätigkeit der SRIA umfasst das Studium der Kabbalah, der Astrologie, der Alchemie, der Theosophie, der Talismane und mystischen Zeichen. Der Orden behauptet, eine direkte Verbindung zur ursprünglichen Rosenkreuzer-Bruderschaft des 17. Jahrhunderts zu haben. Seine Tätigkeit ist auf den englischen Sprachraum beschränkt. Verwandt mit der SRIA ist die 1880 in den USA gegründete SRICF ( Societas Rosicruciana in Civitatibus Foederatis). Sie nimmt ebenfalls nur Freimaurer auf.
Fraternity of the Esoteric Order of the Golden Dawn
Rosicrucian Fellowship (Rosenkreuzer-Gemeinschaft) (auch Heindel-Bewegung genannt)
Dieser Orden wurde im Jahre 1909 von Max Heindel in den USA gegründet. Ihr Untertitel lautet: „Verband christlicher Mystik“. Es handelt sich um eine Gruppierung weitverzweigten Geistes- und Geheimschulen der Theosophie. Dieser rosenkreuzerische Orden lehrt eine christliche Philosophie sowie geistiges Heilen. Er verbreitet seine Lehren in esoterischem Christentum und Philosophie durch Fernkurse. Das Hauptquartier des Ordens befindet sich in Mount Ecclesia, Oceanside, Kalifornien (USA). Anhänger sind in der ganzen Welt zu finden. Sie gruppieren sich in Zentren und Studiengruppen.
Antiquuus Mysticus Ordo Rosae Crucis (AMORC) (Alter mystischer Orden vom Rosen-Kreuz)
Dieser Orden wurde 1915 durch Dr. H. Spencer Lewis gegründet. Er hat seinen Weltsitz in San José, Kalifornien (USA). 1934 gründete Spencer Lewis die FUDOSI (Internationaler Verband der Einweihungs-Orden und Gesellschaften, um sich von diesem Verband eine Berechtigungsurkunde für den AMORC ausstellen zu lassen. AMORC gibt viele Schriften und Zeitschriften heraus. Das „Rosenkreuzer-Forum“ ist eine Privatpublikation des AMORC und wird nur an Mitglieder abgegeben. Es werden weltweite Konferenzen durchgeführt und regelmäßig findet ein Weltkonvent statt.
AMORC wird geleitet von der Obersten Großloge. Diese wiederum gründet Großlogen, normalerweise nach Sprachräumen. Pro Land ist die Organisation gegliedert in Logen, Kapitel und Pronaoi, welche die Mitglieder in verschiedenen Graden unterrichten. Bis 1930 hatte AMORC nur 3 Grade. Ab diesem Jahre wurden die 9 Grade der sog. Gold- und Rosenkreuzer des 18. Jahrhunderts dazugefügt. Nach der Gründung des FUDOSI wurde die Zahl der Grade auf 16 erhöht, wobei die 3 letzten Grade sehr selten sind. Bis der 16. Grad erreicht werden kann, bedarf es einer Mitgliedsdauer von mindestens 16 Jahren. Der oberste Chef heißt Imperator. Francis Bacon (1561 – 1626) wird als Alt-Imperator bezeichnet. Jede Großloge kennt einen Großmeister. A.M.O.R.C. ist der einzige Rosenkreuzerorden, der Initiationen in seinen Tempeln und Logen durchführt. Das Studium des Lehrmaterials bewältigt der Neophyt zu Hause in seinem Heimsanktuarium. Für gewöhnlich studiert er monatlich drei Monografien (Lehrbriefe). Neben den Lehrbriefen gibt es Konklave und Seminare zu den einzelnen Graden, in denen das Gelernte vertieft wird. Hier werden auch zusätzliche Informationen zu den Übungen aus den Lehrbriefen übermittelt, die nur für die Übermittlung von Mund zu Ohr vorgesehen und nicht in den Lehrbrifen selbst enthalten sind. Zu den Initationen meldet sich der Neophyt (Schüler der Rosenkreuzerlehren) bei den Tempeln und Logen. Logen, Tempel, Kapitel, Pronai dienen der Abhaltung von Konvokationen und der Durchführung der Initiationsrituale. Die vorgelagerten Foren dienen dem Erfahrungsaustausch und der gemeinsamen Nacharbeit bestimmter Themen aus den Rosenkreuzerlehren.
Die Lehre des AMORC umfasst: Metaphysik (Ursprung, Grund und Ziel allen Seins), Mystik (Die Suche nach der Wahrheit, woher komme ich, warum bin ich hier, wohin gehe ich?) und Aegyptologie (Geschichte und Herkunft der Rosenkreuzerlehren). Mitglieder des Ordens können volljährige Männer und Frauen werden, welche die Prinzipien der kosmischen, der natürlichen und der zivilen Ordnung bejahen. Die Organisation ist weder konfessionell noch politisch gebunden. Der Orden darf nicht als religiöse Bewegung oder als Religionsgemeinschaft angesehen werden. Bei der Aufnahme wird unter anderem nach den Anzahl Jahren des Studiums von Philosophie, Psychologie und Metaphysik gefragt.
AMORC glaubt, dass seine Wurzeln bis auf das Alte Aegypten zurückgehen. Es beruft sich auf die Lehren der Alt-ägyptischen Mysterienschulen, auf deren Glauben, Weisheit und Praktiken. Diese alte Schule wurde im 15. Jahrhundert vor Chr. gegründet und hat eine Beziehung zu Thuthmosis III. Der König Akhenaten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle .
Lectorium Rosicrucianum (Internationale Schule des Goldenen Rosenkreuzes)
Der Hauptsitz befindet sich in Haarlem, Niederlande. Es handelt sich um eine 1924 gegründete Abspaltung der Heindel-Bewegung. Sie kann als eine holländische okkult-kirchliche Organisation bezeichnet werden. Der Lehre fordert unter anderem: Austritt aus allen Kirchen, Parteien und sonstigen Organisationen; Beseitigung aller esoterischen Bücher, die nicht vom Begründer J. van Rijckenborgh stammen. (Bei Rijckenborgh handelt es sich um den Autorennamen des ursprünglichen Gründers namens J. Leene). Die Mitglieder müssen ferner Vegetarier, Nichtraucher, Antialkoholiker sein und auf Fernsehen und das Tragen von Pelzen verzichten.
1945 nahm die Gemeinschaften den Namen „Lectorium Rosicrucianum“ an und trat nach aussen als „gnostische Geistesschule“ auf. Sie ist heute in vielen Ländern tätig.
Die Organisation geht von der Idee aus, dass es zwei Naturordnungen gibt, die uns bekannte Naturordnung und die ursprüngliche, göttliche Ordnung. Alles ist dem Kreislauf Geburt, Leben, Sterben und Wiedergeborenwerden unterworfen. Wesentlich ist, dass der Mensch als eine sichtbare und unsichtbare Körperlichkeit im Mikorokosmos gesehen wird. Es soll Ueberstimmung herrschen mit dem Lehrsatz: „Wie oben, so unten“.
Weitere rosenkreuzerische Organisationen sind zum Teil nur lokal, regional oder national tätig und der Oeffentlichkeit kaum bekannt, da relativ klein:
- Ordo rosae aureae (ORA)
- Internationale Weltloge der Bruderschaft vom Rosenkreuz
- Fraternitas Rosae Crucis
- Alter Geheimer Orden vom Kreuz der roten und goldenen Rose (AAORRAC)
- Aeth Priesthood Fraternitas Rosae Crucis
Literatur
Wissenschaft
- Die Geheimnisse der Rosenkreuzer, Wolfram Frietsch, ISBN 3499604957
- Die Theosophie des Rosenkreuzers, Rudolf Steiner, ISBN 3727464305
- Das Erbe des Christian Rosenkreuz, Vorträge gehalten anläßlich des Amsterdamer Symposiums 18.-20. November 1986, ISBN 3776202793
- Rosenkreuz als europäisches Phänomen im 17. Jahrhundert, Herausgegeben von der Bibliotheca Philosophica Hermetica, Amsterdam, ISBN 3772822061
- Der Wahre und Unsichtbare Orden vom Rosenkreuz, Paul Foster Case, Band 1: Die Rosenkreuzer-Allegorie (gebunden ISBN 3935937-00-8, kart. ISBN 3935937113) Band 2: Die zehn Rosenkreuzer-Grade (gebunden ISBN 3935937016, kart. ISBN 3935937121)