Griechenland

Staat in Südosteuropa
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Diese Seite beschäftigt sich mit der heutigen Republik Griechenland. Weitere Bedeutungen siehe Griechenland (Begriffsklärung)


Flagge Griechenlands

Flagge Wappen

Wahlspruch: Keine

Amtssprache Griechisch
Hauptstadt Athen
Staatsoberhaupt Konstantinos Stefanopoulos (seit 1996)
Regierungschef Kostas Simitis (seit Januar 1996)
Fläche ca. 132.000 km2
Bevölkerung ca. 11,2 Millionen
Bevölkerungsdichte
Nationalfeiertag 25. März
Währung Euro
Zeitzone
Nationalhymne
Autokennzeichen
Internet TLD
Intern. Vorwahl
Lage Griechenlands in Europa
Karte Griechenlands

Die Griechische Republik (Elliniki Dhimokratia) liegt in Südost-Europa und grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei und ist ein Anrainerstaat des Mittelmeers.

Griechenland ist eine parlamentarische Demokratie. Griechenland hat ein Einkammerparlament mit 300 Abgeordneten, von denen 288 auf vier Jahre gewählt und 12 von den Parteien gestellt werden.

Die griechische Nationalflagge besteht aus weißblauen Streifen, die links oben von einem Kreuz unterbrochen werden. Es wird vermutet, dass die Landesfarben aus einer historischen Epoche des 19. Jahrhunderts stammen, als ein Bayer auf dem griechischen Thron saß. Wahrscheinlicher ist jedeoch, dass das Blau das Meer symbolisiert und das Weiß den Himmel. Das Kreuz ist vermutlich byzantinischen Ursprungs und weist auf die Verbundenheit mit der Kirche und Orthodoxie hin.

Bevölkerung

Neben der griechischsprachigen Mehrheitsbevölkerung, existieren noch einige sprachliche Minderheiten. Die wichtigsten Minderheitssprachen sind:

Gesundheitswesen

Im griechischen Gesundheitssystem genießen, ähnlich wie in England, alle griechischen und ausländischen Bürger, die in Griechenland tätig sind, einen staatlichen Versicherungsschutz. Der Arzt kann wählen zwischen dem Dienst im öffentlichen Bereich oder einer Privatpraxis; beide Varianten zusammen sind nicht möglich. Die Versorgung kann in zwei Kategorien eingeteilt werden:

Die primäre Versorgung der staatlichen Versicherung, wobei hier ungleiche Verhältnisse bei den ärztlichen Dienstleistungen in Städten, städtischen Randgebieten und ländlichen Bezirken bestehen. In den städtischen Zentren ist die primäre staatliche ärztliche Versorgung deutlich besser als auf dem Land, weil es gut organisierte Ärztehäuser gibt, die von den Versicherten aller Bereiche zwecks ihrer Behandlung aufgesucht werden.

Die sekundäre private Versorgung, wie man sie gewöhnlich in Privatpraxen sowie den den Hauptstädten der Regierungsbezirke und in den Städten der grösseren Inseln findet. Die von zahlreichen Touristen in Anspruch genommene ärztliche Versorgung der Inseln wird hauptsächlich von einzelnen, frei praktizierenden Ärzten, von privaten Gesundheitszentren mit meist sehr guter Facharztausstattung, sowie von Landärzten wahrgenommen.

Die staatliche Versorgung ist äußerst nottdürftig, während die Privatversorgung mitteleuropäischen Standard hat. Teilweise ist sogar in Notfällen kein Vorzeigen des persönlichen Krankenheftes notwendig, wenn der Patient nicht stationär behandelt wird. Dies gilt für alle Personen in Griechenland. Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass die Finanzbuchhaltungen in den Krankenhäusern und in den Gesundheitszentren während der Nachmittagsstunden geschlossen bleiben.

Siehe Vortrag im Word-Format (extern)

Religion

Nominell gehören 95% der Bevölkerung der griechisch-orthodoxen Kirche (Östlich-Orthodoxe Kirche Christi) an. Diese Kirche übt auch wesentlichen Einfluss auf das Bildungswesen aus. Daneben gibt es Muslime, katholische und protestantische Christen und Juden.

Geografie

Ungefähr ein Viertel der griechischen Fläche entfällt auf etwa 3.000 Inseln, von denen 167 bewohnt sind. Die größten davon sind:

Siehe Liste griechischer Inseln

Im Norden Griechenlands gibt es eine Region Makedonien. Diese ist nicht mit dem selbständigen Staat Mazedonien zu verwechseln. Regionen in Griechenland (nur Festland):

Geschichte

Santorini
Santorini
typisch griechische Architektur

1829 erlangte Griechenland die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. Erster König wurde der Bayer Otto I. (Griechenland). Dieser Staat umfasste jedoch nur einen Teil des heutigen Staatsgebiets; die meisten Inseln sowie der Nordosten des heutigen Staates (mit Thessaloniki) kamen erst 1912 an Griechenland, als das schwächelnde Osmanische Reich sich dort nicht mehr behaupten konnte.

Nach dem 1. Weltkrieg versuchte Griechenland die Schwäche der Türkei zu nutzen, um auch noch Istanbul (griechisch Konstantinopel) wieder an sich zu bringen. Diese Kalkulation schlug jedoch komplett fehl. 1922 endete der Griechisch-Türkische Krieg mit dem desaströsen "Bevölkerungsaustausch". Alle noch in großen Teilen der Türkei verstreut lebenden Griechen (mit Ausnahme der Istanbuler Griechen) wurden nach Griechenland vertrieben. Ebenso die Muslime aus Griechenland (mit Ausnahme des Nordostens) in die Türkei. Die Flüchtlingsquote in Griechenland nach diesem Krieg betrug ca. 25%, wesentlich mehr als etwa in Westdeutschland nach dem 2. Weltkrieg.

Im 2. Weltkrieg lehnte Griechenland ein italienisches Ultimatum zur Kapitulation ab. (Der Tag der Ablehnung wird heute als Nationalfeiertag "Nein-Tag" begangen.) Daraufhin wurde Griechenland von Deutschland besetzt. Die SS errichtete hier eine Schreckensherrschaft und brachte in verschiedenen Dörfern (Kalavrita u.a.) als "Vergeltung" für Partisanenangriffe die jeweilige Dorfbevölkerung um.

Nach dem Weltkrieg kam es zum Bürgerkrieg: Die Kommunisten versuchten, unterstützt von der Sowjetunion und anfangs auch Jugoslawien, die Herrschaft zu erlangen. Im Gegensatz zu allen anderen osteuropäischen Staaten gelang ihnen dies jedoch nicht; sie wurden, teilweise mit brutaler Gewalt, zurückgedrängt.

1952 wurde Griechenland in die NATO aufgenommen.

Ab 1967 herrschte in Griechenland sieben Jahre lang eine Militärdiktatur, in der zahlreiche Oppositionelle eingesperrt, gefoltert, ermordet oder ins Exil getrieben wurden, darunter der Komponist Mikis Theodorakis.

Seit 1981 ist Griechenland Mitglied der EU.

Siehe Geschichte Griechenlands, Antike.

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