Death in June ist eine um 1980 gegründete britische Musikgruppe, die zu den Wegbereitern des Neofolk zählt.
Gründungsmitglieder sind Douglas Pearce (Gesang, Gitarre), Tony Wakeford (Bass; Später Begründer der Gruppe Above The Ruins und dann Sol Invictus) und Patrick Leagas (Schlagzeug; Später Begründer der Gruppe Sixth Comm). Pearce und Wakeford spielten zunächst in der trotzkistischen Punk-Band Crisis, die sich zum Antifaschismus und Antisexismus bekannte. Unter anderem spielte Crisis für Rock against Racism und einige Lieder übernahm Death in June von Crisis.
Ab 1985 verblieb einzig Douglas Pearce, der die Formation in wechselnder Besetzung bis heute fortführt. Von der Linken enttäuscht, wandte sich Pearce dem Nationalbolschewismus zu. Er kooperierte mit verschiedenen Musikern wie David Tibet (von Current 93), John Balance (von Coil), Rose McDowall, Boyd Rice, Forseti und Albin Julius (von Der Blutharsch).
Musikalisch sind die Alben teilweise relativ unterschiedlich. Stilistisch findet sich oft eine Mischung aus Post-Punk, Folk und Industrial. Besonders das 1992 erschienene Album But What Ends When The Symbols Shatter? gilt heutzutage als Geburt des Neofolkgenres.
Death in June sind wegen ihres spielerischen Umgangs mit totalitärer und nationalsozialistischer Ästhetik umstritten. Douglas Pearce machte auch nie einen Hehl aus seiner Verehrung für SA-Führer Ernst Röhm. Vereinzelt wird vermutet, daß der Name der Gruppe (zu deutsch Tod im Juni) sich auf den am 30. Juni 1934 stattgefundenen sogenannten Röhm-Putsch bezieht. Allerdings wurde Röhm erst am 1. Juli ermordet und im Booklet der CD The Little Death von Sixth Comm gibt Patrick Leagas eine andere Herkunft an. Pearce, ein bekennender Homosexueller, reiste während des Kroatienkrieges an die dortige Front und besuchte die als nationalistisch geltende HOS-Miliz und gab ein Benefizkonzert für sie.
Pearce spendete 60 000 DM, den Erlös des Something is Comming-Albums, für medizinische Ausrüstung für das zerstörte Zagreb.
Diskographie
- Heaven Street 1981
- State Laughter/Holy Water 1982
- The Guilty Have No Pride 1983
- Burial 1984
- Nada! 1985
- Lesson 1: Misanthropy 1986
- The Wörld Thät Sümmer 1986
- To Drown A Rose 1987
- Oh How We Laughed 1987
- Brown Book 1987
- 93 Dead Sunwheels 1989
- The Corn Years 1989
- Live in Japan 1990
- 1888 - Split mit Current 93 1990
- The Wall Of Sacrifice 1990
- Ostenbraun - mit Les Joyaux De La Princesse 1992
- But What Ends When The Symbols Shatter? 1992
- Something Is Comming 1993
- Rose Clouds Of Holocaust 1995
- Death In June Presents: Occidental Martyr 1995
- Death In June Presents: KAPO 1996
- Take Care And Control 1998
- Der Tod im Juni - mit NON, Forseti, Der Blutharsch 1999
- We Said Destroy - mit Fire & Ice 2000
- Operation Hummingbird - mit Der Blutharsch 2000
- All Pigs Must Die 2001
- Alarm Agents - mit Boyd Rice 2004