Pommes frites

frittierte Kartoffelstifte
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Pommes frites (oder in Deutschland kurz Pommes, im Rheinland auch Fritten) sind frittierte Kartoffelstäbchen.

Pommes frites mit Ketchup

Zum Frittieren werden die zu Stäbchen geschnittenen Kartoffeln in siedendes Fett geworfen, nach einer Zeit herausgenommen und etwas abgekühlt, dann noch einmal ins Fett gegeben und fertig frittiert. Standardtemperaturen für den ersten Durchgang sind etwa 140 Grad Celsius, für den zweiten Durchgang 175 Grad Celsius. Frittiert man sie in einem Durchgang, werden sie innen nicht gar oder außen zu dunkel.

In den meisten Pommesbuden werden Pommes frites verwendet, die bereits beim Hersteller den ersten Frittierdurchgang durchlaufen haben, so dass sie nur noch einmal frittiert werden müssen. Das ist auch meist der Unterschied zwischen den handelsüblichen Pommes frites "für den Backofen" bzw. "für die Fritteuse".

Durch das Frittieren haben sie einen sehr hohen Fettgehalt und gelten als Dickmacher (Fast Food). Wenn das Fett heiß genug ist, hält sich die Fettaufnahme durch die Kartoffel allerdings in Grenzen. Noch bis Anfang des Jahrtausends wurden Pommes frites im zweiten Durchgang sehr heiß frittiert, bei bis zu 190 Grad Celsius. Ist das Fett aber allzu heiß, können sich gesundheitsschädliche Stoffe wie Acrylamid bilden. Daher gilt nunmehr der Richtwert von maximal 175 Grad Celsius. Heutige Fritteusen sind mit relativ genauen Fett-Thermometern ausgestattet.

Pommes frites werden heiß serviert, meistens gesalzen, und als Beilage oder als Snack verzehrt.

Der Name stammt aus dem Französischen, abgeleitet von pommes de terre für "Kartoffeln" und frites für "frittiert". Sinnigerweise heißen sie in den USA French fries, wobei to french in der englischen Küchensprache das längliche Zuschneiden von Gemüse meint (vgl. french beans); neuerdings vielerorts Freedom fries, nachdem Frankreich und französische Spezialitäten mit dem 2. Irakkrieg aus der Mode gekommen sind. In Großbritannien werden sie Chips genannt, sind allerdings wesentlich dicker und meist auch länger geschnitten als die kontinentaleuropäische Variante. Sie sind dort unersetzlicher Bestandteil des inoffiziellen Nationalgerichts Fish and Chips.

In Frankreich kann man sich blamieren, wenn man gemäß deutscher Verballhornung pomm fritz bestellt, denn einer der französischen Spitznamen für einen Deutschen ist Fritz. Im Französischen nennt man sie einfach frites (gesprochen: fritt).

Mittlerweile sind Pommes frites in fast allen Teilen der Welt bekannt.

Pommes frites sind eines der beliebtesten Tiefkühlprodukte. Im Jahr 2003 wurden in Deutschland über 250.000 Tonnen abgesetzt.

Ähnlich zubereitet, jedoch in der gehobenen Küche etablierter sind Kroketten.

Geschichte der Fritten

Die Belgier sind die Erfinder der Friten. Es soll um das Jahr 1680 herum gewesen sein. Ein eiskalter Winter fegte damals in Belgien übers Land und liess alles zu Eis erstarren. Die Seen und sogar die Flüsse waren zugefroren und so war das Angeln kaum mehr möglich. Das war hart für die Belgier, denn nun mussten sie auf ihre Lieblingsspeise verzichten, auf die kleinen, fingerlangen Fischchen, die sie am liebsten knabberten, wenn sie in Öl frittiert wurden und herrlich knusprig waren.

Zum Glück hatte ein schlauer Gastwirt die rettende Idee: Er holte ein paar Eimer Kartoffeln aus dem Keller, schälte sie und schnitt sie in dicke Streifen, so dass sie eine ähnliche Form wie die kleinen Fischchen hatten. Anschließend frittierte er die Kartoffelstäbchen in heißem Öl und servierte sie seinen Gästen anstelle der Fische. Das war ein voller Erfolg! Den Leuten schmeckten die frittierten Kartoffeln sogar noch besser als der Fisch.

Und weil die Kartoffeln in Belgien "pommes de terre" heißen, nannten die Belgier die frittierten Kartoffeln "pommes frites". Noch heute gibt es in Belgien an jeder Ecke und zu jedem Gericht Pommes. Und sie schmecken wirklich besonders gut, die belgischen Pommes! Bis die Pommes die gesamte Erdkugel erobert hatten, dauerte es aber trotzdem 200 Jahre.

Es ist schriftlich belegen, dass sie die Erfinder der Pommes sind. Und das nicht nur im Asterix-Comic. In einem Manuskript aus dem Jahr 1781 von einem gewissen Joseph Gérard heißt es: "Die Einwohner von Namur, Huy, Ardennen und Dinant haben die Gewohnheit in der Maas zu fischen, diesen Fang dann zu Frittieren, um ihren Speisezettel zu erweitern(vorallem armen Leute). Wenn die Gewässer zugefroren sind und das Angeln nur schwer möglich ist, schneiden die Einwohner Kartoffeln in Fischform und Frittieren diese dann. Diese Vorgehensweise ist mehr als 100 Jahre alt." Das bedeutet - Belgier aßen demnach schon etwa 1680 (!) frittierte Kartoffeln!


Variationen

Es gibt unzählige Variationen, zum Beispiel:


Frittenführer

Der Frittenführer ist ein 1998 erschienenes Buch, das sich mit Pommesbuden im Ruhrgebiet befasst.

Bei jeder einigermaßen bekannten "Pommesbude" des Ruhrgebiets wurde eine Currywurst mit Pommes und Mayonnaise bestellt. Die Qualität jeder Pommesbude wurde mit ein bis fünf "Fritten" bewertet.

Darüber hinaus wurden Prominente aus dem Ruhrgebiet zum Thema Currywurst und Pommes mit Mayonnaise interviewt, unter anderem Schimanski-Darsteller Götz George und der Fußball-Manager Rudi Assauer. Zudem gab es einige satirische Betrachtungen über "die Fritte" und ein Vorwort des damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau der, obwohl er aus Wuppertal kommt, feststellt, dass es im Ruhrgebiet Pommes heißt.


Literatur

  • Henning Prinz und Ralf Stutzki: Frittenführer Ruhrpott. Über 50 Frittenbuden im Test.. Eichborn Verlag, 1998. ISBN 3-8218-3080-8