Das Régiment de la Calotte (deutsch die Kalottisten[1]) war eine Narrenvereinigung, die 1702 von Phillipe Emmanuel de La Place de Torsac und Étienne Isidore Théophile Aymon gegründet wurde. Sie bildete durch das Anprangern von närrischem Verhalten eine Art Sittenpolizei, ähnlich wie die Babinische Republik.
Geschichte
Das Regiment war eine Art informelle Bruderschaft, die Diplome ausstellte und die Mächtige und Höflinge lächerlich machen wollte.
Die Kalotte, auf die Bezug genommen wird, ist nicht die kirchliche (Pileolus), sondern die „Calotte de Plomb“, die bleierne Mütze (veralteter französischer Ausdruck für „jemanden niederschlagen“[2]), der man früher nachsagte, dass sie die Frisur desjenigen in Form bringen würde, der sich durch einen leichten Kopf mit seinen Ideen behaupten kann. Das Regiment der Kalotte war also anders als die meisten Narrenverbände. Als Mitglied wurde vorgeschlagen, wer sich in einer Situation durch eine unübliche und aus dem Rahmen der Höflichkeit oder des Anstandes fallender Weise aus einer Affäre gezogen hatte. Lehnte der Vorgeschlagene die Nomination und damit die Aufnahme ab oder verweigerte die ihm aufgetragene Sühnearbeit, wurde er von allen für lächerlich erklärt. Die Gesellschaft verlieh diverse Abzeichen und Patente in Form von Narrensymbolen wie Glocken und Schellen.
Die Kalottisten waren unter der Regentschaft Ludwig XV. sehr aktiv. Die Aktivitäten wurden unter dem Einfluss der Machtübernahme von Madame de Pompadour nach und nach reduziert.
Der Abt Pierre François Guyot Desfontaines und Guillaume Plantavit de La Pause waren die wichtigsten Autoren der Mémoires pour servir à l'histoire de la Calotte, der Aufzeichnungen um die Geschichte der Kalotte. Die satirischen Handschriften zirkulierten zwischen 1702 und 1725 und wurden im Jahr 1732 gedruckt. Als fiktive Adresse stand in den Bänden: Vorlage:Zitat-fr
Leitsprüche
- Favet momus, luna influit
- Ridere regna est
Quellen
Einzelnachweise
Weblinks
- Antoine de Baeque, « Les éclats du rire. Le Régiment de la calotte, ou les stratégies aristocratiques de la gaieté française (1702-1752) », Annales. Histoire, sciences sociales, 1997, pp. 477-511
Literatur
- Léon Hennet, Le Régiment de la Calotte, Paris, Librairie des Bibliophiles, 1886.