Ananda Marga

religiöse Organisation
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Ananda Marga (Sanskrit, m., आनन्द मार्ग, ānanda mārga, Weg zur Glückseligkeit), ist eine politisch-religiöse Gruppe mit dem Ziel der Erneuerung des Hinduismus, die 1955 in Indien von Prabhat Ranjan Sarkar (1921–1990) gegründet wurde. Als „Guru“ der Gruppierung trug er auch den spirituellen Namen Anandamurti (Verkörperung der Glückseligkeit).[1] Zur Organisation gehört ein Orden für Nonnen und Mönche, die als Didis (Schwestern) bzw. Dadas (Brüder) angesprochen werden; die meisten Ananda Margis (oder kurz Margis) sind allerdings Laien. Auch außerhalb Indiens ist Ananda Marga vertreten.

In Indien kam es zwischen Ananda Marga und der Regierung wiederholt zu Konflikten. Während des Ausnahmezustands 1975-1977 war die Organisation wegen illegaler politischer Betätigung verboten. 1971 wurde P. R. Sarkar inhaftiert, ihm wurde vorgeworfen, die Ermordung von Aussteigern befohlen zu haben. Im November 1976 wurde er zusammen mit vier Mitangeklagten zu lebenslanger Haft wegen gemeinschftlich begangener Entführung und der Beihilfe zum Mord verurteilt. Während der Haft protestierten viele Anhänger, einige verübten Attentate. Anfang 1978 verbrannten sich vor der Gedächtniskirche in Berlin zwei Deutsche, im Sommer 1978 folgten weitere Selbstverbrennungen von Ananda-Marga-Mitgliedern in der Schweiz und in Manila.[2] Am 4. Juli 1978 wurde P. R. Sarkar in einer Neuverhadlung vor Indiens Oberstem Gericht mangels Beweisen freigesprochen.[3]

Eine ganz andere Charakterisierung findet sich allerdings im englischsprachigen Wikipedia.

Einzelnachweise

  1. Irving Hexham: Pocket Dictionary of New Religious Movements. InterVarsity Press, Downers Grove (IL) 2002, S. 13. ISBN 0830814663
  2. Eberhard Lungershausen: Die Frage nach dem Lebens-Sinn am Beispiel der Ausbeitung neuer Sekten. In: Herbert Csef: „Sinnverlust und Sinnfindung in Gesundheit und Krankheit“. Königshausen & Neumann, Würzburg 1998, S. 165. ISBN 3826013530.
  3. Jenny Hocking: Terror Laws: ASIO, Counter-terrorism and the Threat to Democracy. UNSW Press, Sydney 2004, S. 130. ISBN 086840702X.