Deutschlandfunk

bundesweiter öffentlich-rechtlicher Hörfunksender in Deutschland
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Deutschlandfunk (DLF) ist ein informationsorientiertes Hörfunkprogramm. Bis 1993 war der Deutschlandfunk eigenständig, seit 1994 ist er eines von zwei Programmen des Deutschlandradios. Im Kölner Funkhaus werden teilweise auch Sendungsbestandteile für das andere Programm des Deutschlandradios, DeutschlandRadio Kultur produziert.

Deutschlandfunk-Gebäude, Köln

Der Schwerpunkt des Deutschlandfunks liegt auf Nachrichten und Hintergrundinformationen. Die Sendungen werden nicht durch Werbung unterbrochen. Studiostandort ist Köln, Raderberggürtel 40.

Programm

Die thematischen Schwerpunkte des Deutschlandfunks sind Informationen und Hintergrundberichte. Der Musikanteil ist verhältnismäßig gering. Tagesaktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft stehen im Vordergrund.

  • Nachrichten werden zu jeder vollen und halben Stunde gesendet.
  • Wochentags sendet der DLF von 5.00 Uhr bis 9.00 Uhr das Nachrichtenmagazin Informationen am Morgen mit Wortbeiträgen von ca. 5 bis 10 Minuten Länge. Weitere Nachrichtenmagazine werden um 12 Uhr und 18 Uhr gesendet. Die Sendung Das war der Tag um 23 Uhr fasst die Geschehnisse des Tages ausführlich zusammen. Des Weiteren wird mehrmals täglich eine nationale und eine internationale Presseschau mit Auszügen aktueller Kommentare erstellt.
  • Sonntags von 9.30 Uhr bis 10.00 Uhr wird die mehrteilige Reihe Kultur am Sonntagmorgen ausgestrahlt. Themen waren bislang unter anderem: Islam in Deutschland (August bis September 2001), Was ist ein Bild? - Antworten der Kunst und Philosophie, der Neurophysiologie, der Medienwissenschaft und Kunstgeschichte (August bis September 2002) und Der Dialog der Generationen (Januar bis März 2005). Im Internet existiert ein Archiv der Sendungen [1].

Auf der Homepage des Deutschlandfunks stehen zu zahlreichen Sendungen ausführliche Begleitinformationen zur Verfügung. Ausgewählte Beiträge werden mittlerweile auch als Audiofile (Audio on Demand) zur Verfügung gestellt (siehe unten angegebene Weblinks).

Geschichte

Anfang der 1950er Jahre gaben die Mitglieder der ARD dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) den Auftrag, auf Langwelle ein bundesweites Hörfunkprogramm zu produzieren und auszustrahlen, nachdem die DDR einen Langwellensender Deutschlandsender in Betrieb nehmen konnte. Nach langwierigen Verhandlungen konnte der NWDR 1953 erste Versuchssendungen ausstrahlen. Drei Jahre später (1956) konnte der inzwischen bestehende NDR dann den Regelbetrieb des mit "Deutscher Langwellensender" bezeichneten Programms aufnehmen. Für das Programm war somit der jeweilige Intendant des NDR verantwortlich. Bemerkenswert ist, dass der "Deutsche Langwellensender" sein Programm aus bandbreitentechnischen Gründen in der Betriebsart AM-kompatible Einseitenbandmodulation ausstahlte.

Im Jahre 1960 wurde per Bundesgesetz die eigenständige Bundesanstalt des öffentlichen Rechts (Rundfunkanstalt) "Deutschlandfunk" (DLF) mit Sitz in Köln gegründet. Damit erlosch der Auftrag der ARD an den NDR, die "Deutsche Langwelle" zu betreiben. Die Langwelle wurde dem neuen Sender "Deutschlandfunk" übergeben, der am 1. Januar 1962 mit der Ausstrahlung eines deutschsprachigen Hörfunkprogramms startete. Später wurden auch fremdsprachige Sendungen produziert, die in den Abendstunden über Langwelle und Mittelwelle in weite Teile Europas ausgestrahlt wurden. Zielgruppe der Programme waren vor allem Hörerinnen und Hörer der DDR und Osteuropas. Der Deutschlandfunk war somit das Pendant zur Stimme der DDR.

Der DLF war der erste deutsche Radiosender, der regelmäßig einen Verkehrsfunk ausstrahlte; bei ihm für der berühmte "Verkehrspiepser" (amtlich:Hinz-Thriller) entwickelt.

Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 hatte der DLF seinen ursprünglichen Auftrag, die DDR und Osteuropa mit Informationen aus West-Deutschland zu versorgen, verloren. Dennoch wollte man auch weiterhin Hörfunkprogramme für ganz Deutschland anbieten. Daher einigten sich die 16 Bundesländer mit Wirkung vom 1. Januar 1994 die Körperschaft des öffentlichen Rechts Deutschlandradio per Staatsvertrag unter dem gemeinsamen Dach der ARD und des ZDF zu errichten. In dieser neuen Körperschaft ging die bisherige Bundesanstalt des öffentlichen Rechts "Deutschlandfunk" auf. Die fremdsprachigen Programme des DLF waren bereits zum 1. Juni 1993 der Deutschen Welle übergeben worden.

Nachdem die neue Körperschaft Deutschlandradio (bis März 2005 "DeutschlandRadio" geschrieben) auf Grund des Staatsvertrages künftig zwei Hörfunkprogramme auszustrahlen hatte, blieb der Name "Deutschlandfunk" für das aus Köln zu produzierende Programm erhalten. Einen eigenen Intendanten hat der DLF seit 1994 jedoch nicht mehr.

Intendanten 1960-1993

Seit 1. Januar 1994 ist der DLF Bestandteil des Deutschlandradios.

Übersicht über die aktuellen Auslands- und Landeskorrespondenten des Deutschlandradios.

Sendetechnik

Das Programm des Deutschlandfunks wird über UKW, Mittelwelle (Senderstandorte: Ehndorf bei Neumünster, Nordkirchen, Cremlingen bei Braunschweig, Thurnau, Heusweiler und Wilhelmskirch bei Ravensburg) und Langwelle (Senderstandorte Donebach und Aholming), über einen Kurzwellensender in Berlin, sowie analog und digital über das Astra-Satellitensystem und in den deutschen und einigen europäischen Kabelnetzen ausgestrahlt. Bis zum 31. Dezember 1994 wurde das Programm des Deutschlandfunks auch über den Mittelwellensender in Mainflingen verbreitet. Mit dem Aufbau eines UKW-Sendernetzes wurde erst in den 80er Jahren begonnen, bis heute ist der DLF in weiten Teilen Deutschlands über UKW nur sehr schwer bzw. gar nicht zu empfangen; dies gilt v.a. für Süddeutschland.

Live-Stream

Auf der Webseite des Deutschlandradios [2] wird darüberhinaus die Möglichkeit geboten, das aktuelle Programm als Live-Stream zu empfangen. Zusätzlich werden seit Mai 2004 ausgewählte Beiträge online archiviert und können via "audio on demand" angehört werden.

Siehe auch

Portal Hörfunk