Blood in, Blood out – Verschworen auf Leben und Tod

Film von Taylor Hackford (1993)
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Film
Titel Blood in, Blood out – Verschworen auf Leben und Tod
Originaltitel Bound by Honor
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Spanisch
Erscheinungsjahre 1993
Länge 180 Minuten
Stab
Regie Taylor Hackford
Drehbuch Jimmy Santiago Baca
Jeremy Iacone
Taylor Hackford
Produktion Jerry Gershwin
Taylor Hackford
Musik Bill Conti
Kamera Gabriel Beristain
Schnitt Fredric Steinkamp
Karl F. Steinkamp
Besetzung

Blood in, Blood out – Verschworen auf Leben und Tod ist ein Filmdrama aus dem Jahr 1993. Erzählt wird die Geschichte der jungen Chicanos Miklo Velka (Damian Chapa), Cruz Candelaria (Jesse Borrego) sowie Paco Aguilar (Benjamin Bratt) im Zeitraum von 1972 bis 1984. Als Mitglieder der Vatos Locos, einer Gang in East L.A., kämpfen sie in ihrem Barrio um das tägliche Überleben. Zu einer Wende der Ereignisse kommt es, als nach einem Bandenkrieg Miklo in San Quentin inhaftiert und Paco von der Armee eingezogen wird.

Handlung

Miklo kehrt zurück - Aufnahme bei den Vatos Locos

Nach langer Zeit bei seinem Vater kehrt Miklo Velka, Sohn eines Weißen und einer Latina, zurück zu seinem Heimatort in East L.A. da seine Bewährung bald abläuft. Kaum angekommen, kommt gleich die Rivalität mit seinem Cousin Paco auf, der Miklo aufgrund seiner weißen Hautfarbe nie wirklich als Familienmitglied akzeptiert hat.
Cruz, der Halbbruder von Paco, versucht die Wogen zwischen den beiden zu glätten. Durch sein Verhandlungsgeschick aber auch durch Ablenkungsmanöver (er weist immer auf seine gemalten Bilder hin) hat er es geschafft schon so manchen Streit zu schlichten.

Bandenkriege mit verfeindeten Gangs

Doch als die drei nach einer Spritztour beobachten, wie einige Mitglieder der verfeindeten Gang der „Tres Pu(n)tos“ im Revier der Vatos Locos unterwegs sind, verlangt Paco von Miklo, zu zeigen, „welche Farbe“ in ihm stecke. Miklo, der seinen Mut beweisen will, schlägt die Heckscheibe des Wagens der zahlenmäßig überlegenen Gegner ein; danach flüchten die drei. Dies wiederum veranlasst die Tres Puntos dazu, einige Tage später Cruz, der nach einer Feier ein Stelldichein mit einer jungen Chicana hat, anzugreifen und schwer zu verletzen. Daraufhin unternehmen die Vatos Locos eine Racheaktion, in deren Folge Spider, der Anführer der Tres Puntos, getötet wird. Miklo, der Spider mehr oder weniger in Notwehr erschiesst, wird dabei von diesem angeschossen. Paco, Miklo und zwei andere Gangmitglieder liefern sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei; nach einem Unfall können die zwei anderen fliehen, Paco, der den verletzten Miklo nicht alleine lassen will, wird zusammen mit diesem verhaftet.

Im Gefängnis von San Quentin

Miklo wird als „Haupttäter“ zu einer langjährigen Haftstrafe in San Quentin verurteilt, obwohl die ganze Aktion eigentlich von Paco ausging und dieser den wehrlosen Spider bereits erschiessen wollte, was von Miklo verhindert wurde. Der Gefängnisalltag ist geprägt durch die Rivalität zwischen den Gangs der Weißen (den „Aryan Vanguards“), Schwarzen („Black Guerilla Army“) und Chicanos („La Onda“). Wer sich behaupten will, tut gut daran, sich einer der Gangs anzuschliessen. Der jugendliche Miklo weckt sofort die sexuellen Begierden der älteren Insassen, besonders des Chicanos Poppeye und des Weißen „Big Al“. Poppeye versucht ihn zu vergewaltigen, was vom Anführer der Chicanogang, dem eher intellektuellen Montana, verhindert wird. Dieser will Miklo aber wegen seiner weißen Hautfarbe nicht in die Gang aufnehmen, worum dieser sich verzweifelt bemüht. Die Chance dazu ergibt sich durch die Gelüste Big Als, der mit den Chicanos verfeindet ist und ihnen mit Hilfe eines korrupten Wärters einige Schwierigkeiten bereitet. Miklo geht zum Schein auf Big Als Avancen ein und ersticht ihn, als er vorgibt, ihn oral befriedigen zu wollen. Daraufhin wird er in die „La Onda“ aufgenommen und übernimmt zusätzlich das bisher von Big Al betriebene lukrative Wettgeschäft. Da sie weiter von diesem profitieren wollen, kooperieren die Wärter fortan mit Miklo, der zu einer „festen Größe“ im Knastgeschäft wird.

Paco der Drogenpolizist

Paco, der nur als Nebentäter verurteilt worden war, war vor die Wahl gestellt worden, ebenfalls eine Haftstrafe anzutreten oder zur Armee zu gehen, und entschied sich für letzteres. Nach Abschluss der militärischen Ausbildung wechselt er zur Polizei. Indessen hat Cruz zunächst beachtlichen Erfolg mit seiner Malerei gehabt, dabei aber gleichzeitig bereits Drogen konsumiert. Er stürzt völlig ab und wird von seiner Familie einschließlich Paco verstoßen, als sein und Pacos 13-jähriger Halbbruder Juanito eine von Cruz liegen gelassene Heroinspritze findet und sich damit eine tödliche Dosis des Rauschgiftes versetzt. Angesichts dieses Ereignisses beschließt Paco, sein Leben der Bekämpfung des Drogenhandels zu widmen, und wechselt zum Rauschgiftdezernat der Polizei von L.A. Fünf Jahre später (1980) verhaften er und seine Kollegen bei einer Razzia den inzwischen aus dem Gefängnis entlassenen Poppeye, der in East L.A. ein PCP-Labor errichtet hat, müssen ihn aber mangels Beweisen wieder freilassen.

Miklos Entlassung

Wuuuuuuuuuuuhhhhhhhhhhh huuuuuuuu

Wieder im Gefängnis

Cooli Gefängnis San Quentin arbeitet Miklo aufgrund seines Holzbeins fortan in der Gefängnisbibliothek. Die Verhältnisse zwischen den Gangs haben sich inzwischen zu Ungunsten von „La Onda“ verändert; Montana, der immer mehr in seine Bücher und wissenschaftlichen Aufsätze versunken ist und ein Buch über den „Chicano im Gefängnis“ plant, hat die Fäden verloren und konnte nicht verhindern, dass das Gangmitglied Carlos in den bisher zwischen Weißen und Schwarzen umkämpften Drogenhandel einstieg und dadurch sowohl La Onda spaltete als auch die beiden anderen Gangs gegen die Chicanos aufbrachte. Als Carlos, der zuvor den schwarzen Hauptdealer erstochen hat, von den Schwarzen massakriert wird, sehen Miklo und sein Gesinnungsgenosse Magic die Gelegenheit, durch eine Gegenaktion wieder klare Verhältnisse zu schaffen, was Montana jedoch verbietet. Daraufhin schmieden die beiden ein Komplott, um „La Onda zu retten“, obwohl sie Montana nach eigener Aussage „lieben“, und senden einem Schwarzen und BGA-Mitglied, der während eines Besuches Montanas durch seine Tochter außerhalb San Quentins sein Zellengenosse ist, einen gefälschten Holzkamm, den geheimen Tötungsbefehl der BGA, zu, woraufhin dieser Montana ersticht. Wie von Miklo und Magic erwartet, erscheint es plausibel, dass die AV den Kamm gefälscht habe, um dies der BGA in die Schuhe zu schieben und einen Krieg zwischen Onda und BGA auszulösen; den raffinierten Plan Miklos und Magics durchschaut niemand. Zum Schein gehen diese auf das Angebot des BGA-Führers Bonafide ein und überfallen am mexikanischen „Tag der Toten“ überraschend gemeinsam die Weißen; dabei werden alle AV-Führer getötet. Anschließend wenden sich die Chicanos aber auch gegen die Schwarzen, die sich in Sicherheit wähnen, und ermorden auch deren Anführer.

Daraufhin lässt die Gefängnisleitung die Onda-Gangführer jeweils in verschiedene Gefängnisse verlegen, um die Gruppe auseinanderzubrechen; Miklo, der durch die Planung der Aktion zum Anführer geworden ist, beschwört jeden, seine eigene Gruppe zu gründen.

Miklo hat sein Leben als Knastkönig und Gangführer inzwischen als sein Schicksal angenommen und damit auch seinen Hass auf Paco begraben. Dieser hingegen ist schockiert über die Brutalität seines alten „Blutsbruders“ und erklärt ihm nun seinerseits, für immer mit ihm fertig zu sein. Er muss seine Verurteilung in der Schlusssequenz des Filmes dann aber hinterfragen, als Cruz, der sich mit ihm versöhnt hat, ihm vor Augen führt, dass letztlich allein sein (Pacos) forderndes und aggressives Verhalten vor 12 Jahren dafür verantwortlich war, dass alles so kam, wie es kam, und jeder der drei nun das ist, was er ist.

Kritik

„Episch breit inszeniert, bemüht sich der Film, vorschnelle Lösungen zu vermeiden und Einsichten und Erkenntnisse zu vermitteln.“

Lexikon des Internationalen Films

Trivia

  • Der Regisseur Taylor Hackford behauptete später in einem Interview, dass die Gefängnisszenen mit acht Schauspielern gedreht wurde; die restlichen Darsteller wären tatsächlich Inhaftierte aus San Quentin.
  • Unterschiede in der Synchronisation: In einer Szene als Miklo den Anführer (El Mero Mero) vom „La Onda“ aufsucht um Gangmitglied zu werden, antwortet dieser: „Du sprichst spanisch? Papageien auch!“. In der deutschen Version lautet die Antwort: „Es gibt viele hier die was wollen Guerro. Wünsche hat jeder!“. Man kann erkennen, dass die Schlagfertigkeit, aufgrund der Übersetzung, verloren geht.