Florian Gerster (* 7. Mai 1949 in Worms) ist ein deutscher Politiker und war von 2002 bis zum 24. Januar 2004, Chef der Bundesagentur für Arbeit. Er ist der Bruder von Petra Gerster, Moderatorin der ZDF-Nachrichtensendung "heute".
Bereits mit 17 Jahren (1966) trat Gerster in die SPD ein. Nach seinem Abitur 1968 studierte er Psychologie und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Seine politische Karriere begann 1974 als Stadtrat in Worms. 1977 wurde er in den Mainzer Landtag gewählt, 1987 in den Bundestag. Von 1991 bis 1994 war er Minister für Bundesangelegenheiten und Europa des Landes Rheinland-Pfalz, im Oktober 1994 wechselte er in das Ressort für Arbeit, Soziales und Gesundheit. Seit dem Jahr 2001 war er auch für die Familienpolitik zuständig.
Am 27. März 2002 wurde Gerster Nachfolger von Bernhard Jagoda als Leiter der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, die 2004 in Bundesagentur für Arbeit umbenannt wurde. Er hat den Job nur angenommen, nachdem sein Gehalt verdoppelt wurde und er hat das Spesenkonto des Vorstands verdoppelt.
Im November 2003 geriet er wegen eines PR-Auftrags in Höhe von 1,3 Millionen Euro, der nicht offiziell ausgeschrieben wurde, in die Schlagzeilen.
Am 20. Januar 2004 wurden die Vorwürfe konkreter, Gerster solle veranlasst haben, dass interne Protokolle der Bundesagentur für Arbeit verfälscht wurden, um die Affäre zu vertuschen.
Am 24. Januar 2004 entzog ihm der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit das Vertrauen. Eine halbe Stunde später wurde Florian Gerster vom Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement entlassen.