Rudolf Bayer (* 7. Mai 1939) ist ein Informatiker und emeritierter Professor der Technischen Universität München (Lehrstuhl für Datenbanksysteme und Wissensbasen).
Bayer entwickelte zusammen mit Edward M. McCreight die Datenstruktur des B-Baumes (nach seinem Erfinder auch Bayer-Baum genannt), welche wegen ihrer flachen Anordnung geeignet ist, Zugriffe auf große Index- und Nutzerdatenbestände erheblich zu beschleunigen. Dabei wird das Nadelöhr zwischen flüchtigem Primärspeicher und persistentem Sekundärspeicher (z. B. magnetische Festplatten) vermieden, indem die Anzahl der Sekundärspeicherzugriffe durch geschickte Anordnung der Blätter und Knoten (Astgabeln) minimiert wird. Weitere Entwicklungen Bayers waren der Prefix-B-Baum und der B*-Baum (B-Stern-Baum). Die Datenstruktur mitsamt den darauf arbeitenden Algorithmen werden in allen heute gängigen Datenbanksystemen, sowie in den moderneren Dateisystemen (engl. filesystem) (NTFS, Linux-Filesystem Ext3FS, ReiserFS, XFS, JFS) verwendet. Die von Bayer erdachten B-Baum-Algorithmen (mit den Teilalgorithmen insert, delete, merge, split) dürften so die am häufigsten eingesetzten komplexeren Algorithmen sein.
Veröffentlichungen
- zusammen mit Edward M. McCreight: Organization and Maintenance of Large Ordered Indices, in Acta Informatica, Volume 1, p. 173-189, 01.1972
Ehrungen
- 2000: IGMOD Innovations Award, Preis der amerikanischen berufsständischen Informatikervereinigung Association for Computing Machinery (ACM), Untergliederung Special Interest Group on Management of Data (SIGMOD)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Bayer, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | emeritierter Professor |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1939 |