Der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen (Ямало-Ненецкий автономны округ, Jamalo-Nenezki awtonomny okrug) ist eine Verwaltungseinheit (Autonomer Kreis) im Norden Russlands.
Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen | |
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Staat: | Russland |
Föderationskreis: | Ural |
Fläche: | 683.976 km² |
Einwohner: | 522.000 |
Hauptstadt: | Salechard |
Bevölkerungsdichte: | 0,7 Einwohner/km² |
Kfz-Kennzeichen: | 89
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Geographie
Der Autonome Kreis liegt in der Westsibirischen Tiefebene an der Karasee, einem Nebenmeer des Nordpolarmeeres. Der Ob durchfließt den Autonomen Kreis und mündet in einem gewaltigen Ästuar, dem Obbusen. Dadurch werden die Jamal-Halbinsel und die Gydan-Halbinsel gebildet. Weitere kleinere Flüsse sind Taz und Pur.
Bevölkerung
Wie viele Regionen Nordrusslands ist der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen äußerst dünn besiedelt. Die indigene Bevölkerung macht nur 7 % aus und besteht neben der Titularnation der Nenzen, einem samojedischen Volk, aus Chanten und Selkupen. 59 % der Bevölkerung sind Russen, 17 % Ukrainer und 5 % Tataren.
Geschichte
Um 3000 v. Chr. entstanden die ersten Siedlungen an Ob und Taz, und erst etwa 1000 Jahre später wanderten die südsibirischen Samojeden in das Gebiet ein und vermischten sich mit den bereits ansässigen Völkern zum neuen Volk der Nenzen. Erste Beziehungen zu den Fürstentümern im Westen bestanden eventuell bereits im 13. Jahrhundert, ab 1500 jedoch drangen russische Händler auch ins Landesinnere vor. 1595 wurde der heutige Hauptort Salechard als Obdorsk von Kosaken gegründet. Der Autonome Bezirk Jamal (nenzisch „Ende des Landes“) besteht seit dem 10. Dezember 1930.
Wirtschaft
Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Erdgas- und Erdölförderung. Die tradtionellen Wirtschaftszweige der indigenen Bevölkerung sind Rentierhaltung, Jagd und Fischfang.
Städte
Hauptstadt des Autonomen Kreises ist Salechard, die größten Städte sind Nowy Urengoi und Nojabrsk.