Die Königin-Marien-Hütte war ein bedeutendes sächsisches Eisenwerk in Cainsdorf bei Zwickau.
Geschichte
Die Königin-Marien-Hütte wurde am 2. August 1839 von der Sächsischen Eisenkompagnie gegründet. Entscheidend für die Standortwahl war die Nähe zu den Zwickauer Steinkohlelagern. Die Gründung der Hütte markiert in der sächsischen Eisenverhüttung den Übergang von den wasserkraftgetriebenen Hammerwerken auf Koks bzw. Steinkohle als Brennstoff. Die ersten vier Hochöfen wurden 1842 angeblasen.
1844 übernahm die Familie von Arnim auf Planitz das Werk. 1844 wurde ein Puddel- und Walzwerkbetrieb eingeführt. Ab 1848 wurden in der Hütte Eisenbahnschienen hergestellt. 1849 wurde ein Dampfhammer aufgestellt und der Betrieb in der Folge durch eine Maschinenbauanstalt und eine Rohrgießerei erweitert. Nachdem der Brückenbau in Stahlkonstruktion aufgenommen wurde, erwarb 1873 die Deutsche Reichs- und Kontinental-Eisenbahnbau-Gesellschaft das Unternehmen. 1877 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Im August 1893 wurde die Produktion von Roheisen im Hochofen eingestellt.
Um 1850 waren in der Firma ca. 1200 Arbeiter beschäftigt, diese Zahl stieg bis 1865 auf ca. 1800 an.
Bis zur politischen Wende 1990 war die ehemalige Königin-Marien-Hütte als Betrieb 563 Teil der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut. Bis zu ihrer Insolvenz im Jahre 2005 firmierte die Nachfolgefirma als Sächsische Anlagen- und Maschinenbau GmbH (SAM).
Erhaltene Zeugnisse
Die Stahlteile der folgenden erhaltenen sächsischen Eisenbahnbrücken wurden in der Königin-Marien-Hütte hergestellt:
- Blaues Wunder in Dresden
- Markersbacher Viadukt
- Brückenbauwerke der Gottleubatalbahn
Persönlichkeiten
- Eugen Piwowarsky (1891–1953), Werkstoffwissenschaftler und Gießereifachmann, war Betriebsassistent in der Königin-Marien-Hütte