Dieser Artikel behandelt die Vulkaninsel Stromboli. Für den gleichnamigen Film von Rossellini mit Ingrid Bergman, siehe bitte Stromboli (Film).




Der Stromboli ist ein Vulkan bzw. eine italienische Insel vulkanischen Ursprungs im Mittelmeer nördlich von Sizilien, Lage unbenannte Parameter 1:38.789_N_15.213_E, 2:38.789 N, 15.213 O .
Stromboli gehört mit seinen Nachbarinseln Lipari, Salina, Vulcano, Panarea, Filicudi und Alicudi zur Inselgruppe der Äolischen oder Liparischen Inseln (Isole Eolie) im Tyrrhenischen Meer.
Die Höhe der steil aus dem Wasser aufragenden, nahezu kegelförmigen Insel beträgt vom Meeresspiegel aus ca. 926m (andere Quellen sagen 918m bzw. 968m) vom Meeresgrund ragt der Vulkankegel etwa 3000m auf. Die Fläche der Insel beträgt nur ca. 12,6 Quadratkilometer, was für diese Höhe ungewöhnlich ist.
Die Insel
Die Insel trägt ihren Namen nach der Vollkommenheit ihres vulkanischen Kegels "Strongyle", der Kreisel.
Stromboli ist regelmäßig per Schiff von Neapel und der auf Sizilien gelegenen Hafenstadt Milazzo aus zu erreichen (siehe auch unten). Auf der Insel befinden sich zwei Ortschaften: Stromboli im Nordosten und Ginostra im Südwesten. Die Ortschaften sind auf dem Landweg untereinander nicht verbunden. Zwischen ihnen liegt die berühmte "Sciara del Fuoco" ("Feuerstraße"), über die die Lava des Vulkans vom Gipfel weg manchmal ins Meer hin abfließt. Ginostra hat nur 27 Einwohner und ist mit Schiffen oder Tragflächenbooten zu erreichen. Autos existieren in beiden Orten nicht, in Ginostra gibt es nur enge Fußwege und in Stromboli dürfen ein paar wenige Minitransporter zur Versorgung der Bevölkerung fahren.
Trotz der unzähligen Touristen und Forscher, die den Vulkan besuchen, hat die Insel viel von ihrer Ursprünglichkeit behalten.
Knapp zwei Kilometer nordöstlich vor der Insel liegt ihre winzige unbewohnte Schwesterinsel, der Strombolicchio, auf der sich nur ein Leuchtturm befindet. Der Strombolicchio ist der feste, beständige Kern eines früheren Vulkans.
Der Vulkan
Der letzte schwere Ausbruch des Stromboli fand am 29. Dezember 2002 statt. Durch einen ungewöhnlich starken Lavafluss riss ein Teil des Vulkankegels ab, rutschte ins Meer und verursachte eine Flutwelle, deren Ausmaß eine noch verheerendere Wirkung hatte als die Feuer, die durch herabfallende "Bomben" (Brocken glühenden Gesteins) in der Vegetation oberhalb der bewohnten Teile der Insel ausgelöst wurden. Einige der direkt am Meer befindlichen Häuser der Ortschaft Stromboli wurden durch die Flutwelle verwüstet. Glücklicherweise befinden sich im Winter nur wenige Touristen auf der Insel. Verletzt wurde niemand. Die gesamte Inselbevölkerung war für über zwei Monate evakuiert. Bei einem weiterem heftigen Ausbruch am 1. April 2003 wurden im Ort Ginostra ein Haus und eine Zisterne durch "Bomben" zerstört. Einige dieser "Bomben" flogen über den Ort hinaus ins Meer. Der starke Lavafluss versiegte erst im Sommer 2003.
In Abhängigkeit von der vulkanischen Tätigkeit des Stromboli kann man den Vulkankegel über einen sehr mühsamen und gefährlichen, markierten Fußweg besteigen. Dieser führt von Norden her einen Grat entlang auf den Gipfel des Berges, von dem aus man die etwas niedriger gelegenen Krater gut beobachten kann. Beim nächtlichen Abstieg vom Vulkan - der Anblick der herausgeschleuderten, rotglühenden Lavabrocken ist sehr schön - ist eine gute Taschenlampe lebensnotwendig (einige Kletterpartien, scharfkantige Steine). Aber auch mit guter Ausrüstung erleidet man einige Kratzer und Schürfungen.
Die ständige Aktivität des Vulkanes macht ihn für Besucher und Forscher sehr attraktiv, da man mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Eruption beiwohnen kann.
Seit mindestens Herbst 2003 ist der Aufstieg zum Gipfel gesperrt, wahrscheinlich wegen Touristen, die nach einer Eruption verletzt wurden. Polizisten überwachen den Wanderweg und schicken Wanderer wieder hinunter; ein zweiter Weg wurde mit Zäunen versperrt. Ohne Führer kann man auf 500 m aufsteigen, mit Führer auf etwa 600 m.
Nach dem Stromboli benannt ist eine Eruptionsart, die strombolianische Eruption.
Anreise
Stromboli ist mit der Fähre von Milazzo auf Sizilien und von Neapel in Kampanien oder mit dem Boot von Tropea in Kalabrien erreichbar.