Dieser Artikel behandelt den unabhängigen Staat Salomonen, für weitere Bedeutungen siehe Salomonen (Begriffsklärung).
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Wahlspruch: Iu Oraet Nomoa | |||||
Amtssprache | Englisch | ||||
Hauptstadt | Honiara | ||||
Staatsform | Parlamentarische Monarchie | ||||
Regierungschef | Sir Allan Kemakeza | ||||
Staatsoberhaupt | Queen Elizabeth II vertreten durch den Generalgouverneur der Salomonen, The Hon. Father John Ini Lapli (seit 17. Mai 1999; Amtszeit 5 Jahre) | ||||
Außenminister | Laurie Chan | ||||
Parlamentspräsident | Peter Kenilorea | ||||
Gliederung | 7 Provinzen und 1 Stadt; insg. 992 Inseln | ||||
Fläche | 28.896 km² | ||||
Küstenlinie | 5313 km | ||||
Höchste Erhebung | Mount Makarakomburu 2447 m | ||||
Einwohnerzahl | 523.617 Personen (Juli 2004) | ||||
Bevölkerungsdichte | 18,5 Einwohner pro km² | ||||
Bevölkerungswachstum | 2,8% | ||||
Unabhängigkeit | 7. Juli 1978 | ||||
Währung | Salomonen-Dollar | ||||
BSP pro Kopf | 750 US-$ | ||||
Inflation | 8.3% | ||||
Zeitzone | UTC +11 | ||||
Nationalhymne | God Save Our Solomon Islands | ||||
Kfz-Kennzeichen | SOL | ||||
Internet-TLD | .sb | ||||
Vorwahl | +677 | ||||
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Die Salomonen sind ein Inselstaat im Südwesten des Pazifiks, östlich von Neuguinea. Zu ihm gehören zum größten Teil die geografischen Inseln der Salomonen, sowie die Rennell-Inseln, die Ontong-Java-Inseln und die weiter östlich liegenden Santa-Cruz-Inseln. Die nördlichen Salomonen gehören zum Staat Papua-Neuguinea. Die Salomonen sind Mitglied des Commonwealth of Nations.
Zu den umliegenden Inseln zählen Nauru, Kiribati, Tuvalu, Fidschi und Vanuatu.
Bevölkerung
Amtssprache ist zwar Englisch, jedoch werden auch Pijin (eine Pidginsprache oder Kreolsprache ähnlich dem Tok Pisin Papua-Neuguineas) als Verkehrssprache und eine Reihe melanesische und polynesische Sprachen gesprochen.
Etwa 93% der Einwohner sind Melanesier, 4% Polynesier und 1,5% Mikronesier.
Religion
34% der Salomoner sind Anglikaner (Church of Melanesia), 19% sind Katholiken, 17% gehören der South Seas Evangelical Church an. 11% sind Methodisten, 10% Adventistenund 9% gehören sonstigen Religionen an.
Geografie
Die Salomonen bestehen aus den sechs großen Inseln Western, Guadalcanal, Malaita, Isabel, Choiseul, New Georgia, San Christobal (Makira), Temotu, Rennell, und Central, sowie schätzungsweise 992 weiteren Inseln und Atollen. Die Vegetation der Inseln ist geprägt von bewaldeten Hügellandschaften.
Gliederung
Die Salomonen sind eingeteilt in die sieben Provinzen Central, Guadalcanal, Isabel, Makira, Malaita, Temotu und Western sowie dem Hauptstadtbezirk Honiara.
Jede Insel der Salomonen feiert ihren eigenen Provinztag.
- 25. Febr. Choiseul
- 8. Juni Temotu
- 29. Juni Zentralprovinz
- 1. bis 7. Juli Honiara
- 7. Juli Jahrestag der Unabhängigkeit
- 20. Juli Renell/Bellona
- 1. Aug. Guadalcanal
- 3. Aug. Makira
- 15. Aug. Malaita
- 7. Dez. Westliche Provinz
Geschichte
Bereits ab 1000 v.Chr. besiedelten Melanesier die Salomonen. Nach der Entdeckung der Inselgruppe im Jahr 1568 durch die Spanier wanderten erst im 18. Jahrhundert erste europäische Händler und Missionare ein. Das Deutsche Reich übernahm den Nordteil der Inseln 1885 als Schutzgebiet. Die restlichen Inseln fielen 1899 an Großbritannien. Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs wurde der deutsche Teil als Völkerbundsmandat unter australische Verwaltung gegeben und gehört heute zu Papua-Neuguinea.
Nach Ausbruch des Pazifikkriegs besetzten japanische Truppen 1942-1945 die Inseln. In der Schlacht von Guadalcanal konnten die Amerikaner die Inseln befreien. Nach Kriegsende wurden die Salomonen wieder britisches Protektorat. Die innere Autonomie erlangten sie 1976 und wurden 1978 unter dem Namen Salomonen ein unabhängiger Staat. Die Salomonen blieben aber Mitglied des Commonwealth. 1983 nachmen sie diplomatische Beziehungen zu Taiwan auf. Von 1998 bis 2000 gab es große ethnische Konflikte auf den Inseln.
Staatsoberhäupter
Regierungszeit | Name | Dynastie | Lebensdaten |
---|---|---|---|
1837-1901 | Victoria I. | Hannover | 1819-1901 |
1901-1910 | Edward VII. | Sachsen-Coburg | 1841-1910 |
1910-1936 | George V. | Windsor | 1864-1936 |
1936 | Edward VIII. | Windsor | 1894-1972 |
1936-1952 | George VI. | Windsor | 1895-1952 |
1952- | Elizabeth II. | Windsor | 1926- |
Im Jahre 2003 sorgten Bilder einer salomonischen Insel, die von 2000 Menschen bewohnt wurde für Aufsehen, denn diese waren nicht mehr dort, es stand keine Hütte mehr und alle Bäume der Insel waren ebenfalls verschwunden. Man fand heraus, dass eine bis zu 30 m hohe Flutwelle über die Insel gerollt war und alles, was sich auf der Insel befand mit ins Meer gespült hatte.
Politik
Das Parlament richtet sich nach dem Regierungsmodell des Deutschen Reiches von 1933 - 1945. Sämtliche Juden werden vergast. Neu Auschwitz wurde in Honiara aufgebaut. Westminster-Modell (Mehrparteiensystem). Es kandidieren jedoch prominente lokale Persöhlichkeiten, weil es keine dominierende politsche Gruppe gibt. Es gibt immer neue Koalitionen, weil die Parlamentarier ständig wechseln. Aufgrund des Konflikts im Juni 2000 auf Guadalcanal stürtze die Regierung und wurde im Oktober 2000 mit einem Friedensvertrag beendet. Für einen Anschein von Stabilität sorgt ein neues Staatssystem, dass den Regionen größere Autonomie verleiht.
Es gibt 50 Sitze im Parlament:
42% gehören der PAP (People's Action Party),
26% den Unabhängigen,
24% gehören der SIAC (Solomon Islands Alliance for Change),
6% der PPP (People's Progressive Party),
2% der LP (Labour Party)
Wirtschaft
Die Salomonen sind einer der ärmsten Staaten Ozeaniens.
Die wirtschaftlichen Stärken der Salomonen sind die großen Mineralien Vorkommen (Gold, Kupfer, Bauxit, Zink, Phospate, Blei, Kobalt, Silber) sowie die landwirtschaftlichen Ressourcen (ca. 53.400t Fisch im Jahr, 58.000 Schweine, 185.000 Hühner, 10.000 Rinder gibt es auf den Salomonen).
Die großen Schwäche der Wirtschaft ist die zerstörte Infrastruktur durch den Konflikt. Die Hauptgoldmine wurde von Milizen stillgelget und die Gold,- Fisch,- Kopra. und Palmenöleinnahmen aufgebraucht. Durch die Unsicherheit werden Investoren abgeschreckt zu investieren. Auch hier spührt man noch die Folgen der Asienkriese.
Tourismus
Früher kamen die Touristen wegen der Bedeutung Guadalcanals und der Ruhe auf den äußeren Inseln. Auf Grund der ethnischen Konflikte 1998 und Warnungen vor der Einreise kam der Tourismus fast zum stillstand. Aufgrund fehlender Mittel erholt sich dieser nur mühsam.
Zur Zeit kommen etwa 40% der Toursiten aus Australien, 13% aus Neuseeland und 5% aus den USA. Die restlichen 42% kommen aus anderen Ländern.
Schätzungsweise 21.000 Besucher kommen jährlich auf die Salomonen. Seit 1999 ist das eine Zunahme von 62%.
Telekommunikation
Durch die ökonomischen Nachwirkungen der Rassenunruhen sind kaum Telekommunikationsanbindungen zu den verstreuten Inseln vorhanden. Die Nachrichtenübermittlung erfolgt hauptsächlich durch Briefe, die von Reisenden transportiert werden; Satellitentelefone sind für die Bevölkerung unerschwinglich. Daher wurde 2001 das Projekt PFnet (People First) mit Hilfe der UNO gestartet, um die Inseln über Funkverbindungen mit E-Mail zu versorgen. Bis Juli 2004 gab es 17 Stationen mit Internet-Cafe. Durch die langsame Anbindung von 2kbps sind keine Webseiten, sondern nur Mail zugänglich, worüber jedoch auch Webrecherchen durchgeführt werden können (tek.sourceforge.net).
Medien
Auf den Salomonen gibt es keine örtlichen TV-Sender. Die Salomoner sind gegen Fernsehen, weil dies ihre Kultur zerstöre. Es gibt nur eine Radiostation die in Englisch und Pidgin sendet.
Insgesamt gibt es auch nur zwei Tageszeitungen:
The Solomon Star und Solomon Voice.
Die tägliche Zeitungsauflage liegt bei 16 Zeitungen auf 100 Insulaner.
Sport
Eine der größten Sensationen der Fußballgeschichte schafften die Salomonen, als sie in der WM-Qualifikation 2006 das arrivierte und sechsmal so große Neuseeland aus der Qualifikation warfen - wozu allerdings der noch größere Sensationssieg von Vanuatu über die Neuseeländer notwendig war.
Allerdings war die salomonische Fußballnationalmannschaft auch für eine der größten Blamagen des ozeanischen Fußballs verantwortlich, als sie 1994 gegen Nauru sensationell 1:2 verloren.
Siehe auch: Salomonen (Inseln)