Hundsmühlen ist eine ca. 3.000 Einwohner fassende Ortschaft in der Gemeinde Wardenburg im Landkreis Oldenburg.
Geografie
Hundsmühlen liegt in einer Geestlandschaft am Zusammenfluss von Hunte und Lethe. Im Osten liegt jenseits der Hunte eine Marschebene, im Norden ist Hundsmühlen begrenzt durch den Küstenkanal. Im Westen und Süden grenzte Hundsmühlen ursprünglich an ausgedehnte Moore, welche jedoch bis ca. 1930 trockengelegt wurden.
Verkehr und Nachbarorte
Die Hauptverkehrsadern Hundsmühlens sind die in Nord-Süd-Richtung durch den Ort führende Hunoldstraße sowie die in diese Straße einmündende Diedrich-Dannemann-Straße. Die Hunoldstraße führt im Norden über den Küstenkanal nach Oldenburg (Stadtteil Eversten) und geht im Süden in die nach Tungeln führende Hundsmühler Landstraße über. Die Diedrich-Dannemann-Straße ist benannt nach einem Wardenburger Bürgermeister (1906 – 1933) und Abgeordneten im Reichstag und im Oldenburgischen Landtag (DVP / DNVP), der zuletzt in Hundsmühlen gewohnt hat, und führt parallel zum Küstenkanal nach Südmoslesfehn. Eine wichtige Nebenstraße ist die Achternmeerer Straße, welche durch das ehemalige Moor nach Achternmeer führt.
Halbstündig wird die VWG-Stadtbuslinie 314 über die Haltestelle Kanalbrücke hinaus über den Hundsmühler Krug/Wöbken entlang der Hunoldstraße zur Endhaltestelle Am Vogelbusch geführt, die vor dem Ortseingang des Nachbartortes Tungeln liegt. Die letzte Fahrt der 314 wird ab Lappan um 23:45 h über Hundsmühlen hinaus zum Wardenburger Marktplatz verlängert; am Sonntag wird übernimmt die 314 auch im Tagesverlauf mehrmals die Route der Weser-Ems-Bus-Linie nach Wardenburg, wobei sie bis Am Vogelbusch der regulären Fahrtroute über Marschweg, Sodenstich und Hundsmühler Straße folgt.
Eine Besonderheit in Hundsmühlen ist die Tatsache, dass ein Teil des Ortes telefonisch über die Oldenburger Vorwahl erreichbar ist, postalisch jedoch über die Wardenburger Postleitzahl.
Geschichte
Der Ortsname leitet sich von Hunoldes Mölen ab, einer Wassermühle, die im 14. Jahrhundert an der am Ort vorbeifließenden Hunte stand. Neben dieser Mühle gewann Hundsmühlen in der Folgezeit durch die Torfstecherei im Wittemoor zwischen Hundsmühlen, Südmoslesfehn und Achternmeer an wirtschaftlicher Bedeutung.
Hundsmühlen wurde 1935 zu einer geschlossenen Ortschaft der Gemeinde Wardenburg erklärt. Zu dieser Zeit wurde auch der Küstenkanal zwischen Hunte und Ems fertiggestellt. Im Zuge des Flüchtlingsstroms nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Hundsmühlen, ebenso wie das ganze Oldenburger Land, sehr schnell an. Der Bau von Wohngebieten auf ehemaligem Ackerland (Maisanbau) dauert zur Zeit noch an.
Lokale Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen
Mit dem Wachstum nach dem Zweiten Weltkrieg erwachte auch das öffentliche Leben im damals noch ländlich geprägten Hundsmühlen. 1952 gründete sich der Ortsverein Hundsmühlen.
1949 wurde die Grundschule Hundsmühlen errichtet, welche 1973 um eine Turnhalle und 1988 um einen Neubau erweitert wurde. Sie umfasst heute 216 (Schuljahr 2008/09[1]) Schüler aus Hundsmühlen und dem Nachbarort Tungeln. 1948 wurde der Hundsmühler Turnverein gegründet. Er ist mit ca. 1.000 Mitgliedern[2] einer der größten Sportvereine im Landkreis Oldenburg. Gemeinsam mit dem SV Moslesfehn und dem SV Tungeln besitzt er an der Diedrich-Dannemann-Straße eine große Sporthalle.
Ein im Stil des Klassizismus errichtetes Herrenhaus stellt das im 19. Jahrhundert erbaute Gut Hundsmühlen am südlichen Ortsausgang dar. Dieses Gebäude beherbergte bis 1999 die Kinder- und Jugendbibliothek und ist heute Bildungszentrum der LEB (Ländliche Erwachsenenbildung Niedersachsen).
Ein beliebtes Veranstaltungszentrum in Hundsmühlen ist das Dorfgemeinschaftshaus gegenüber dem Gut Hundsmühlen, in welchem alljährlich im August/September das Ortsfest stattfindet. Im Rest des Jahres steht das Gebäude als mietbarer Festsaal zur Verfügung.
Im Jahre 1999 wurde Hundsmühlen um die modern konstruierte Matthäuskirche erweitert. Diese Kirche stellt erst das dritte evangelische Gotteshaus der Gemeinde Wardenburg dar und wird deshalb von Einwohnern der gesamten Gemeinde besucht.
Einzelnachweise
- ↑ Angabe auf der Schulhomepage
- ↑ Hundsmühler SpOrtzeitung Ausgabe 21 - Herbst/Winter 2008, S. 28 (pdf)