Das Marianum Buxheim ist ein Gymnasium unter der Trägerschaft des Schulwerks des Diözese Augsburg in Buxheim im Landkreis Unterallgäu.
Geschichte
1916 erwarb der Bayerische Staat die kunsthistorischen Gebäude der ehemaligen freien Reichskartause Buxheim. Vorbesitzer war der Graf von Waldbott und Bassenheim. Der Kauf geschah in der Absicht das Kulturdenkmal vor dem Verfall zu retten.
1926 erwarben die Salesianer Don Boscos zunächst das Proiratsgebäude, das früher der gräflichen Familie als Schloß gedient hatte. Das neuerworbene Haus wurde Ausbildungstätte für Spätberufene, junge beruftstätige Männer, die die Absicht hatten Priester zu werden. Umfangreiche Umbau- und Reperaturarbeiten waren notwendig. Von Fulpmes in Tirol erhielten die Patres einen Waggon voll Mobiliar darunter Schulbänke für 35 Schüler, 40 Stühle und die allernotwendigsten Paramente für die Kapelle. 1926 begann der Schul- und Internatsbetrieb mit 36 späterufenen Schülern.
1927 wurde das Marianum, das bisher ein Filiale des Münchner Salesianerhauses war selbständig. In diesem Jahr wurde der Bibliotheksaal und die dazugeörige Kapelle erworben und saniert. Am 21. Juni 1927 am Hochfest der Salesianer Maria Helferin der Christen, erfolgte die Benediktion der Kapelle. Am 6. Juli 1927 war das erste Schuljahr beendet.
Im Jahre 1933 der Machtergreifung Adolf Hitlers verschlechterte sich die Schulpolitik des deutschen Staates gegenüber kirchlichen Privatschulen. Sie passten nicht in das Konzept des angekündigten 1.000jährigen Reiches. 1937 wurde die Schule auf Anweisung des nationalsozialistischen Regimes geschlossen werden. Die Salesianer durften aber bis auf weiteres die römisch-katholischen Pfarreien im Rahmen der Seelsorgeaushilfe und Jugendbetreuung auf der bayerischen und württembergischen Seite der Iller betreuen.
Am 1. Dezember 1942 wurde die Gebäudlichkeiten an den Einsatzstab des Reichsleiters Alfred Rosenberg vermietet. Ab diesem Zeitpunkt fanden keine direkten Luftangriffe auf die Gemeinden Buxheim statt. In die Räume kamen nun Kunstgegenstände der Wehrmacht aus dem besetzten Frankreich.
1945 wurde Buxheim amerikanischen Zone und 28 Eisenbahnwaggon voll von diesen geraubten Gegenständen von den Amerikanern an die Vorbesitzer zurückgegeben. Heimatvertriebene und Flüchtlinge fanden nun in dem ehemaligen Kloster Obdach. 1947 wurde die Schule vollständig renoviert und bewohnbar gemacht. Mit 41 Schülern begann das neue Schuljahr. Nicht nur Spätberufene sondern auch reguläre Schüler wurden aufgenommen. 1954 siedelte das Spätberufenengymnasium von Benediktbeuren nach Buxheim über. Von 1947 bis 1964 war das Marianum eine staatlich anerkanntes Progymnasium bis zur 10. Klasse. 1964 erhielt das Marianum Abiturrecht. Es war nun ein staatlich anerkanntes humanistisches Vollgymnasium. 1971 wurde es in ein neusprachliches Gymnasium umgewandelt. Englisch wurde erste Fremdsprache und Latein wurde als zweite Fremdsprache zurückgestuft. Griechisch wurde durch Französisch abgelöst. Im selben Jahr wurden auch Tagesheimschüler aufgenommen. 1976 wurde unter der Anwesenheit des Augsburger Bischofs Dr. Josef Stimpfle das fünfzigjährige Jubiläum feiern.
1983 wurde das Marianum für Mädchen geöffnet. 1985 wurde ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig des Gymnasiums eingeführt. Seit dem 26. April 1996 ist der Träger des Marianums das Schulwerk der Diözese Augsburg.
Konzept und Ausrichtung
Kinder und Jugendliche brauchen sichere Rahmenbedingungen und Menschen, an denen sie sich orientieren können; Menschen, die sie fördern und begleiten auf dem Weg zu einer eigenständigen Persönlichkeit. Johannes Boscos Motto war:
Ich möchte, dass Ihr glücklich seid!
Das Gymnasium soll kein Anstalt zur wertneutralen Stoffvermittlung sein. Schwerpunkt in der Erziehung der Jugendlichen werden auf vier Teilgebiete gelegt:
- das Entdecken und die Entfaltung der eigenen, individuellen Fähigkeiten,
- die Aus bildung unterschiedlicher Kompetenzen,
- das Erleben von Beziehungen und das Hineinwachsen in die Gemein schaft,
- das Fragen und Suchen nach dem, was dem Leben Sinn gibt.
Das Gymnasium bietet zwei Ausrichtungen im Rahmen eines achtjährigen Gymnasiums an.
- Naturwissenschaftlich-technologische Richtung
- Sprachliche Richtung
Direktoren des Marianums
- P. Herbert Müller SDB (1972-1981)
- P Heiner Heim SDB (1981-1991)
- P. Alois Gaßner SDB (1991-2000)
- P. Konrad Schweiger SDB (seit 2000)