Trutz, blanke Hans ist eine Ballade von Detlev von Liliencron von 1882/83 und das wohl berühmteste Gedicht dieses Künstlers.
Inhalt
Liliencron verarbeitet darin die Rungholtsage, nach der die reiche, aber gottlose Stadt Rungholt durch eine Sturmflut vernichtet wurde.
Hintergrund
Der reale Ort Rungholt ging in der Zweiten Marcellusflut Mitte Januar 1362 unter. Er lag in der Nähe des heutigen Pellworm, wo der Autor 1882 zum Hardesvogt ernannt worden war. Aus Tagebucheinträgen von Liliencrons geht hervor, dass er bei der Überfahrt mit einer Fähre von Husum nach Pellworm von der Rungholt-Sage hörte. Selbst ist der Autor jedoch nicht „über Rungholt gefahren“, sondern lediglich über eine entfernt davon liegende Sandbank namens Rungholtsand.
Rezeption
Achim Reichel vertonte die Ballade auf seinem Album Regenballade.
Der Puppenspieler und Rezitator Gerd J. Pohl und der Musiker Konstantin Gockel setzten ab 1999 mit der Ballade einen thematischen Schwerpunkt in ihrem Programm Die Flamme zischt.