Madres de Plaza de Mayo

Organisation argentinischer Frauen
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Die Madres de la Plaza de Mayo („Mütter des Platzes der Mairevolution“) ist eine Organisation argentinischer Frauen, deren Kinder während der Militärdiktatur der 1970er Jahre „verschwanden“.

Einige Mütter bei Ex-Präsident Néstor Kirchner

Übersicht

Der Name bezieht sich auf den Plaza de Mayo, dem Platz vor dem Präsidentenpalast in Buenos Aires, auf dem sich die Frauen seit der Militärdiktatur treffen, um gegen das Unrecht des Verschwindenlassens zu protestieren, das ihre Familien auseinanderriss und Aufklärung der Taten und Bestrafung der Schuldigen zu fordern. Jeden Donnerstag, erstmals am 30. April 1977, umrunden sie für eine halbe Stunde stumm den Platz, weil Proteste im Stehen seinerzeit verboten waren. Das aus Trauer und Protest getragene weiße Kopftuch der Madres wurde zum bekannten Symbol ihres Widerstands und Kampfes für Gerechtigkeit.

Die erste Anführerin der Madres war Azucena Villaflor, sie „verschwand“ wie viele andere Argentinier. Ihre Nachfolgerin und heutige Führerin ist Hebe de Bonafini.

Die Amnestiegesetze und Gnadenerlasse, insbesondere das Schlusspunktgesetz [1] und das Befehlsnotstandsgesetz [2], die die Militärs lange geschützt hatten, wurden während der Amtszeit des seit 2003 regierenden Präsidenten Néstor Kirchner aufgehoben und durch das argentinische Verfassungsgericht [3] für verfassungs- und völkerrechtswidrig und somit für nichtig erklärt. Die Madres betreiben heute als nationale Institution eine eigene Zeitung, eine Buchhandlung, einen Radiosender und eine Universität. Am 30. Jahrestag wurden die mittlerweile betagten Mütter mit einem Festakt in Buenos Aires sowie mit zahlreichen Veranstaltungen geehrt.

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. ley de punto final
  2. ley de obediencia debida
  3. Entscheidung des Gerichts