Haßloch (Rüsselsheim am Main)
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde
Haßloch ist ein Stadtteil von Rüsselsheim südwestlich des Stadtzentrums.
Geschichte
Haßloch wird zwar erst Mitte des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt, sein Ursprung geht aber sicher weit in das Frühmittelalter zurück. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich Mitte des 12. Jahrhunderts. 1155 erwarb der Abt des Mainzer Stiftes Sankt Alban einen abseits des Dorfes gelegenen Hof und bewirtschaftete ihn. Das Dorf, in dem der Hof lag, wurde bald aufgegeben. 1330 erwarben die Herren von Falkenstein im Tausch gegen den Zehnten zu Ober-Eschbach und Dorf-Güll den Besitz. Von Ihnen wurde in unmittelbarere Nähe des Klosterhofes eine Wasserburg eingerichtet. Diese Wasserburg entwickelte sich zum Schaden vorbeiziehender Kaufleute zu einem Raubritternest, das vor allem mainzerische Interessen verletzte.
Im Verlauf einer Fehde mit Kuno von Falkenstein wurde 1356 die Burg Haßloch von Erzbischof Gerlach von Mainz besetzt und erhielt sogar von Kaiser Karl IV. das Recht zu einer Stadtgründung. Zu dieser kam es nie, die Erzbischöfe blieben jedoch die unangefochtenen Besitzer. Im Jahr 1805 wurden die Überreste der Burg von der Gemeinde erworben.
Das mainzerische Dorf Haßloch war lange Zeit in die Kirche von Seilfurt und nach der Zerstörung dieses Ortes durch eine Brandkatastrophe im Jahr 1476 in die von Rüsselsheim eingepfarrt. In der Reformation wird Haßloch vorübergehend evangelisch, um 1617 jedoch rekatholisiert und der Kirche in Flörsheim unterstellt. 1828 wird die im Jahre 1686 erbaute Kapelle zu einer Pfarrkirche erhoben, die lange Zeit auch die katholische Minderheit Rüsselsheims bis zur Errichtung der Pfarrkirche St. Georg geistlich betreut.
Das räumliche Zusammenwachsen mit der benachbarten Stadt und die wirtschaftliche Orientierung nach Rüsselsheim führte dazu, dass das zu dieser Zeit etwas über 700 Einwohner zählende Dorf im Jahr 1951 eingemeindet wurde.
Einwohnerentwicklung
Heute leben rund 7.600 Einwohner in Haßloch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zum Ausruhen und Spazierengehen lädt der Horlachgraben ein. Die Horlache umspannt den Ortsteil Haßloch und reicht bis nach Königstädten und zum Ostpark. Durch das Naherholungsgebiet sind das Waldschwimmbad und der Sinnespfad am Naturfreundehaus zu erreichen. Auf dem Sinnespfad, der mit einem Sonderpreis des Hessischen Umweltministeriums ausgezeichnet wurde, kann man Natur hören, riechen und fühlen. Im Nordosten grenzt Haßloch an den 40 Hektar großen Ostpark, in dem sich neben Wildgehege und Spielwiesen auch ein Biergarten mit Minigolfanlage und weiteren Freizeitmöglichkeiten befindet.
Nach dem Besuch des Naherholungsgebiets an der Horlache laden zahlreiche Gaststätten zum Verweilen ein. Haßlocher Apfelwein gibt es beim Ebbelwoifest, und der Verein Mir Haßlischer sorgt für Abwechslung im kulturellen Leben.
Der Verein "Kämpfer für ein freies Haßloch" ist friedlicher Natur, organisiert als alljährliche Ebbelwoifest und setzt sich für die Bewahrung alter Haßlischer Traditionen ein.
Sport
Der Männergesangsverein MGV Liederkranz Haßloch hat es zu überregionalem Ansehen gebracht. Hassloch hat außerdem einen Schützenverein, SV Tell Hassloch 1910, der von der Schüler- bis zur Altersklasse an Wettkämpfen im Sportschiessen teilnimmt. Eine lange Tradition hat auch der Sportverein TV 1890 Haßloch, der ein umfassendes Angebot im Sportbereich anbietet.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Hasslocher Kerb (August)
- mit Kerweumzug (Kerwesonntag),
- Kerwedreikampf der Hasslocher Vereine (Kerwesamstag)
- und Kerwebeerdigung (Kerwemontag),
- Hasslocher Weihnachtsmarkt,
- Hasslocher Ebbelwoifest
Kulinarische Spezialitäten
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Hassloch hat eine direkte Autobahnanbindung. Über die Varkausstrasse gelangt man direkt auf die A67/E35/E42 in Richtung Frankfurt, sowie in Richtung Darmstadt. Möchte man von der Autobahn aus direkt nach Hassloch fahren, so nimmt man am besten die Autobahnausfahrt Rüsselsheim-Ost.
Bildung
- Kindergarten am Borngraben,
- Borngrabenschule,
- Albrecht-Dürer-Schule (Hassloch-Nord)
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Jedes Jahr wird ein nicht in Haßloch geborener Einwohner "oigeplackt", und durch diesen Brauch als "echter Haßlicher" anerkannt.