Tauchzeichen sind überwiegend Handzeichen zur Verständigung zwischen Tauchern unter Wasser. Diese Zeichen sind international gebräuchlich. Jeder Taucher muss sie beherrschen, um seinen Partner angeben zu können, wenn zum Beispiel etwas nicht in Ordnung ist. Tauchzeichen können sowohl als Aufforderung oder als Frage verstanden werden. In jedem Fall erwartet der Partner auf sein Zeichen hin eine Reaktion oder Bestätigung.
Tauchzeichen können leicht variieren, sie sollten daher mit dem Tauchpartner vor dem Tauchgang abgesprochen werden.
Handzeichen
Schall kann sich im Wasser gut fortbewegen, doch ist die Verständigung mit Hilfe der menschlichen Stimme ohne elektronische Kommunikationssysteme Unterwasser nicht möglich. Solche Systeme bedürfen besondere Tauchausrüstung wie Vollgesichtsmasken oder Tauchhelme. Die Mehrzahl der Taucher, insbesondere Sporttaucher besitzen solch teure Ausrüstung jedoch nicht. Aus diesem Grund sind sie in der Regel von Tauchzeichen abhängig.
Damit Tauchzeichen etwas nützen, müssen sich die Tauchpartner auch im richtigen Moment ansehen. Um die Aufmerksamkeit des Tauchpartners zu erlangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise ein einfaches "auf die Schulter tippen" oder mit einem metallischem Gegenstand an die Druckluftflasche klopfen.
Im Allgemeinen spricht nichts dagegen an der Oberfläche die selben Signale zu verwenden wie Unterwasser. Die recht kleinen Zeichen sind jedoch schon bei mittlerer Entfernung schnell undeutlich. Sprechen ist logischerweise möglich, doch muss zum Sprechen der Lungenautomat oder Schnorchel aus dem Mund genommen werden, was beispielsweise bei starkem Wellengang schnell unangenehm wird.
Bis auf wenige Zeichen sind die meisten selbst erklärend.
Pflichtzeichen
Egal welche Tauchorganisation, die folgenden Zeichen stellen ein verbindliches Mindestmaß an Zeichen den ein Taucher sicher beherrschen muss.
Weitere Zeichen
Die folgenden Zeichen sind allgemein gängige Zeichen, bzw. in dieser oder leicht abgewandelter Form von verschiedenen Tauchorganisationen als weitere Zeichen empfohlen.
Prüfe deine Luft | |
Stopp, aufhören, bleib dort | |
Gefahr! | |
In dieser Tiefe bleiben | |
Schaue dies/jenes/... | |
Boot | |
Bleib bei, gehe zu deinem Partner | |
Ich friere | |
Wiederhole | |
Frage... |
Zahlen
Spätestens bei der Frage nach der noch zur Verfügung stehen Luft sind Zahlen notwendig.
10 | |
20 | |
50 (Anfang der Reserve) | |
100 (Halbzeit, da meist mit 200bar Flaschen getaucht wird) | |
200 |
Die Zahlen 1-9 sind bei Tauchorganisationen leider nicht einheitlich. Dies stellt aber kein Problem dar, da Zahlen im Zusammenhang meist selbsterklärend sind.
Getier
Für eine Menge verschiedener maritimer Lebewesen existieren weitere Zeichen. Diese sind jedoch nicht verbindlich und nicht selten lokal beschränkt. Diese helfen insbesondere besonders beim "site-seeing" um z.B. Lebewesen zu sehen. Falls mal so ein Zeichen nicht verstanden wird, so ist es zwar schade das man was interessantes verpasst hat, doch kann man ja später an der Oberfläche nachfragen was es bedeutet hat.
Lichtzeichen
Bei Nacht können die Handzeichen schlecht bis gar nicht erkannt werden. Tauchzeichen werden dann mittels der mitgebrachten Taschenlampe gegeben. Das Zeichen wird in der Regel auf dem Grund direkt vor dem Tauchpartner gezeichnet.
"Alles Ok?" oder "Ich bin Ok." | |
"Achtung" oder "Beachte mich!" |
Ist kein Grund vorhanden, so wird dem Tauchpartner nicht in die Augen geleuchtet. In diesem Fall wird seine Hand angeleuchtet um seine Aufmerksamkeit zu erregen und dann das eigene Tauchzeichen beleuchtet.
Leinenzeichen
Im Falle schlechter Sicht sind beide Tauchpartner mit einer Seil/Leine Verbunden. Die Signale werden dann mittels Zügen am Seil übermittelt.
- Ein Zug: OK/OK?
- Zwei Züge: Stopp
- Drei Züge: Abtauchen
- Vier Züge: Auftauchen
- Ununterbrochene Züge: Notfall! Auftauchen zur Oberfläche! oder Bringe mich zur Oberfläche!
Siehe auch: Leinenzeichen beim Rettungstauchen
Weitere Kommunikationsmöglichkeiten
Weitere übliche Kommunikationsmittel unter Wasser sind:
- Schreibtafel
- Das Schreiben ist jedoch zeitaufwendig, daher werden Tauchzeichen immer bevorzugt, sofern möglich.
- Signalpfeife
- Um über Wasser auf sich aufmerksam zu machen
- Bojen
- Zur Signalisierung/Markierung eines Tauchgebiets. Das unmittelbar unter der Oberfläche eine Dekompressionspause eingehalten wird, oder als Notfallszeichen.
- Gebärdensprache
- Mit einigen Einschränkungen, da die dazugehörige Mimik mit Tauchausrüstung nur sehr beschränkt möglich ist.
- Fingeralphabet
- Ein besonderer Teil der Gebärdensprache.