Wildberg ist eine Stadt im Landkreis Calw in Baden-Württemberg. Zur Stadt gehören die eingemeindeten Ortsteile Effringen, Schönbronn, Gültlingen und Sulz am Eck.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 37′ N, 8° 45′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Calw | |
Höhe: | 395 m ü. NHN | |
Fläche: | 56,68 km2 | |
Einwohner: | 9996 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 176 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72218 | |
Vorwahl: | 07054 | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 35 080 | |
Stadtgliederung: | 5 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstraße 2 72218 Wildberg | |
Website: | www.wildberg.de | |
Bürgermeister: | Ulrich Bünger |
Geografie
Wildberg liegt im Nagoldtal in 350 bis 630 Meter Höhe. Der alte Ortskern schmiegt sich in eine Ω-förmige Schleife des Flusses.
Stadtgliederung
Zur Stadt Wildberg gehören die ehemaligen Gemeinden Effringen, Gültlingen, Schönbronn und Sulz am Eck. Zur ehemaligen Gemeinde Effringen gehören das Dorf Effringen, das Gehöft Trölleshof und die Häuser Ziegelhütte, die mit Effringen eine bauliche Einheit bilden. Zur ehemaligen Gemeinde Gültlingen gehören das Dorf Gültlingen, das Gehöft Haselstall und die Häuser Lerchenberg, Obere Papiermühle, Untere Papiermühle und Untere Sägemühle. Zu den ehemaligen Gemeinden Schönbronn und Sulz am Eck gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur Stadt Wildberg in den Grenzen von 1970 gehören die Stadt Wildberg, die ehemalige Klosteranlage Reutin und die Höfe Käpfleshöfe und Kengelhöfe.
Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Gültlingen liegen die Wüstungen Berfeldingen und Weiler sowie die abgegangene Burg Gaisburg und im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Sulz am Eck liegt die Wüstung Weiler.[2]
Geschichte
Wildberg wurde 1237 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als es von der Herrschaft der Tübinger Pfalzgrafen an die Grafen von Hohenberg kam. 1364 wurde Wildberg kurpfälzisch und 1440 württembergisch. Es wurde bis 1807 Sitz eines württembergischen Amts. 1618 wurde die Burg nach einem Brand, der in Folge eines Blitzschlages ausbrach, zerstört. Sie wurde erst 1698 als Schloss wiederaufgebaut und am 22. Februar 1945 bei einem Luftangriff zerstört.
Religionen
Wildberg ist seit der Reformation evangelisch geprägt. Die evangelischen Kirchengemeinden von Wildberg sowie der Ortsteile Effringen, Schönbronn, Gültlingen und Sulz am Eck gehören zum Kirchenbezirk Nagold.
Eingemeindungen
- 1971: Schönbronn
- 1975: Effringen, Gültlingen und Sulz am Eck
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU | 44,6 % | +1,7 | 11 Sitze | -1 |
FWG | 31,3 % | +3,2 | 8 Sitze | +1 |
SPD | 20,4 % | +0,8 | 5 Sitze | ±0 |
Andere | 3,7 % | -5,7 | 0 Sitze | -2 |
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In geteiltem Schild oben in Silber eine liegende schwarze Hirschstange, unten in Rot der silberne lateinische Großbuchstabe W.“
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wildberg ist durch die Nagoldtalbahn (Pforzheim - Horb am Neckar) an das überregionale Schienennetz angebunden. Die wichtigste Durchgangsstraße ist die gleichfalls dem Verlauf des Nagoldtals folgende Bundesstraße 463. Über die an Deckenpfronn und Gärtringen vorbei führende Landstraße L357 sowie die L358 über Sulz am Eck und Herrenberg ist die A81 in wenigen Minuten erreicht.
Bildungseinrichtungen
Wildberg verfügt über eine Haupt- und Realschule welche im "Bildungszentrum Wildberg" zusammengefasst sind. Außerdem gibt es in der Kernstadt und den Ortsteilen Effringen, Sulz am Eck und Gültlingen jeweils eine Grundschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das städtische Heimatmuseum befindet sich im ehemaligen Kloster Reuthin.
Vereine
- Liederkranz Schönbronn: Gemischter Chor, gegründet im Jahre 1899, ca. 50 aktive Sängerinnen und Sänger.
Bauwerke
- Schlossruine
- Reste der Stadtmauer mit Hexenturm und Arrestturm
- Kirche (1464 erbaut)
- Rathaus (1480 erbaut)
- Marktbrunnen
- Hirschbrücke
- Kirche in Effringen
- Lützenschlucht
- Kloster Reuthin
Auf dem Lerchenberg, an der Gemarkungsgrenze zu Deckenpfronn, befindet sich die Funkstelle Lerchenberg der Landespolizeidirektion Karlsruhe. Zu ihr gehören ein 81 Meter hoher Fernmeldeturm und eine unterirdische Bunkeranlage.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der damalige Landsherr Herzog Eberhard Ludwig zu Württemberg errichtete im Jahre 1723 für die Besorgung berufsständiger Anliegen der Schäfer eine sogenannte Nebenlade zur Hauptlade in Markgröningen. Seit dieser Zeit findet immer am dritten Juli-Wochenende in den geraden Jahren in Wildberg der Schäferlauf statt, ein Volksfest rund um die Schäferei. Eröffnet wird der Schäferlauf mit dem Heimatspiel „Der Klosterschäfer und des Teufels Puppenspieler“ von Eugen Memminger. Erstmals wurde dieses Stück 1954 durch die Laienspielschar uraufgeführt.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 516–520
Literatur
- Petra Schad: Buchbesitz im Herzogtum Württemberg im 18. Jahrhundert am Beispiel der Amtsstadt Wildberg und des Dorfes Bissingen/Enz. (= Stuttgarter Historische Studien; Bd. 1). Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-5551-X (vollständiges PDF )