Leopold Ružička

Schweizer Chemiker und Nobelpreisträger
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Leopold (Lavoslav) Stjepan Ružička (* 3. September 1887 in Vukovar, Kroatien; † 26. September 1976 in Mammern, Kanton Thurgau) war ein kroatischer Chemiker mit schweizerischer Staatsbürgerschaft.

Leben

Ružička war er Sohn des Böttchers Stjepan Ružička und dessen Ehefrau Ljubica Sever. Obwohl bereits 1891 sein Vater starb, schaffte es Ružička, in Kroatien die Matura (Abitur) zu erreichen. 1906 immatrikulierte er sich an der Technischen Hochschule Karlsruhe für das Fach Chemie. Sein Doktorvater Hermann Staudinger nahm ihn nach der erfolgreichen Promotion als Assisstenten auf.

Im Oktober 1912 nahm Ružička einen Ruf an die ETH Zürich an und wurde dort der Nacholger von Richard Willstätter. Als Solcher heiratete er noch im selben Jahr Anna Hausmann. 1917 wurde ihm die schweizerische Staatsbürgerschaft verliehen.

Ab 1917 arbeitete Ružička an seiner Habilitation. Bei diesen Forschungen arbeitete er mit einer der ältesten Parfumfabriken Europas zusammen; Haarmann & Reimer in Holzminden. 1918 konnte er sein Habilitation vorlegen und schon wenige Wochen später interessierte sich die Fa. CIBA aus Basel dafür. 1921 boten ihm die Parfumeure Chuit, Naef & Firmenich aus Genf eine äußerst lukrative Zusammenarbeit an.

Vom Oktober 1926 bis 1929 lehrte er als Professor für organische Chemie an der Universität Utrecht. Anschließend kehrte an die ETH zurück. 1939 wurde ihm zusammen mit Adolf Butenandt für seine Arbeiten an Polymethylen und höheren Terpenen der Nobelpreis für Chemie verliehen.

1951 heiratete er in zweiter Ehe Gertrud Acklin. Neben vielen anderen Ehrungen wurden Ružička insgesamt acht Ehrendoktorwürden verliehen.

Ružička fand und synthetisierte aus der dalmatinischen "Flohpflanze" (Buhac) wirksame Insektizide und erfand ein Verfahren zur Synthese von männlichen Geschlechtshormonen.

Sein Geburtshaus in Vukovar wurde 1991 durch die jugoslawische Armee zerstört.