Diskussion:Swahili (Sprache)

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von R.Schuster in Abschnitt Suaheli

Suaheli

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Ich habe gerade entdeckt, dass in dem Textkorpus des Wortschatzlexikons der Uni-Leipzig das Wort "Suaheli" 60 mal vorkommt, wohingegen "Swahili" gar nicht, und "Kiswahili" nur 12 mal vorkommt. Auch eine auf die deutsche Sprache beschränkte Google-Suche ergibt ein etwas höheres Ergebnis für "Suaheli" als für "Swahili". Da wir hier den allgemeinen Sprachgebrauch folgen sollten (wenn es kein anderes stärkeres Argument gibt), schlage ich vor diese Seite nach Suaheli (Sprache) zu verschieben. Marcoscramer 19:51, 27. Okt. 2006 (CEST)Beantworten

Kompliziertes Problem, meiner Meinung nach. Prinzipiell bin ich zwar auch dafür, dem allgemeinen Sprachgebrauch zu folgen, in diesem Fall sehe ich allerdings eine Reihe von Gründen, dies nicht zu tun: "Suaheli" ist die anglisierte Form von "Swahili", wie die Eigenbezeichnung der Sprache lautet (bzw. Kiswahili). Deutsch "Swahili" gibt die entsprechende Aussprache relativ genau wieder, während "Suaheli" in Deutschland oft "deutsch" ausgesprochen wird. Mein Eindruck ist sogar, dass die Sprache den meisten Menschen sogar eher als Suaheli, deutsch ausgesprochen, bekannt ist. (Das Textkorpus bezieht sich ja erstmal nur auf die Schreibweisen...)
Ich bin mir nicht sicher, ob man die Leute dazu "erziehen" soll, durch die Schreibweise "Swahili" den Sprachnamen korrekt auszusprechen, aber ich tendiere in diesem Fall eher zu "ja". Schließlich ist nicht einzusehen, warum man eine Schreibweise aus dem Englischen übernehmen soll, die dann falsch ausgesprochen wird, während eine anähernd richtige Aussprache durch Übernahme der Schreibweise des Eigennamens zu erreichen ist. Zudem ist der fachsprachliche Ausdruck immer (Ki-)Swahili und der Artikel hat ja auch einen relativ großen sprachwissenschaftlichen Anteil, für den die Schreibweise "Suaheli" sehr schwer zu akzeptieren wäre. "Suaheli" ist in diesem Zusammenhang einfach veraltet (man beachte auch, dass in der englischen Wikipedia selbst die Schreibweise "Swahili" verwendet wird). Man kann aber sicherlich bei Beibehaltung der jetzigen Schreibweise einen kleinen Absatz hinzufügen, der das Problem im Artikel selbst anspricht. Grüße --Partner Sweeny 21:08, 27. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Du machst in deiner Argumentation fünf falsche Annahmen:
  1. Du nimmst an, dass "Suaheli" die anglisierte Form von "Swahili" ist. Das stimmt nicht: "Suaheli" wird und wurde nie in der englischen Sprache verwendet. Es ist die Eindeutschung von "Kiswahili", die deutsche Missionare schon Ende des 19. Jahrhundert's ohne Einfluss der englischen Sprache benutzt haben.
  2. Du nimmst an, dass es falsch ist, "Suaheli" deutsch auszusprechen. Aber wieso soll das denn falsch sein? Natürlich wird das Phonem "-swahili" auf Suaheli anders ausgesprochen; aber es ist ja auch kein Argument gegen die deutsche Aussprache von "Englisch", dass es auf Englisch anders ausgesprochen wird. Da "Suaheli" im Deutschen fast immer deutsch ausgesprochen wird, und auch schon die, die "Suaheli" in die deutsche Sprache eingeführt haben, es deutsch ausgesprochen haben, kann man wohl nur behaupten, dass die deutsche Aussprache die richtige ist.
  3. Du nimmst an, dass durch die Schreibweise "Swahili" eine annähernd richtige Aussprache im Deutschen erreicht wird. Eine deutsche Aussprache von "Swahili" wäre aber [svahili], und nicht das korrekte [swahili]. Woher soll ein Leser, der das Wort nie ausgesprochen gehört hat, denn wissen, dass das "w" wie das englische "w" und nicht wie das deutsche "w" ausgesprochen wird?
  4. Du nimmst an, dass der fachsprachliche Ausdruck immer (Ki-)Swahili ist. Auch das stimmt nicht. Das hier ist ein fachlicher Text (in Fachsprache verfasst), der nur den Ausdruck "Suaheli" verwendet.
  5. Du nimmst an, dass "Suaheli" veraltet ist. Aber wieso sollte man es als veraltet bezeichnen, wenn es immer noch mehr als "Swahili" gebraucht wird?
Du selber gibst zu, dass die Sprache den meisten als "Suaheli" bekannt ist. Das ist doch bloß ein zusätzliches Argument dafür, hier "Suaheli" zu verwenden. Da deine Argumentation total fehlerhaft war, hat natürlich auch noch mein obiges Argument (dass "Suaheli" im Deutschen mehr gebraucht wird) seinen Wert.
Ich stimme mit deinem guten Vorschlag zu, das Problem auch im Artikel zu erwähnen. Aber am besten sollten wir erst damit anfangen, wenn wir hier zu einem Konsens gekommen sind. Marcoscramer 01:10, 29. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Ich stimme dem zu. Gerade Swahili ist der Anglizismus (Suaheli selbst jedenfalls hat wohl nicht die Macht, im Deutschen den Wechsel von Suaheli zu Swahili auszulösen). Wäre auch für verschieben.
Marcoscramer: Du sprichst Suaheli? Weiter oben auf dieser S eite ist ja immer noch die Frage nach dr genauen Sprecherzahl offen. Vielleicht kannst du da weiterhelfen? --::Slomox:: >< 18:10, 30. Okt. 2006 (CET)Beantworten

Offenbar lag ich mit meiner Einschätzung, dass die Schreibung "Suaheli" unter englischem Einfluss entstanden ist, tatsächlich daneben. Meine anderen Punkte sind aber keineswegs "falsch" oder "fehlerhaft", auch wenn du anderer Meinung bist ;-). Nach wie vor bleibe ich etwa dabei, dass "Suaheli" in der Fachsprache ein ungebräuchlicher, veralteter Terminus ist - da ändert auch dieses eine Dokument nichts daran. Ich verweise auf zwei Standardlexika der Sprachwissenschaft, nämlich Bußman und den Metzler, in denen die Sprache "Swahili" genannt wird. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die ich und Kollegen von mir während des Studiums gemacht haben. Man kann sich beispielsweise auch mal die Lehrveranstaltungspläne verschiedener Afrikanistik-Institute anschauen, da wird die Sprache immer "Swahili" genannt.
Dass die deutsche Aussprache von "Swahili" nicht exakt der Swahili-Aussprache entspricht, ist mir klar; deshalb habe ich auch "annähernd" geschrieben. Ich denke aber, dass sie unbestreitbar "näher" an [swahili] liegt als [suahe:li]. Natürlich heißt das nicht automatisch, dass man deshalb Swahili zwingend so und nicht anders schreiben muss. Nur ist das möglicherweise ein Grund, warum sich in der Fachwelt die nicht ganz unsinnige Schreibung "Swahili" durchgesetzt hat. Ein anderer Grund ist sicher auch Internationalisierung, da hat Slomox wohl recht.
Grundsätzlich sehe ich hier vielmehr eine Abwägungsfrage: Sollte man in einer Enzyklopädie dem eher umgangssprachlichen Begriff den Vorzug vor dem Fachbegriff geben? Schon prinzipiell würde ich hier stark zu "nein" tendieren, umso mehr wenn der alternative Begriff auf eine, wie mir scheint, ziemlich unkohärente Eindeutschung des Wortes [swahili] zurückgeht, die ähnlich wie die Begriffe "Hottentottisch" (Khoisan) oder "Eskimoisch" (Inuktitut) in neuerer Zeit einen treffenderen, möglicherweise auch international einheitlicheren Namen bekommen haben.
Übrigens - aber das nur nebenbei - bin ich mir nicht sicher, wie aussagekräftig das Ergebnis des Leipziger Wortschatzlexikons ist. Es findet nämlich allein 12 Kookurrenzen von Swahili und Suaheli. Mindestens diese 12 sollten dann auch allein gefunden werden. Grüße --Partner Sweeny 15:11, 31. Okt. 2006 (CET)Beantworten

War das jetzt nur eine sehr unbedachte Wahl der Beispiele oder versuchst du die Diskussion in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen? Hottentottisch und Eskimoisch werden in der Fachsprache ja vermieden, weil sie Exonyme mit abschätzigem Bdeutungsinhalt sind (wobei die Begriffe im normalen Sprachgebrauch durchaus geläufig sind, da der pejorative Charakter eben nicht offensichtlich ist, wenn man die Etymologie nicht kennt). Swahili und Suaheli dagegen sind dagegen lediglich verschiedene Verschriftungen der Eigenbezeichnung. Ich denke das lässt sich schwerlich vergleichen. --::Slomox:: >< 15:19, 1. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Ich versuche natürlich nicht zu unterstellen, dass Suaheli eine abschätzige Bezeichnung ist oder dass ihr auf Abschätzigkeit aus seid. Die Beispiele sollten nur weitere Fälle ansprechen, bei denen Ausdrücke, die in der Kolonialzeit in der Regel wohl von Nicht-Fachleuten geprägt wurden, später überarbeitet und angepasst wurden, was auch immer der Grund dafür sei. Bei Suaheli sicher ein anderer als bei Eskimoisch, klar. --Partner Sweeny 21:47, 1. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Na, da würd ich mich aber nicht sorgen, dass da Nicht-Fachleute Begriffe geprägt haben. Die hatten garantiert mehr Ahnung als wir alle zusammen. Die Menschen haben halt ihre ersten Kontakte mit den Eskimos über deren Nachbarn gemacht und deren Bezeichnung für das Volk übernommen. Das das Wort (vermutlich) ursprünglich Rohfleischesser bedeutete, war ihnen wahrscheinlich tatsächlich nicht bekannt, aber bewiesen ist es ja auch jetzt noch nicht. Dass ethnische Bezeichnungen früher nicht immer ganz neutral gehalten wurden, ist ja auch nicht ungewöhnlich. Meist haben sie ihren abwertenden Charakter aber zum Zeitpunkt der Allgemeinwerdung des Begriffs bereits abgelegt gehabt. Die Slawen halten uns Deutsche ja heutzutage auch nicht mehr für stummdumme Nixversteher. Tja, sollte mal jemand dafür sorgen, dass man die Deutschen vernüftig benennt ;-) Ich find es schon merkwürdig, dass man uns immer als Germanen bezeichnet oder, noch grausliger, als Allemannen. Huch, bin doch etwas vom Thema abgekommen, naja. --::Slomox:: >< 16:25, 2. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Leider übertreibt Partner Sweeney bei seiner Argumentation wieder sehr: Nachdem ich seine übertriebene Aussage, "Swahili" sei immer der fachsprachliche Ausdruck, wieder legt hat, hat er jetzt eine schwächere Aussage gemacht (""Suaheli" in der Fachsprache ein ungebräuchlicher, veralteter Terminus ist"). Um dies zu beweisen, hat er erwähnt, dass auf den Lehrveranstaltungsplänen von Afrikanistik-Instituten die Sprache immer "Swahili" genannt wird. Auch dies stimmt nicht.

Man kann wahrscheinlich nicht bestreiten, dass "Swahili" mittlerweile in der Fachsprache häufiger verwendet wird als "Suaheli". Genauso wenig kann man aber bestreiten, dass in der Umgangssprache "Suaheli" weiterhin häufiger gebraucht wird. Ich weiß nicht, ob die Wikipedia eindeutige Regeln hat, die vorschreiben, wie man bei einer solchen Diskrepanz zwischen Fauch- und Umgangssprache vorgehen soll. Wenn es solche Regeln gibt, dann sollten wir sie natürlich befolgen.

Wenn die Wikipedia da aber keine eindeutige Regeln hat, bleibe ich bei meiner Meinung, dass wir in diesem Fall "Suaheli" bevorzugen sollte. Meiner Meinung nach ist die Tendenz "Swahili" zu gebrauchen vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: Einerseits der Einfluss der englischen Sprache, auf der es ja auch viel mehr Literatur zur Afrikanistik als auf Deutsch gibt. Und andererseits die Tendenz, bei bestimmten Sprachen den Namen der Sprache in der Sprache selber gegenüber dem deutschen Namen der Sprache zu bevorzugen. Diese Tendenz wirkt sich allerdings nie darauf aus, wie wir Sprachen wie "Französisch", "Japanisch", "Friesisch" etc. bezeichnen. Ich habe den Eindruck, dass diese Tendenz sich nur auf Sprachnamen auswirkt, deren Völker im Westen häufig (zumindest unbewusst) noch für "primitiv" gehalten werden.

Da der Sprachgebrauch hier zurzeit nicht eindeutig ist (also sowohl "Suaheli" als auch "Swahili" viel gebraucht werden), sollten wir doch wohl die Form vermeiden, die aus dem Vermischen mit anderen Sprachen (wie Englisch) in Mode gekommen ist, oder die in Mode gekommen ist, weil es allgemein Mode ist, bei Sprachen, deren Sprecher für "primitiv" gehalten werden, nicht mehr den deutschen Namen zu verwenden. Marcoscramer 20:35, 16. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Ich meine, auch du übertreibst es vielleicht ein bisschen... wenn ich sage, dass "immer" dieser Ausdruck gebraucht wird, schließt das nicht aus, dass es irgendjemanden gibt, der sich nicht an diese Konvention hält. Schließlich ist das ja kein Naturgesetz. Dein Beispiel ist allerdings kein passendes Gegenbeispiel, denn wenn du dem Link am Ende der Seite folgst, kommst du auf die eigentliche Seite des Instituts, auf der der Kurs dann wieder "Swahili" heißt. Diese Studienberatung ist da nicht so aussagekräftig.
Übrigens: Schaut mal hier. Ich glaube aber nicht, dass man solche Spezialfragen durch Konventionen regeln kann. Dass sich solche Sprachnamen, anders als Englisch oder Französisch, ändern, liegt meiner Meinung nach eher daran, dass sie in der Umgangsprache so selten und damit zu wenig verankert sind. Da haben die Leute zu wenig eine festgelegte Meinung und wenn man ihnen sagt, das heißt jetzt "Swahili" dann akzeptieren es die meisten. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt. Gruß --Partner Sweeny 23:12, 19. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Ich habe keine Lust, hier jetzt in eine so wortreiche Debatte einzusteiegn (bzw. sie so wortreich wiederzubeleben). Finde es aber merkwürdig, wie ein sachkundiger Mensch (wie Marcoscramer) mit seinen Argumenten wenig Chancen hat gegen offenkundig weniger sachkundige, aber ausdauerndere und engagiert ratende Debattierer. Die Sprache heisst auf Suaheli "Kiswahili" (NIE Swahili), im Englischen "Swahili" und auf Deutsch "Suaheli" (hin und wieder auch Kisuaheli), und das hat einen längeren literarischen und forschungsgeschichtlichen Vorlauf. Dass sich nun in den letzten Jahren eine Reihe von Afrikanisten den Anglizismus angewöhnt hat, hat mit den markoscramer aufgeführten Gründen zu tun. Beispiele für "Suaheli" an deutschsprachigen Unis gibt es reichlich.
Ich melde mich hier, weil heute früh einige sehr selbstsichere (von Fachkenntnis nicht übermäßig vergiftete) Herren die von mir eingestellte Kategorie "Suahelikultur" in "Swahilikultur" meinten umtaufen zu müssen. Ich habe keine Lust, mich drum zu prügeln (macht in diesem Klima wenig Spass) - bin gespannt, wie die Kategorie angenommen wird und was sich noch drin sammeln lässt (en:wiki "category:swahili" sieht bisher interessant anders aus).
Der Artikel sollte unter "Suaheli" geführt werden. En schöner Beleg dafür, dass dies das deutsche Wort ist, steht ja im Artikel selbst unter "Verbreitung":
"Swahili ist Amtssprache in Tansania, wo es durch den Nationalen Suahelirat gepflegt". Der "Nationale Swahilirat" wäre ja nun so eindeutig "broken German" (Pidgingermanisch), dass sich keiner drangetraut hat.
Ich wiederhole: auf die Sachargumente von marcoskramer ist hier m.E. niemand sachlich eingegangen. Leider typisch für wikipedia-Debatten, dass oben Benutzer Sweeny voller Überzeugung um ein angeblich veraltete englische Form Suaheli herumphilosophiert, auf den Irrtum hingewiesen sich aber darauf zurückzieht, seine "anderen Punkte" seien damit nicht wiederlegt. Er hat aber keine anderen Punkte ausgeführt mit Ausnahme der ebenfalls leicht zu widerlegenden Behauptung, dass "der fachsprachliche Ausdruck immer (Ki-)Swahili" sei. Wenn da nichts anderes mehr kommt, sollte man tatsächlich verschieben. (In meinen Suahelikursen ist mir schon die Frage begegnet, ob denn "Suaheli" und "Kiswahili" die gleiche Sprache seien oder verschiedene Dialekte!) --Kipala 12:31, 10. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Ich finde den Austausch der Argumente eindeutig: Verschieben.--Engelbaet 09:33, 15. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Wenn in den nächsten drei Tagen hier kein gut begründeter Einwand dagegen kommt, werde ich alle Artikel mit "Swahili" im Namen nach "Suaheli..." verschieben. Marcoscramer 10:17, 15. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Hallo Marcos - magst du noch an die Verschiebung gehen? -- --Kipala 23:46, 21. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Ich habe jetzt diesen Artikel nach Suaheli (Sprache) verschoben. Außerdem habe ich die Begriffsklärung Swahili nach Suaheli und den Artikel Swahili (Gesellschaft) nach Suaheli (Gesellschaft) verschoben. Habe in diesen Artikeln das Wort "Swahili" systematisch durch "Suaheli" ersetzt (natürlich nicht in Buchtiteln usw.); ich hoffe, dass ich dabei keine Fehler gemacht habe. Jetzt muss nur noch Kategorie:Swahilikultur leer geräumt werden, indem man in den Artikeln in dieser Kategorie "[[Kategorie:Swahilikultur]]" durch "[[Kategorie:Suahelikultur]]" ersetzt. Vielleicht kann ja noch jemand anderes dabei helfen. Marcoscramer 19:15, 22. Mär. 2007 (CET)Beantworten
A-M tayari. --Kipala 23:01, 22. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Ahsante, Kipala. Marcoscramer 11:29, 23. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Ich habe leider jetzt erst die Verschiebung und die rückwärtsgewandte Namensgebung entdeckt. Ich finde diese Entscheidung sehr bedauerlich. Es is international angestrebt, sich auf (Ki)Swahili zu einigen und hier wird an dem alten, in der Kolonialzeit geprägten Begriff festgehalten. Mir leuchtet nicht ein, welche Argumente von allen gennanten FÜR Suaheli sprechen sollen. Die deutsche Aussprache ist sehr weit von der Aussprache der Selbstbezeichnung entfernt. Auch wenn sich überall Gegenbeispiele anderer Rückwärtsgewandter finden lassen, hat sich der allgemeine Konsens eigentlich auf (Ki)Swahili geeinigt und wird auch in der Wissenschaft umgesetzt. Schade, dass man hier nun wieder die Heia Safari-Variante "Suaheli" lesen muss! --Saadiyah 12:31, 30. Okt. 2007 (CET)Beantworten
Hallo Saadiyah, ich sehe auch jetzt erst deinen Einwand. Mit dem "rückwärtsgewandt" ist das so eine Sache. Du müsstest schon mal sagen, wo und vom wem international angestrebt wird, sich auf "Swahili" zu einigen. Für alle Sprachen?? Warum denn?? Für Deutsch gibt es das nicht (German, Allemand, ponyemetzki), nicht für Englisch (English, Anglais, Kizungu). Was hat das mit vor- oder rückwärts zu tun???? --Kipala 14:35, 27. Dez. 2007 (CET)Beantworten
Diskussion 2008

Auch ich finde diese Entscheidung, die ja offenbar nur zwei Nutzer getroffen haben, äußerst befremdlich. Denn weder in der deutsch- noch fremdsprachigen Literatur, die als Beleg für den Artikel angegeben wird, kommt der Begriff "Suaheli" vor. Bis auf eine Ausnahme: Der Sprachführer von Emil Meier, der 1960 in der ersten Auflage erschien und weiterhin mit Begriffen wie "Eingeborene" arbeitet. Ich bin sehr dafür, den veralteten Begriff "Suaheli" wieder auszusortieren und gedenke, das in der nächsten Zukunft anzugehen, falls darüber kein Streit ausbrechen sollte.--perlenklauben 20:53, 31. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Liebe Leute, könnt ihr zählen oder nicht? Wie kommt ihr auf 2 Benutzer? Da war eine Debatte, an der einige Leute teilgenommen haben. Es waren nicht viele, aber so ist das hin und wieder bei Spezialthemen, die Sachkenntnis verlangen. An der Meinungsbildung haben deutlich mehr als zwei teilgenommen, und von denen hat sich die große Mehrheit für die Änderung ausgesprochen.
Dann kam die Kritik von Saadiyah. Auf meine Rückfrage hin fiel ihm offenkundig nichts ein. Und jetzt Perlenklauben. Wenn du die vorherige Diskussion nochmal durchliest (bitte nicht ärgerlich werden, aber die von dir eingebrachte Zahl "2" macht mich skeptisch), findest du eine eingehende Argumentation. Auf die solltest du eingehen, bevor du im Alleingang diese Seite kippen möchtest.
Sema tu mwenzangu, ukijua kitu utaweza kueleza sababu nzuri kabisa! --Kipala 09:55, 3. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Hallo Kipala, nett, dass du antwortest. Dann erkläre ich auch gern noch mal meine Gründe, obwohl sie eigentlich oben nachzulesen sind. Ich denke, es geht hier schon um eine Ansichtssache, jedoch nicht ausschließlich. Du hast aber in dem Punkt recht, dass tatsächlich mehr als zwei Nutzer der gegenwärtigen Variante zugestimmt haben, nämlich vier.
Drei Dinge aber sprechen für mich gegen "Suaheli". Erstens und am offensichtlichsten: Ihr habt keinen Beleg für die vermutete höhere Häufigkeit dieser Version gegenüber anderen. Im Gegenteil ist es so, dass alle Literaturangaben sowie Links, deutsch oder anderssprachig, zu Büchern bzw Seiten führen, die die Version "Suaheli" NICHT nutzen. Emil Meier ist die einzige Ausnahme, und aus gutem Grund zu vernachlässigen.
Zweitens überzeugt das Argument: "Anglizismus - folglich besser vermeiden", meine Ansicht nach überhaupt nicht. Sprachen ändern sich ständig und arbeiten mit Lehnwörtern und warum ein Anglizismus gerade in diesem Fall abgelehnt wird, ist nicht nachzuvollziehen.
Drittens bin ich ebenso wie Saadiyah der Meinung, dass die "Suaheli"-Variante stark mit dem kolonialen Kontext verknüpft ist und bin daher froh, in Swahili/Kiswahili eine Alternative gefunden zu haben. Da die Autoren der angegebenen Literatur das offenbar ähnlich sehen, sehe ich mich nicht unbedingt in kompetenzloser Gesellschaft. Der Band von Meier bestätigt mich in dieser Ansicht, denn ebenso wie er "Suaheli" benutzt (übrigens auch er nur im Titel), nutzt er auch Begriffe wie "Eingeborene", ein ebenfalls aus dem kolonialen Kontext nicht mehr herauszulösender Begriff. Maneno yana maana fiche.
Ich würde daher vorschlagen: "Kiswahili (Sprache), auch Swahili, Kisuaheli oder veraltet Suaheli" --perlenklauben 12:45, 3. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Ob mit oder ohne "ki-" lasse ich jetzt mal beiseite; das ist verschärfte Geschmackssache, über die man endlos Grammatik-Argumente aufführen kann. Bin für beides offen, wenn es dem Frieden dient.Sollten wir aber nicht zu zweit ändern! :-) Marcoscramer ging vom deutschen Sprachgebrauch aus; gecheckt am Leipziger Wortschatz; ferner mit dem "google"-Test für die Verwendung im Netz. Google ist natürlich nur von sehr eingeschränktem Wert, weist aber mit 463T Nennungen für "Suaheli" auf deutschsprachigen Seiten gegenüber 279T für "swahili" ein ziemlich eindeutiges Verhältnis auf. Perlenklauben hat recht, dass derzeit die deutschsprachigen Unis eher in Richtung "swahili" gehen; aber auch dieses keineswegs ausschließlich; siehe Uni Zürich. Was Sprachführer etc anbetrifft, so ist Meier nicht der Einzige mit "Suaheli" - schau mal bei Amazon rein, die Reisesprachführer etc. verwenden alle? meist? "suaheli". Das Urteil "veraltet" ist bei dem Befund schwach belegt. Soweit zu Argument 1.
Ich bin auch für Vermeidung von Anglizismen. Was spricht denn im Prinzip für Anglizismen, wo es eingeführte Begriffe gibt?
Der koloniale Kontext - ist noch schwächer belegt. Die deutsche Kolonialzeit in Ostafrika dauerte von ca. 1890 bis 1918. Also etwa 30 Jahre. Darauf lässt sich der Sprachgebrauch nicht zurückführen! Das erste Wörterbuch der Sprache überhaupt von 1848 (Krapf) verwendet: Suaheli. Welcher der von dir betrachteten Autoren sieht hier was "offensichtlich" ebenfalls im kolonialen Kontext?? (Interessiert mich wirklich!)
Ansonsten kommt mir diese Gleichbügelung mit einem vorgeblich "internationalen" Sprachgebrauch fast neokolonial vor. Mit einer "anständigen" Sprache würde sich das keiner trauen; denn natürlich gehört es auch zur "Persönlichkeit" des Deutschen, dass es bei den Franzosen und Arabern nach den Alemannen benannt ist (allemand, almani), bei den Finnen nach den "Sachsen" (saksa), bei den Engländern nach den Germanen (german), bei Schweden wie Italienern nach der Eigenbezeichnung (tyska, tedesco), während den Slawen (nemez) ausgerechnet für das Deutsche ein ähnliches Konzept wie alten Griechen für die "Barbaren" einfiel ("stumm" - "Stammler"). Ich möchte keine dieser Bezeichnungen missen, denn sie bewahren für mich eine Menge Informationen über die Sprachgeschichte auf, die zur Identität der Sprache gehören. Das kann man bei zahlreiche Sprachen nachvollziehen; aber wenn es um Afrikaner, scheint eine solche Vielfalt wohl über deren Würde zu sein? Ich finde hingegen, dass Bezeichnungen wie Swahili, Suaheli, Souahili, Suahīli, suaíli usw. ebenso zu der Sprache gehören, die ich gerne als Kiswahili spreche. --Kipala 18:13, 3. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Jetzt wird es richtig interessant, also reiß ich mich noch mal zusammen, obwohl ich totmüde bin.
Beim Ki- haben wir schon mal einen Konsens, fein.
Beim Leipziger Wortschatz habe ich mich auch erkundigt: Suaheli: 15 Treffer. Swahili: 4, Kiswahili: 10. Kisuaheli: 31! Was auch immer das bedeutet - auf jeden Fall aber nicht, dass "Suaheli" die häufigste Form ist. Reiseführer hab ich bei amazon auch gecheckt: "Suaheli" bei Emil Meier, dessen Buch in der Erstausgabe 1960 erschien, bei Polyglott von 1964 und Höftmann von 1963. Ich denke, wir dürfen hier getrost von "veraltet" sprechen. Interessant: Die späteren Ausgaben von Höftmann erschienen unter "Swahili/Kiswahili", ebenso wie Polyglott 2000. Christoph Friedrichs guter Klassiker nutzt "Kisuaheli". Sind das Belege? Das Afrika-Lexikon von Mabe verwendet übrigens Swahili.
Im Übrigen bin ich mir gar nicht so sicher, ob "Swahili" überhaupt ein Anglizismus ist. Das exzellente Wörterbuch von Höftmann, in den 60ern unter dem Titel "Suaheli-Deutsch" erschienen, hieß ab 1979 "Swahili-Deutsch". Erschienen sind alle Ausgaben in Leipzig, das 1979 gewiss kein anglizismenfreudiger noch -freundlicher Ort war. Könnte es sich bei "Ki/Swahili" eventuell um einen Swahilismus handeln?
Kolonialer Kontext: Okay, offensichtlich ist er nicht. Wobei sicher kaum abzustreiten ist, dass das Verhältnis zwischen Ostafrikanern und Deutschen von Eroberungswut und einem deutlichen Machtverhältnis geprägt war. Und dieses Verhältnis hat auch Sprachwissenschaftler geprägt (vgl. Carl Meinhof), während Krapf da sicher offener war.
Und noch zur sogenannten "Gleichbügelung": Alle Bezeichnungen, die du für die Deutschen so beeindruckend aufgezählt hast, zeugen von verschiedensten Kontaktformen und der Vielgestaltigkeit der Deutschen über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Man müsste für jede Epoche erst mal die Deutschen definieren. Ich bin sicher, bestimmte Umstände haben auch dazu geführt, dass sich die Begriffe für Deutsch unter unseren Nachbarn geändert haben. Leider habe ich kein Beispiel. Aber nur weil heute etwas so ist, wie es ist, ist das noch lange kein Beleg dafür, dass es schon immer so war. Das Verhältnis zwischen Ostafrikanern und Deutschen ist daher nur schwer mit dem zwischen Deutschen und Franzosen oder Deutschen und Russen zu vergleichen. Es hat einfach eine viel kürzere Geschichte und die ist von einer bestimmten Epoche, dem Kolonialismus, bestimmt.
Allerdings richtet sich unsere (offizielle) Sprachpolitik durchaus gerade gegenüber vormals kolonialisierten Ländern und ihren Sprachen so aus, dass sie die frühere Herrschaft nicht beständig perpetuiert. Ich denke, das ist durchaus ein Grund, frühere Terminologien zu überdenken, und in Alternativen auch die Perspektive der Betroffenen (Swahili) einzubeziehen. Ich denke dabei gar nicht an einen internationalen Sprachgebrauch.

Gute Nacht: --perlenklauben 22:20, 3. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Ich gehe jetzt erst schlafen. Also guten Morgen, wenn du das liest. Die Kolonialzeit scheint dir schwer auf dem Magen zu liegen. Aber das waren halt nur 30 Jahre (etliche Uniinstitute waren noch eine Weile länger von Restaurierungswünschen geprägt - aber insgesamt war es nur eine kurze Zeit im Verhältnis zur 160-jährigen Periode von Krapf bis heute! Krapf wirkte ein halbes Jahrhundert bevor Peters auf die Idee kam, in Ostafrika Kolonien zu erwerben) Deutsche Kolonialzeit in Tansania ist weit weniger bewusst als die britische; es gab eine gewisse Renaissance mit dem Jubiläum des Majimaji-Krieges und mit dem Interesse an Restaurierung historischer Gebäude. In der Sprache selbst ist erstaunlich wenig übriggeblieben (ich komme nicht über 3 Worte - "dachi" kennen nur einige Ältere noch); prägender dürfte eher die langjährige kirchliche Zusammenarbeit gewesen sein (die nun wiederum ein Erbe der Kolonialzeit ist - aber im Schnitt positiv gesehen wird). Die "Herrschaft" kann ich nicht darin erkennen, dass es im Deutschen eine eigene Form für die benennung der Sprache gibt, die etwas von der Eigenbezeichnung abweicht; habe bisher keinen Tansanier getroffen, der das so sieht (kenne auch keinen, der auf "Tanzanier" im Deutschen besteht). Ansonsten würde ich mal vermuten, dass die "suaheli"-Notation mit einer Küstenmundart zu tun haben kann; Krapf war doch sonst gar nicht so schlecht in der Aufnahme der Idiome, die er bearbeitet hat. --Kipala 23:58, 3. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Oh, oh, wir begeben uns jetzt auf dünnes Eis. Ich fürchte, die Frage, wann und wo welcher Tansanier welche Kolonialzeit wie erinnert ist schon höllisch komplex und kaum befriedigend zu beantworten. Ich verweise da mal auf den Film "Kopfjagd" von Martin Baer. Die andere Sache aber ist, dass auch Nicht-Erinnertes seine Spuren hinterlässt. Und aus der Länge einer historischen Zeitspanne allein lassen sich keine Schlüsse über ihre Wirkung ziehen (siehe 100 Tage in Ruanda - nicht als Vergleich mit der deutschen Kolonialherrschaft, sondern als Beleg dafür, dass auch in kurzer Zeit sehr nachhaltig Schlimmes angerichtet werden kann).
Bestritten werden kann kaum, dass die deutsche Afrikanistik mit Westermann und Meinhof seine Blütezeit während der deutschen Kolonialherrschaft erlebte.
was die Google-Ergebnisse angeht, so wollte ich noch nachschieben, dass zwar "Kiswahili" und "Swahili" weniger Treffer als "Suaheli" ergeben, in der Trefferliste für "Suaheli" aber auch "Kiswahili" und "Swahili"-Seiten integriert sind.
Da man hier aber endlos debattieren könnte, würde ich schlußendlich vorschlagen, entweder sich an der für den Artikel verwendeten Literatur zu orientieren oder aber einen Mediator einzuschalten. Die Argumente liegen ja nun auf dem Tisch und sind wohl auch für Laien verständlich.
LG --perlenklauben 11:13, 4. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Dieses Argument, dass "Suaheli" kolonialistisch wirkt, finde ich sehr befremdend. Mir kommt es eher neokolonialistisch vor, wenn man bei afrikanischen Sprachen den Unterschied zwischen Eigenbeziechnung und deutscher Bezeichnung nicht zulässt, während er bei anderen Sprachen total normal ist.
Im modernen deutschen Gebrauch scheinen "Suaheli" und "Swahili" ähnlich viel benutzt zu werden. Dabei ist "Swahili" im Deutschen eine eher neue Form. Die Wikipedia sollte wohl noch abwarten, ob sich diese wirklich langfristig gegen "Suaheli" durchsetzt, oder ob nicht "Suaheli" doch noch als deutsche Bezeichnung gebräuchlich bleibt.
Zurzeit sollten wir also auf jeden Fall bei "Suaheli" bleiben.
(Die Frage, ob man das "Ki-" benutzen soll, ist eine davon unabhängige Frage. Meiner Meinung nach ist der Gebrauch des Bantu-grammatikalischen "Ki-" in nicht-Bantu-Sprachen ziemlich komisch, so als würden die Suaheli-Sprecher "dhekompyuta" anstatt "kompyuta" gebrauchen.) Marcoscramer 17:37, 4. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Nochmal zu Perlenklauber: dir bleibt es natürlich unbenommen, in die Mediation zu gehen. Finde ich aber ziemlich forsch, wenn du jetzt nach einer (wenn auch teilnehmermässig sehr übersichtlichen) Debatte und Entscheidung nun sozusagen im Alleingang die Änderung von Artikel, Kategorie und Sprachgebrauch wuppen möchtest. Immerhin möchte ich dir das Kompliment machen, dass man mit dir kiungwana kontrovers diskutieren kann und du auch etwas von der Sache verstehst (bloss mit dem Zählen, pass auf! Aber das ist Mathe und nicht Suaheli). Dein Gefühl für Koloniales kann ich dir wohl nicht nehmen - finde es aber dennoch etwas exotisch. --Kipala 18:26, 4. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Hallo Marco, schön, dass du dich noch zu Wort meldest. Leider aber bist du auf meine Argumente kaum eingegangen und ich kann mich auch von deinen nicht überzeugen lassen.
Zum ersten: Ob man nun das Gefühl hat, ob etwas „neokolonialistisch“ oder „kolonialistisch“ ist, lässt sich leider nur schwer nachvollziehen und offenbar auch schwer erklären. Gemeinsam haben wir aber wohl doch das Gefühl, afrikanische Sprachen – bzw eine ganze Reihe von Sprachen überhaupt aus dem außereuropäischen Raum - werden anders behandelt als jene, die im deutschen Sprachbewusstsein schon seit Jahrhunderten existieren. Und das hat auf jeden Fall damit zu tun, dass diese Sprachen im kolonialen Kontext in unseren Sprachraum kamen. Und die Kolonialzeit war nicht nur von wirtschaftlicher und politischer Herrschaft bestimmt, sondern auch von einer kolonialen Deutungshoheit. Sprich: Die Kolonialherren haben bestimmt, was an außereuropäischen Gesellschaften gut und schlecht, modern und altmodisch war, sie haben sie "entdeckt", ihre Geschichte geschrieben, ihre Sprachen erklärt und benannt. Dagegen haben sich (auch) Afrikaner gewehrt, ein Prozess, den wir heute als „writing back“ bezeichnen. Ngugi wa Thiongo hat beispielsweise nach ersten Veröffentlichungen begonnen, nicht mehr in Englisch, sondern in „Gikuyu“ zu schreiben. Und er hat „Gikuyu“ nicht wie bis dahin üblich „Kikuyu“ geschrieben, sondern eben „Gikuyu“ , weil er als Muttersprachler befand, „Kikuyu“ entspräche nicht der tatsächlichen Aussprache. „Gikuyu“ ist ein typischer Fall dafür, wie Afrikaner sich zu Wort melden und der bisherigen europäischen Deutungshoheit ihre eigenen Erfahrungen, ihr Wissen und Können entgegensetzten. Ich weiß nicht, ob die Änderung von Suaheli zu Swahili einen ähnlichen Prozess zum Hintergrund hat. Ich gehe aber davon aus, denn Afrikanisten legen heute großen Wert darauf, mit afrikanischen Wissenschaftlern zusammen zu arbeiten und gerade angesichts der kolonialen Vergangenheit mit ihnen zusammen auch Begriffe zu prägen. Daher meine Frage, ob wir es bei "Swahili" nicht mit einem Swahilismus zu tun haben.
Zweitens: Du schreibst „Dabei ist "Swahili" im Deutschen eine eher neue Form.“ Da stimme ich dir zu. Ebenso wie für andere Artikel jedoch der Ehrgeiz gilt, einen möglichst neuen Forschungsstand zu repräsentieren, sollte das auch für diese Seite gelten. Du schreibst weiter: „Die Wikipedia sollte wohl noch abwarten, ob sich diese wirklich langfristig gegen "Suaheli" durchsetzt, oder ob nicht "Suaheli" doch noch als deutsche Bezeichnung gebräuchlich bleibt.“ Du weißt, dass viele Leute, die nach unbekannten Begriffen suchen, auf Wikipedia landen. Wikipedia hat inzwischen eindeutig eine Wissen produzierende Rolle. Daher finde ich Warten unsinnig, weil "Suaheli" in der Wikipedia immer wieder gegen „Swahili“ arbeiten würde.
Nicht von der Hand zu weisen ist immer noch die Literatur zum Artikel. Falls eine/r der Leser/innen auf die Idee kommt, mal in den Meier zu schauen, der "Suaheli" verwendet, so wird er/sie dort auf Sätze stoßen wie „Der Tag des Eingeborenen beginnt eigentlich mit dem Sonnenuntergang“. Das wirft nicht unbedingt ein gutes Licht auf die Autoren des sonst ziemlich gelungenen Artikels.
Alle anderen Belege zum Artikel verwenden – zum x-ten Mal – Swahili. Ein deutlicher Widerspruch zum Artikel. Deswegen kann ich mich deinem Votum nicht anschließen. („Zurzeit sollten wir also auf jeden Fall bei "Suaheli" bleiben.“) Ich weiß nicht, ob du die Autorität hast, das so endgültig zu entscheiden. Falls nicht, sollte doch mal ein Mediator angesprochen werden. (Wie macht man das?)
Ja, so forsch bin ich, Kipala, sorry. Schließlich ist es von euch beiden ja auch recht forsch, gegen eine Reihe von recht renommierten Wissenschaftlern für „Suaheli“ zu entscheiden. Prost --perlenklauben 21:51, 4. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Perlenklauben, ich respektiere dein Engagement, aber mit der Geschichte stehst du auf Kriegsfuss. "..dass diese Sprachen im kolonialen Kontext in unseren Sprachraum kamen..." - das trifft für Suaheli doch gerade nicht zu. Die Missionsgesellschaften (ob London, CMS, Basel) haben die Erschließung der Sprache Jahrzehnte vor der Kolonialzeit begonnen. Ich sage nur Krapf und Steere. In der Kolonialzeit gab es einen Peak - aber in der Wirkungsgeschichte hat sich doch gerade die deutsche Bearbeitung ab Kolonialzeit wenig ausgewirkt. Wer beachtet heute noch Velten - aber vergleiche das mal mit Madan-Johnson! (vgl. sw:Kamusi za Kiswahili). Deshalb ist mir das Rumreiten auf einer vorgeblichen "kolonialen" Konnotation von "Suaheli" schlichtweg unverständlich. Wenn es um "Befreiung" geht: in Mombasa gibt es einen, der gegen die Versauung des "echten" (natürlich Kimvita) - Suaheli wettert, das die Briten durch den Gossendialekt von Sansibar ersetzt hätten! Wodurch sie bis heute Afrika versklavt halten. (Achso: Westermann: von dem weiss ich nicht viel; er hat 18 Jahre Kolonialzeit miterlebt und danach noch über 30 Jahre gearbeitet; war das denn nach 1918 nur noch Abstieg bei ihm?) --Kipala 23:47, 4. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Kipala, die deutsche Kolonialära war 1918 zu Ende, tatsächlich, koloniales Denken, Handeln, Forschen etc... aber keineswegs. Und ebenso kann man kaum die Missionsgesellschaften so deutlich von kolonialem Denken, kolonialem Handeln und kolonialer Politik trennen, wie du das gern tätest. Überdies: Krapfs Arbeiten waren im 19. Jahrhundert wohl ungefähr so präsent im deutschen Sprachraum wie Ngugi wa Thiongos Romane in Giguyu heute. Es war die Kolonialbegeisterung, die Suaheli als Begriff unters allgemeine Volk brachte, so wie "Hottentotten" und andere hübsche Worte, für die du sicher auch viele Treffer ergoogeln könntest.
Aber lassen wir das Koloniale - ich hab leider nicht endlos Zeit für solche Debatten und wir kommen da aus dem Gefühlsklaubereien :-) nicht raus... Bleiben wir doch einfach beim Artikel Swahili/Suaheli und seiner Literaturliste.
Einverstanden mit dem Ruf nach Mediation?

--perlenklauben 01:15, 5. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Editierhilfszwischenüberschrift

Hallo Perlenklauben, meinst Du mit Mediation WP:Dritte Meinung? Das kann man natürlich machen, ich bin mir aber nicht sicher ob uns das (vom fachlichen Standpunkt gesehen) weiterbringen wird. Ich werde im Portal Diskussion:Sprache einen Hinweis auf die (neuerliche) Diskussion hier eintragen, vielleicht gelingt es uns so noch die eine oder andere fackundige Meinung einzuholen. MfG, --R.Schuster 13:55, 5. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Ja, da das Bundesverfassungsggericht sich nicht eignet, dachte ich an die WP:Dritte Meinung. Vielleicht meldet sich ja auch noch sonst jemand zu Wort. Die Zwischenüberschrift erleichtert jedenfalls schon mal einiges:-) --perlenklauben 14:36, 5. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Für mich ist Suaheli umgangssprachlich und ungenau, während Swahili mir in der Literatur öfter vorkommt. Demnach würde ich Swahili vorziehen, mitsamt Redirekt von (Ki)Suaheli bzw. Kiswahili.--Mrmryrwrk' 18:03, 5. Sep. 2008 (CEST).Beantworten
Die Frage ist hier nicht das "Ki-" sondern ob es nun (Ki-)Suaheli bleibt oder (Ki-)Swahili werden soll. Es bleibt Perlenklauben unbenommen, sich um eine Dritte Meinung oder auch um eine Vermittlung zu bemühen. Im Moment sieht es (noch?) so aus, als wolle er im Alleingang die vorherige Debatte aufrollen. Die Fünf, die letztes Mal diskutierten, waren ja wirklich nicht viele, aber wir 3 jetzt sind noch weniger. (Ich sehe Mrmryrwrk hier nicht auf dem Stand der Debatte, die bisher geführt wurde; Umgangsprachlichkeit ist nun wirklich nicht die Frage). --Kipala 13:16, 6. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Lies bitte noch mal genauer, was Mrmryrwrk' schreibt, Kipala. Die Frage, ob mit Präfix oder nicht, wurde nicht berührt. Und: Geht es hier um Mehrheiten oder um Fachwissen? Schließlich: Wenn es um Fachwissen geht, dann ist Umgangssprachlichkeit sehr wohl ein Aspekt.
Im Übrigen bin ich eine Frau. Und darüber hinaus Afrikawissenschaftlerin. --perlenklauben 20:57, 6. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Alles klar, Gnädigste, mich darfst du eren. Was Mrmryrwrk mit "Umgangssprachlichkeit" meint, ist mir unklar; was meinst du mit deinem Bezug darauf? (Mein Gefühl für "Umgangssprachlichkeit" würde wenn überhaupt, dann eher auf "Kiswahili" tippen, da der durchschnittliche Zeitgeist zur Zeit doch eher auf Anglizismen abfährt; wobei in meinem "alltäglichen" Diskurs außerhalb weniger auserlesener Gesprächspartner eigentlich niemand über diese Sprache redet - ist das ein Thema des täglichen Umgangs hierzulande?). Fachwissen ist die andere Ebene - siehe oben
(achso: woher willst du wissen, wie deutlich oder undeutlich ich Missionsgesellschaften vom Kolonialismus trennen will? Davon redete ich nicht! Sondern erinnerte nur an den dir sicher wohl bekannten Umstand, dass zu Zeiten, als sich Krapf und Steere die Sprache erschlossen, Kolonialismus für Ostafrika auf keiner Tagesordnung stand (was sich dann änderte). --Kipala 23:52, 6. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Was ich mit "umgangssprachlich" meine ist, dass in der meissten mir bekannten Fachliteratur "(Ki)swahili" steht. OK, das könnte auch daran liegen, dass für mich relevante Literatur zumeist in englischer Sprache verfasst ist... Nichtsdestotrotz ist auch in den wenigen mir bekannten deutschsprachigen Arbeiten zur Typologie bantoider Sprachen wenn überhaupt ein "auch Suaheli" aufgeführt, sonst wird Swahili verwendet. Dazu ein paar Daten: bei google auf deutschsprachigen Seiten "Suaheli" und ""swahili" (mit Gänsefüsschen) suchen bringt etwa gleich viele Ergebnisse. Bei deutsprachigen Ergebnissen in scholar.google wird überhaupt keine Differenzierung durchgeführt, da treten in den Ergebnissen beide Begriffe auf, egal, was man als Suchbegriff eintippt. Auffallend dabei ist jedoch, dass im weiteren Sinne sprachwissenschaftliche Arbeiten überwiegend Swahili verwenden, wärend literatur- und kulturwissenschaftliche, aber auch die meissten älteren (<1950) Arbeiten den Begriff Suaheli verwenden. Vielleicht muss man doch irgendwie zwischen Sprache und Volk unterscheiden?--Mrmryrwrk' 02:47, 7. Sep. 2008 (CEST).Beantworten
  • amazon.de führt ganze vier Sprachbücher für Suaheli (Zitat: „Meinten Sie swahili?“), das neueste von 1989. Swahili bringt es auf 84 Ergebnisse, darunter auch viele Neuerscheinungen. (Falls ich mich nicht verzählt habe)
  • Langenscheidts Handwörterbücher heissen Swahili-Deutsch bzw. Deutsch-Swahili.
MfG, --R.Schuster 09:41, 20. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Ich schlage vor, die Literatur zu ergänzen und/oder zu kommentieren und die Spreu vom Weizen zu trennen, weiß aber nicht so recht, wie wir es im Artikel einbauen sollten.

Das Bändchen aus dem Reise-Know-How-Verlag von Christoph Friedrich z.B. gehört m.E. zum Besten, was man in diesem Umfang schreiben kann. Der Sprachführer von Emil Meier dagegen strotzt auf praktisch jeder Seite so von Druckfehlern, die nicht alle sofort erkennbar sind, dass es schon peinlich ist (das er schon älter ist, stört m.E. nicht so sehr). Ich vermisse Ernest Shivutse, Suaheli für Sie, der sehr systematisch vorgegeht, es allerdings mit der Grammatik so genau nimmt, dass Anfänger überfordert und fast abgeschreckt werden (Nebenbei: Im Titel wirklich -Suaheli-, obwohl ich eindeutig für -Swawili- bin!). Ich vermisse auch den Sprachkurs von Carola Eßrich, erschienen bei der VEM Bethel bzw. Wuppertal.

Genaue bibliographische Angaben will ich gern zusammensuchen. --OldKarlo