Merkmale
In seinem Körperbau ist das Eichhörnchen an eine baumbewohnende und kletternde Lebensweise angepasst. Die Knochen sind verhältnismäßig leicht.
Pfoten
Eichhörnchen gehören zu den Sohlengängern. Sie besitzen an den Vorderpfoten vier lange Finger. Diese sind sehr beweglich und mit langen gebogenen Krallen ausgestattet. Zudem besitzen sie je einen verkümmerten Daumen, ebenfalls mit einer Kralle. Die fünf Zehen an den Hinterpfoten sind ihren Fingern sehr ähnlich. Die Hinterbeine sind überproportional lang, schwer und sehr kräftig. Sie geben den Tieren bei Sprüngen den Schwung. Mit ihren langen gebogenen Krallen finden die Eichhörnchen Halt in jeder Baumrinde. Sie ermöglichen den Tieren selbst an glatten Stämmen schnell hinauf und kopfüber wieder hinab zu klettern. Geschickt nutzen Eichhörnchen ihre Vorderpfoten wie Hände. Sie halten damit ihre Nahrung beim Fressen, graben Löcher, um Vorräte anzulegen und bauen so ihre Nester.
Schwanz
Der buschige Schwanz, ein weiteres Merkmal, dient beim Klettern und Springen als Balanciermittel und Steuerruder.
Das Eichhörnchen hat ein Gewicht von etwa 200 bis 400 Gramm. Die Kopfrumpflänge beträgt 20 bis 25 cm, die Schwanzlänge 15 bis 20 cm.
Das Fell des Eichhörnchens variiert von hellrot bis zu braunschwarz; die Bauchseite ist weiß oder cremefarben. Im Winterfell wird die Fellfarbe oft dunkler und kann auch graue Farbtöne annehmen, durch die Eichhörnchen farblich dann nur noch schwer vom Grauhörnchen zu unterscheiden sind. Ein Merkmal, das das Eichhörnchen gegenüber dem Grauhörnchen auszeichnet, sind allerdings die rotbraunen Ohrpinsel, die im Winter wachsen und bis 3,5 cm lang werden können. Im Sommerfell sind diese Ohrpinsel klein oder nicht vorhanden. Die Beispielbilder zeigen den Fellwechsel eines Eichhörnchens.
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Eichhörnchen mit Sommerfell
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Eichhörnchen im Herbst mit Ohrpinseln
Verschiedene Morphen gibt es oft innerhalb einer Population. Die Fellfarbe sagt damit nicht unbedingt etwas über die Unterart aus. Es gibt jedoch bestimmte Merkmale, die für Unterarten typisch sind. Das britische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris leucourus) hat zum Beispiel blasseres Fell an Ohren und Schwanz, das skandinavische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris vulgaris) einen dunkel bis schwarz gefärbten Schwanz.
Die Geschlechter sind anhand von Größe und Fellfarbe nicht zu unterscheiden, einen im Feld nutzbaren Sexualdimorphismus gibt es daher nicht. Albinismus und Melanismus sind auf dem europäischen Kontinent recht häufige Phänomene unter Eichhörnchen.
Eichhörnchen bewegen sich mit vielen aufeinander folgenden Sprüngen fort, bei denen der Schwanz ausgestreckt nach hinten gehalten wird. Dazwischen setzen sich die Tiere auf die Hinterbeine, halten Kopf und Schwanz erhoben, um die Umgebung zu erkunden. Mit Hilfe der Krallen laufen sie an senkrechten Bäumen aufwärts und kopfüber abwärts. Bei Sprüngen von Baum zu Baum können sie Entfernungen von 4 m überbrücken. Eichhörnchen können auch schwimmen.