Der Tod und das Mädchen

Sujet der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik
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Der Tod und das Mädchen ist ein Sujet der bildenden Kunst und der Musik, das sich bereits während der Renaissance bei Hans Baldung Grien findet und vor allem im 19. Jahrhundert wieder aufgegriffen wurde.

Der Tod und das Mädchen, Hans Baldung Grien, 1517
Tod und Frau, Hans Baldung Grien, 1518-1520

Bekanntestes Beispiel der Behandlung dieser Thematik im 19. Jahrhundert ist das Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 Der Tod und das Mädchen von Franz Schubert (1797-1828). Seinen Namen verdankt das 1824 entstandene Quartett dem Thema des zweiten Satzes, welches dem 1817 komponierten Lied Der Tod und das Mädchen entstammt. Das Lied wurde zu einem Gedicht von Matthias Claudius (1740-1815) komponiert:

Das Mädchen:
Vorüber! Ach vorüber!
Geh, wilder Knochenmann!
Ich bin noch jung, geh Lieber!
Und rühre mich nicht an.
Der Tod:
Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund und komme nicht zu strafen.
Sei gutes Muts! ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen!

Das Streichquartett wird in Martin Walsers Roman Brandung als eine Art Leitmotiv erwähnt; ebenso in Ariel Dorfmans Theaterstück Der Tod und das Mädchen (Death and the Maiden/La muerte y la doncella), 1991), das 1994 von Roman Polanski verfilmt wurde (siehe Der Tod und das Mädchen (Film)). Auch Michel Tournier verfasste eine Novelle mit dem Titel La jeune fille et la mort. Eine moderne Interpretation 2007 des von Franz Schubert komponierten Kunstliedes stammt von Bacio di Tosca.