Der Erste Kongokrieg wurde von 1996 bis 1997 auf dem Territorium der Demokratischen Republik Kongo, dem damaligen Zaire, ausgetragen. Vom Kongokrieg sind die Kongo-Wirren mit dem anschließenden Sezessionskrieg und dem Bürgerkrieg nach der Unabhängigkeit des Landes zwischen 1960 und 1965 zu unterscheiden. Der Erste Konkokrieg führte 1998 zum Zweiten Kongokrieg, der bis 2003 dauerte und auch Afrikanischer Weltkrieg genannt wird, da mindestens neun Staaten direkt daran beteiligt waren.[3]
Erster Kongokrieg | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Teil von: Kongokrieg | |||||||||
![]() Ruandisches Flüchtlingslager im Osten Zaires. | |||||||||
Datum | November 1996 - 17. Mai 1997 | ||||||||
Ort | Zaire | ||||||||
Ausgang | Sturz von Mobutu Sese Seko, Machtübernahme durch Laurent-Désiré Kabila | ||||||||
Territoriale Änderungen | Südkivu, Nordkivu | ||||||||
|
Ursachen
Die Ursachen für den Krieg im Kongo sind vielfältig. Hauptauslöser des Krieges waren die nach dem Völkermord an den Tutsi in Ruanda 1994 entstandenen Flüchtlingslager im Osten des damals noch Zaire genannten Kongo, wo sich viele der für den Völkermord verantwortlichen Génocidaires und Angehörige der früheren ruandischen Armee FAR aufhielten.
Der harte Kern der am Völkermord beteiligten Hutu begann bald von Zaire aus Angriffe auf Ruanda zu verüben, um die zwischenzeitlich gebildete neue Regierung wieder zu stürzen. Der zairische Präsident Mobutu Sese Seko, dessen Macht damals schon sehr angeschlagen war, sah diesen Konflikt als Mittel wieder zu einem wichtigen Faktor im Weltgeschehen zu werden, indem er das Flüchtlingselend und die internationale Aufmerksamkeit ausnutzte und sich auf die Seite der Hutu stellte. Dies führte zum Einmarsch der militärisch weit überlegenen RPF aus Ruanda nach Zaire, um die Lager aufzulösen und die Beteiligten am Völkermord zur Rechenschaft zu ziehen. Gleichzeitig bildeten sie dort eine Koalition um Laurent-Désiré Kabila zum Sturz Mobutus. Diese Koalition wurde auch von den USA und Uganda gestützt.
Wirtschaftliche Interessen
Der Kongokrieg wurde von bekannten Markenfirmen mitfinanziert, welche die Rebellen mit Waffen und Geld versorgt hatten. Das betrifft etwa Teile der Erdöl- und Diamantenindustrie,[4] aber auch Konzerne wie den Pharma- und Chemiemulti Bayer, der mit seinen Rohstoffimporten aus dem Kongo jahrelang den größten Krieg der Welt seit 1945 mitfinanziert hat.[5] [6]
Siehe auch
- Geschichte der Demokratischen Republik Kongo
- Kongogräuel (1888–1908)
- Kongo-Wirren (1960)
- Sezessionskrieg Katangas und Kasais (1960–1961)
- Bürgerkrieg und Simba-Aufstand (1961–1964)
- Shaba-Invasion (1977–1978)
- Zweiter Kongokrieg (1998-2003)
- Kivu-Krieg (2003- )
Weblinks
- globalsecurity.org zum Kongokrieg (englisch)
- http://www.kongo-kinshasa.de – Die Geschichte der Demokratischen Republik Kongo (PDF)
- Mortality in the Democratic Republic of Congo: An ongoing crisis – Studie des International Rescue Committees, vom 22. Januar 2008 (englisch, PDF 1,1 MiB)
Einzelnachweise
- ↑ a b "Passive Protest Stops Zaire's Capital Cold" par Lynne Duke, Washington Post Foreign Service, mardi 15 avril 1997; Page A14 ("Kabila's forces -- which are indeed backed by Rwanda, Angola, Uganda and Burundi, diplomats say -- are slowly advancing toward the capital from the eastern half of the country, where they have captured all the regions that produce Zaire's diamonds, gold, copper and cobalt.")
- ↑ "Congo Begins Process of Rebuilding Nation" par Lynne Duke, Washington Post Foreign Service, mardi 20 mai 1997; Page A10 ("Guerrillas of Angola's former rebel movement UNITA, long supported by Mobutu in an unsuccessful war against Angola's government, also fought for Mobutu against Kabila's forces.")
- ↑ http://www.bpb.de/popup/popup_druckversion.html?guid=V2YYSY
- ↑ http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Kongo/rohstoffe.html (8. Dezember 2008).
- ↑ http://www.regenwald.org/regenwaldreport.php?artid=54 (8. Dezember 2008).
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/983/12971/ (8. Dezember 2008).