Der Lutherische Weltbund LWB (engl. Lutheran World Federation) ist eine internationale Vereinigung von christlichen Kirchen lutherischer Tradition.
Höchstes Entscheidungsgremium ist die Vollversammlung, die alle sechs Jahre stattfindet. Weitere Organe sind der Rat, der Generalsekretär und der Präsident. Generalsekretär ist zur Zeit Pfr. Dr. Ishmael Noko, Präsident der 2003 gewählte Bischof Mark S. Hanson, leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika. Er ist Nachfolger des Landesbischofs der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Dr. Christian Krause, der von 1997 bis 2003 an der Spitze des LWB stand.
Vollversammlungen fanden statt
- 1947 in Lund, Schweden, unter dem Motto "Die lutherische Kirche in der Welt von heute",
- 1952 in Hannover, Deutschland, unter dem Motto "Das lebendige Wort in einer verantwortlichen Kirche",
- 1957 in Minneapolis, USA, unter dem Motto "Christus befreit und eint",
- 1963 in Helsinki, Finnland, unter dem Motto "Christus heute",
- 1970 in Evian, Frankreich, unter dem Motto "Gesandt in die Welt",
- 1977 in Deressalam, Tansania, unter dem Motto "In Christus - eine neue Gemeinschaft",
- 1984 in Budapest, Ungarn, unter dem Motto "In Christus - Hoffnung für die Welt",
- 1990 in Curitiba, Brasilien, unter dem Motto "Ich habe das Schreien meines Volkes gehört",
- 1997 in Hong Kong, China, unter dem Motto "In Christus - zum Zeugnis berufen" und
- 2003 in Winnipeg, Kanada, unter dem Motto "Zur Heilung der Welt".
Das Sekretariat hat seinen Sitz im Gebäude des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf.
Der LWB wurde 1947 im schwedischen Lund gegründet und hat derzeit 138 Mitgliedskirchen in 77 Ländern mit mehr als 66 Millionen Gläubigen.
Literatur
Norman A. Hjelm, Prasanna Kumari, Jens Holger Schjørring (Hrsg.): Vom Weltbund zur Gemeinschaft. Geschichte des Lutherischen Weltbundes 1947 - 1997, Hannover 1997.