Syphillis (Lues venerea), auch Lues oder harter Schanker genannt, ist eine ansteckende Geschlechtskrankeit, die von Bakterien (Treponema pallidum) verursacht wird.
Die Krankheit wird durch Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Bei der Geburt kann eine infizierte Mutter die Krankheit an das Neugeborene übertragen.
Symptome
Die Symptome des sogenannten ersten Stadiums treten innerhalb der ersten 2-3 Wochen nach der Ansteckung auf. Das schmerzlose Geschwür an der Infektionsstelle sowie die begleitenden Schwellungen der naheliegenden Lymphknoten werden, da sie wieder verschwinden, oft ignoriert, so dass eine Frühbehandlung verpasst wird.
Im zweiten Stadium, dass nach 1-2 Monaten oder auch erst nach 1-2 Jahren auftreten kann, findet man diversen Hautausschlag und Haarausfall sowie Fieber. Auch diese Symptome gehen ohne Bahandlung zurück, so dass manche Befallene ohne es zu wissen infiziert sind.
Das sogenannte dritte Stadium kann nach langer Latenzzeit zu unterschiedlichen dauerhaften Organschädigungen führen. Es treten oft Kreislauf- oder Knochenschäden auf; manche Patienten zeigen psychische Veränderungen.
Geschichte
1495 trat die Syphilis zum ersten Mal in Neapel auf. Innerhalb von 5 Jahren überzog eine Syphillis-Epidemie ganz Europa. Den Verlauf ihrer Ausbreitung kann man an den Namen erkennen, die die verschiedenen Völker ihr gaben, je nachdem, wo man die Quelle der Ansteckung vermutete:
- Italien: Französische Krankheit
- Frankreich: Italienische Krankheit
- Spanien: Französische Krankheit
- England: Französische Krankheit
- Schottland: Englische Krankheit
- Deutschland: Französische Krankheit
- Polen: Deutsche Krankheit
- Russland: Polnische Krankheit
Behandlungsmethoden
Im Mittelalter wurde die Syphillis mit dem hochgiftigen Quecksilber behandelt. 1909 entwickelt Paul Ehrlich Salvarsan, ein weniger giftiges, aber wirksames Arsen-haltiges Mittel. Heute wird die Syphilis mit Antibiotika behandelt, und ist im ersten und zweiten Stadium heilbar. Im dritten Stadium bleiben oft Spätschäden.