Malachias (Heiliger)

christlicher Heiliger
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Malachias (*1094/95, †1148) ist ein christlicher Heiliger. Der Gedenktag des Heiligen Malachias ist der 3. November. Er war ein irischer Zisterzienser-Mönch und Erzbischof von Armagh in Irland. Er war ein Freund von Bernhard von Clairvaux. Bekannt wurden seine 111 Weissagungen "Prophetia de summis pontificibus", die im Deutschen unter der Bezeichnung "Papstweissagung des Malachias" bekannt sind, in denen allerdings nie ausdrücklich von Päpsten die Rede war. Sie wurden 1590 zum ersten Mal von dem Benediktiner Arnold Wion benutzt. Er setzte sie als Weissagungen über die Päpste von Coelestin II. (1143-1144) bis zum Konklave von 1590 ein. Die Aussagen trafen erstaunlich genau mit den Rufnamen oder Wappen der Päpste zusammen.

Diejenigen Aussagen, die sich auf Päpste nach 1590 beziehen, wurden wahrscheinlich erst in jenem Jahr erfunden und fälschlich dem Malachias zugeschrieben, wie wissenschaftliche Arbeiten schon seit dem 17. Jh. nachgewiesen haben; deshalb werden sie in der Wissenschaft meist Weissagungen des Pseudo-Malachias genannt. Als Urheber gilt Alfonso Ceccarello, der mit dem nächsten Spruch "ex antiquitate urbis - aus der alten Stadt" dem Kardinal Girolamo Simoncelli von Orvieto, dem er als Sekretär diente, ins Amt verhelfen wollte. Der nächste Papst wurde aber Niccolo Sfondrato – Gregor XIV. (1590-1591). Die Weissagung wurde umgedeutet als "Liebhaber von Altertümern".

"Pastor Angelicus – Engelsgleicher Hirte" war Pius XII., "Pastor et nauta – Hirt und Seefahrer" Johannes XXIII., der von 1953 bis zu seinem Pontifikat 1958 Kardinal und zum Patriarch von Venedig war; "Flos florum – Blume der Blumen " wurde Paul VI. zugeschrieben, wegen der drei Lilien in seinem Wappen, "De medietate lunae – Von der Hälfte des Mondes" galt für Johannes Paul I.. Er hatte das Pontifikat 33 Tage, also etwa die Dauer von einem Halbmond zum nächsten inne; Johannes Paul II. hatte den Spruch "De labore solis – Von der Mühsal der Sonne", denn am Tage seiner Geburt gab es eine Sonnenfinsternis. Für den seit dem 19. April 2005 amtierende Benedikt XVI. sagte er "De gloria olivae – Vom Ruhm des Olivenbaums" voraus. Er deutet auf eine Benediktinerkongregation hin (den Olivetanern), die eine Olive als Symbol hat. Die Kongregation wurde einerseits von einem Deutschen begründet, andererseits baut sie auf Benedikt von Nursia auf, der selbe Namenspatron wie der des aktuellen Papstes.

Nur noch ein Spruch ist übrig: "Petrus Romanus – Petrus, der Römer", der Name des ersten Papstes, danach soll laut diversen Interpretationen das Ende der Welt bevorstehen.

Literatur

Hildebrand Troll, Die Papstweissagung des Heiligen Malachias. Ein Beitrag zur Lösung ihres Geheimnisses. 2002. ISBN 3-8306-7099-0