Die Stadt Brezno (1927 bis 1948 slowakisch „Brezno nad Hronom“; deutsch Bries oder Briesen, ungarisch Breznóbánya) befindet sich in der Slowakei am Rande der Niederen Tatra, im Breznianska kotlina (deutsch Brieser Talkessel) am Fluss Hron (deutsch Gran).
Brezno | ||
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Kraj: | Banskobystrický kraj | |
Okres: | Brezno | |
Region: | Horehronie | |
Fläche: | 121,95 km²[1] | |
Einwohner: | 19.671 (31. Dez. 2024)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 161,29 Einwohner je km² | |
Höhe: | 498 m n.m. | |
Postleitzahl: | 977 01 | |
Telefonvorwahl: | 0 48 | |
Geographische Lage: | ||
Kfz-Kennzeichen (vergeben bis 31.12.2022): |
BR | |
Kód obce: | 508497 | |
Struktur | ||
Gemeindeart: | Stadt | |
Gliederung Stadtgebiet: | 5 Stadtteile | |
Verwaltung (Stand: Februar 2007) | ||
Bürgermeister: | Demian Jaroslav | |
Adresse: | Mestský úrad Brezno Námestie M. R. Štefánika 1 977 01 Brezno | |
Webpräsenz: | www.brezno.sk |
Die Stadt ist ein wirtschaftliches, administratives und kulturelles Zentrum des entsprechenden Bezirks.
Geschichte
Frühgeschichte und Mittelalter
Das Gebiet der Stadt ist ein alter Siedlungsplatz; es gibt hier unter anderem Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Obwohl auf dem heutigen Stadtgebiet keine alten slawischen Funde vorliegen, gab es eine solche Siedlung in seiner Nähe.
Im 13. Jahrhundert stieg die Nachfrage nach Edelmetallen und die Herrscher sahen im Bergbau eine neue Einkommensquelle. Sie luden reiche deutsche Bergbauunternehmer in die gebirgigen Gebiete des Königreichs Ungarn und lösten damit auch die Entwicklung der Städte im Gebiet der oberen Hron aus. Die deutschen Bergleute gründeten ihre Siedlungen am Hron abwärts. So entstanden zum Beispiel die Städte Banská Bystrica (deutsch Neusohl), Ľubietová (deutsch Libethen) und auch Brezno.
Neben der früheren slowakischen Siedlung gründeten deutsche Bergleute im frühen 13. Jahrhundert die Siedlung mit einem typischen viereckigen Markt, der die Grundlage für die heutige Stadt bildete. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt erst aus dem Jahr 1265 in der Form Berezune (andere Quellen sprechen von Berchun). Der Name ist vom slowakischen Wort "breza" (Birke) abgeleitet, das in slowakischen Ortsnamen sehr oft vorkommt.
1380 bekam die Siedlung Bryzna iuxta Gron (die heutige Stadt Brezno) vom König Ludwig I. ihre Stadtrechte. Der Bergbau hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt. Brezno als eine Bergbaustadt bekam verschiedene Sonderprivilegien – das Marktrecht, Mühlen, Brauerei, eine Mautstation. In Brezno wurden Gold, Silber und Kupfer gewonnen.
Neuzeit
Das 16. und 17. Jahrhundert brachten wesentliche Änderungen ins Wirtschaftsleben der Stadt. Der erhöhte Eisenverbrauch eröffnete den Einwohnern neue Möglichkeiten. Brezno wurde zu einem wichtigen Standort der Holzproduktion und Forstwirtschaft. Die neuen Arbeitsmöglichkeiten zogen neue Siedler - Holzfäller und Köhler - an. 1650 erhob König Ferdinand III. Brezno zu einer königlichen Freistadt. Eine Perspektive für die nächsten Jahrhunderte stellten die Handwerke dar. Es entstanden verschiedene Zünfte (ab 1604). Die Handwerker zogen die kleinen Wohnorte vor, weil man dort auch ein Stück Land bekommen konnte. Landwirtschaft und Handwerke waren die Hauptquellen des Lebensunterhaltes der Einwohner.
Im 18. Jahrhundert fand eine Renaissance des Bergbaus statt, die aber wegen mangelnder Effektivität sehr schnell wieder aufhörte. Das 18. Jahrhundert war durch Konflikte mit zahlreichen in der Umgebung der Stadt lebenden Räubern gekennzeichnet. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde in dieser Gegend Eisenerz abgebaut und die entsprechende Eisenverarbeitungsindustrie ausgeweitet.
Im 19. Jahrhundert war die typisch slowakische Stadt ein Zentrum der slowakischen Nationalbewegung. Dieses Jahrhundert brachte in Brezno auch ein reges Kulturleben. Unter anderen arbeitete hier der slowakische Dramatiker Samo Chalupka, nach dem das hiesige Theaterensemble benannt wurde. 1884 erhielt die Stadt mit der Bahnstrecke Banská Bystrica–Červená Skala eine Zugverbindung mit Banská Bystrica.
1894 wurden aus folgenden ehemaligen Stadtteilen von Brezno eigenständige Gemeinden: Bystrá, Mýto pod Ďumbierom, Jarabá, Michalová.
20. Jahrhundert
Vor dem Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt eine landwirtschaftlich-handwerkliche Kleinstadt. Danach wurden hier zahlreiche Betriebe angesiedelt, so dass sich Brezno zu einem industriellen Zentrum des Grantals wandelte.
Erfolgreich ist heute die Literatur- und Musikveranstaltung „Chalúpkovo Brezno“ (wörtlich Chalupkas Bries). 1850-1860, 1883-1960 und 1990(?)-2003 war Brezno Hauptstadt eines gleichnamigen Okres (Bezirks). Ende der 30er Jahre lebten in Brezno etwa 5.500 Einwohner. Ihre Ausbildung konnten sie an einer Bürgerschule, einer Landwirtschaftsschule, einem Lyzeum für Frauenberufe oder einem Gymnasium erhalten.
Sehenswürdigkeiten
- Marktplatz:
- interessante Häuser
- ehemaliges Rathaus (heute Museum)
- Stadtturm
- Marien-Säule
- Kirchen:
- katholische Kirche (klassizistisch)
- evangelische Kirche (klassizistisch)
- Synagoge (1900 erbaut)
- Piaristenkloster
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in folgende 5 Stadtteile:
- Brezno
- Bujakovo (1960 eingemeindet)
- Mazorníkovo
- Predné Halny
- Zadné Halny
Söhne und Töchter
- Karol Kuzmány (1806–1866), Schriftsteller und Theologe
- Adriana Karembeu (* 1971), Supermodel
- Pavol Habera (* 1962), Sänger und Musiker
- Miroslav Leitner (* 1966), Skibergsteiger
Partnerstädte
- Meudon, Frankreich
- Nový Bydžov, Tschechien
- Ciechanów, Polen
Siehe auch
Weblinks
- ↑ Hustota obyvateľstva - obce [om7014rr_obc=AREAS_SK, v_om7014rr_ukaz=Rozloha (Štvorcový meter)]. Statistical Office of the Slovak Republic, 31. März 2025, abgerufen am 31. März 2025 (slowakisch).
- ↑ Počet obyvateľov podľa pohlavia - obce (ročne) [om7101rr_obce=AREAS_SK]. Statistical Office of the Slovak Republic, 31. März 2025, abgerufen am 31. März 2025 (slowakisch).