Maliana (Vila de Ainaro) ist die Hauptstadt des osttimoresischen Distrikts Bobonaro und des Subdistrikts Maliana.
Subdistrikt Maliana | ||
![]() | ||
Hauptstadt | Maliana | |
Einwohnerzahl (2004)[1] | 21.763 | |
Sucos | Einwohner | |
Holsa | 4.866 | |
Lahomea | 2.330 | |
Odamau | 2.827 | |
Rai Fun | 1.688 | |
Ritabou | 4.855 | |
Saburai | 1.111 | |
Tapo Memo | 4.086 | |
Übersichtskarte | ||
![]() | ||
![]() |
Der Ort
Die Stadt liegt im Zentrum des Subdistrikts, etwa 30 km von der Küste entfernt im Nordwesten des Landes. Zur Landeshauptstadt Dili sind es in Luftlinie etwa 60 km nach Osten, auf der Straße sind es 149 km, da die besser ausgebaute Straße erst entlang der Küste zur Grenzstadt Batugade führt und dann über Balibo nach Maliana führt. Kürzer ist die Verbindung nach Dili über die Straße nach Ermera und Gleno, jedoch ist diese Straße nicht so gut ausgebaut. Zur Grenze nach Indonesien sind es nur wenige Kilometer. In Maliana leben 12.065 Einwohner (2006). Das Zentrum liegt im Suco Holsa, die Stadt breitet sich aber über dessen Grenzen aus.
Im Ort befindet sich das Maliana Colegio Infante de Sagres, ein katholisches Hochseminar. Außerdem ein lebendiger Markt und eine Kirche aus der portugiesischen Zeit.
Der Subdistrikt
Geographie
Der Subdistrikt Maliana teilt sich in sieben Sucos: Holsa, Lahomea, Odamau (Odomau), Rai Fun (Raifun), Ritabou, Saburai und Tapo Memo (Tapo/Memo). Die Sucos Holsa und Ritabou sind als „urban“ klassifiziert.
Südwestlich des Flusses Malibaka liegt das indonesische Westtimor. Der Malibaka vereinigt sich mit dem Talau und bildet nun als Nunura im Westen die Grenze zu den osttimoresischen Subdistrikten Balibo und Atabae. Der Fluss Bulobo entspringt nahe dem Ort Maliana und bildet ein Stück der Grenze zum Subdistrikt Cailaco im Norden, bis er in den Nunura mündet. Südöstlich von Maliana liegt der Subdistrikt Bobonaro und an der Südspitze der Subdistrikt Lolotoe.
Der Leolaco dominiert als höchster Berg der Region (1929 m[2] ) die Landschaft.
In Lahomea befindet sich ein Wiederaufforstungsprojekt.
Einwohner
Im Subdistrikt Maliana leben 21.763 Menschen (2004). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Kemak. Über 61 % der Haushalte in Maliana Cailaco bauen in der fruchtbaren Ebene des Nunura Reis an
Geschichte
Am Ende der Rebellion von Manufahi wurden 1912 auf dem Leolaco mehr als 12.000 Männer, Frauen und Kinder von den portugiesischen Kolonialtruppen eingekreist. Beim Ausbruchsversuch wurden etwa 3.000 Menschen getötet. Der Rebellenführer Boaventura konnte entkommen. Es war eines der größten Massaker der portugiesischen Kolonialgeschichte. [3][4]
Während der Unruhen vor und nach dem Unabhängigkeitsreferendum von Osttimor 1999 kam es auch zu Gewalttätigkeiten in Maliana. Milizen stürmten die Stadt, so dass 54 UN-Helfer nach Dili evakuiert werden mussten. Hunderte von Unabhängigkeitsgegnern belagerten die UN-Vertretung. Die UN-Helfer retteten sich in die Polizeiwache. Zwei Fahrer der UN wurden von der Menschenmenge getötet. Die UN-Mitarbeiter beschuldigten die indonesische Polizei nichts gegen die Gewalttäter zu unternehmen. Außer der Kirche wurde der gesamte Ort niedergebrannt.
Städtepartnerschaften
- Knox City, Australien
- Leichhardt, Australien[5]
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt Timor-Leste Census 2004
- ↑ Karte von 1989
- ↑ Steve Sengstock, Faculty of Asian Studies, Australian National University, Canberra
- ↑ History of Timor – Technische Universität Lissabon (englisch)
- ↑ Webseite des Außenministeriums Osttimors
Siehe auch
Weblinks
- Bilder von Maliana
- Ausschreitungen in Maliana 1995
- Angriff auf UN-Mitarbeiter in Maliana 1999
- The Widows of Maliana