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E*Cityruf

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Verschiedene Funkmeldeempfänger für Cityruf

Cityruf ist ein in Deutschland bundesweit verfügbarer Funkrufdienst, der akustisch, numerisch und alphanumerisch möglich ist. Als Cityruf bezeichnet man auch das Empfangsgerät, das den Dienst unterstützt.

Die Teilnehmernummern müssen dem Absender vom Empfänger mitgeteilt werden. Mitteilungen können über Internet (Web, E-Mail), Modem und – auf T-Mobile beschränkt – per SMS aufgegeben werden. Des Weiteren ist die Rufaussendung per Telefon möglich:

  • Vorwahl 0164 und Teilnehmernummer – Tonsignal oder Rufnummer übermitteln
  • Vorwahl 0168 und Teilnehmernummer – Numerische Nachricht per DTMF oder alphanumerische Nachricht mittels Tongeber (z. B. Telekom TipSend) übermitteln
  • Vorwahl 016951 und Teilnehmernummer – Operatordienst

Früher war der Dienst in der Hand der Deutschen Bundespost, zwischenzeitlich gehörte er der Deutschen Telekom und heute wird Cityruf durch die in Berlin ansässige Firma e*Message betrieben, die auch die Funkrufdienste Skyper und Scall (letzteres inzwischen eingestellt) im Januar 2000 übernommen hatte. Funkrufe, die über ein Web-Interface oder per E-Mail abgesetzt werden, sind limitiert auf 200 Nachrichten pro Tag. Dieses relativ hohe Kontingent macht den Dienst zum Zweck der E-Mail-Benachrichtigung attraktiv. Ein Benachrichtigungsdienst wird unter dem Namen mAirGate von einer Privatperson betrieben und zur kostenlosen Nutzung angeboten.

Die Netzversorgung ist im Allgemeinen besser als bei Funkgeräten und Mobiltelefonen, was an der höheren Reichweite und Durchdringung der genutzten Frequenz liegt; der Empfang ist daher meist auch in Gebäudekellern, Garagen und Fahrstühlen möglich. In Zeiten und Orten mit starker Belastung der Mobilfunknetze (z. B. Neujahr oder Großveranstaltungen) ist das System überdies zuverlässiger. Auch wenn Pager gem. LuftEBV (wie fast alle elektronischen Geräte) in Flugzeugen während Start und Landung ausgeschaltet werden müssen, unterliegen sie als passive Empfänger im Allgemeinen nicht den Restriktionen für Mobiltelefone (Krankenhaus, Sendeanstalten, chemische Anlagen usw.). Die Dienste werden daher vor allem von Personen benutzt, die einer ständigen Erreichbarkeit bedürfen, zum Beispiel Rettungsdienste, Krankenhauspersonal, Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Winterdienste, Service- und Bereitschaftstechniker, zumal im Cityruf-Dienst dieselbe Nachricht gleichzeitig an bis zu 200 Empfänger übermittelt werden kann. Neue Anwendungsfelder eröffnen sich in der Logistik-Branche (Lkw-Zulaufsteuerung) und in der Dienstleistungsbranche (Warteschlangen-Management) für Patienten (medizinische Zentren, Arztpraxen) und Kunden (Einkaufszentren, Baumärkten, Autowerkstätten, Friseursalons etc.).

Die unidirektionale Kommunikation zwischen Sender und Empfänger hat den Nachteil, dass eine Nachricht nicht vom Empfangsgerät bestätigt wird und somit nicht wiederholt oder später übermittelt werden kann, wie dies beispielsweise beim Kurznachrichtendienst (SMS) der Fall ist. Liegt der Empfänger im Einzugsgebiet mehrerer Sender, kann es zum mehrfachen zeitversetzten Empfang einer Nachricht kommen (wird von den meisten Empfangsgeräten als dieselbe Nachricht erkannt). War der Empfänger in dieser Zeit ausgeschaltet oder außer Reichweite, so ist die Nachricht verloren.

Siehe auch