Juliana von Lüttich

Chorfrau und Mystikerin (1193-1258)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. April 2005 um 03:10 Uhr durch FlaBot (Diskussion | Beiträge) (robot Ändere:fr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Juliana von Lüttich (* um 1192; † 5. April 1258) war eine Chorfrau und Mystikerin.

Schon im Alter von fünf Jahren kam sie als Waise ins Kloster der Augustiner-Chorfrauen Mont Cornillon. 1207 legte sie die Ordensgelübde ab. 1230 wurde sie Priorin der Gemeinschaft. Da sie das Kloster sehr streng leitete, wurde sie zweimal von ihren Mitschwestern vertrieben; nach dem zweiten Vorfall kehrte sie nicht ins Kloster zurück, sondern wurde Einsiedlerin.

Seit 1209 hatte sie mystische Visionen, die sich häufig auf die Eucharistie bezogen, die im Mittelpunkt ihrer Frömmigkeit stand. Eine mehrmals wiederkehrende Vision, bei der sie eine unvollständige Mondscheibe sah, deutete sie als Hinweis Christi, dass der Kirche ein Fest zur Verehrung der heiligen Eucharistie fehle. Auf ihre Anregung hin wurde in der katholischen Kirche das Fronleichnamsfest eingeführt, zuerst 1246 in der Diözese Lüttich, dann 1264 durch Papst Urban IV. für die ganze Kirche.

Juliana wird als Heilige verehrt; ihr Gedenktag ist der 5. April.