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Stadt Wanzleben

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Wappen Deutschlandkarte
Datei:Wappen Wanzleben neu.svg
Stadt Wanzleben
Deutschlandkarte, Position der Stadt Stadt Wanzleben hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 4′ N, 11° 26′ OKoordinaten: 52° 4′ N, 11° 26′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Börde
Verwaltungs­gemeinschaft: „Börde“ Wanzleben
Höhe: 97 m ü. NHN
Fläche: 44,64 km²
Einwohner: 5199 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km²
Postleitzahl: 39164
Vorwahl: 039209
Gemeindeschlüssel: 15 0 83 530Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1-2
39164 Stadt Wanzleben
Website: www.wanzleben.de
Bürgermeisterin: Petra Hort (Die Linke)
Lage der Stadt Stadt Wanzleben im Landkreis Börde
KarteAltenhausenAm Großen BruchAngernAuslebenBarlebenBeendorfBülstringenBurgstallCalvördeColbitzEilslebenErxlebenFlechtingenGröningenHaldenslebenHarbkeHohe BördeHötenslebenIngerslebenKroppenstedtLoitsche-HeinrichsbergNiedere BördeOebisfelde-WeferlingenOschersleben (Bode)RogätzSommersdorfSülzetalUmmendorfVölpkeWanzleben-BördeWefenslebenWestheideWolmirstedtZielitz
Karte
Rathaus und Marktplatz
Ortsschild des Ortsteils Stadt Frankfurt

Wanzleben ist eine Stadt im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Die Stadt Wanzleben in der Magdeburger Börde liegt am Bode-Nebenfluss Sarre. Der Ortsteil Schleibnitz grenzt direkt an den Südwesten des Magdeburger Stadtgebietes (Magdeburg-Ottersleben).

Nachbargemeinden

Stadtgliederung

Als Ortsteile der Stadt sind ausgewiesen:

Geschichte

Die Stadt wurde 889 erstmals erwähnt. Anfangs ein Haufendorf, erhielt sie 1376 durch den Magdeburger Erzbischof Peter das Stadtrecht. Wanzleben wächst mit 4 Stadtvierteln, 4 Stadttoren und einer Stadtmauer, von der noch Reste vorhanden sind. 1438 errichtete die Stadt die „Blaue Warte“ im Westen und die „Weisse Warte“ im Südwesten der Stadt, die noch erhalten sind. Herzog Georg von Mecklenburg belagert 1550 erfolglos die Burg, die Stadt wird jedoch zerstört. Seit 1680 gehörte die Stadt zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg und lag im damaligen Holzkreis. Im Siebenjährigen Krieg (1756-63) logierten und fouragierten französische Truppen im Dezember 1757 in Wanzleben, nahmen Geiseln und gaben sie nach Loskauf Ende Dezember frei. Am 29. Dezember 1757 schlug Herzog Ferdinand von Braunschweig sein Hauptquartier auf Schloss Wanzleben auf. Wieder mussten die Bürger für den Unterhalt sorgen.

Von 1816 bis 1994 ist die Stadt Sitz des Landkreises Wanzleben. 1994 fusionierte der Landkreis Wanzleben mit dem Landkreis Oschersleben zum Bördekreis, der am 1. Juli 2007 im Landkreis Börde aufging. Mitte des 19. Jh.s beginnt die Mechanisierung der Landwirtschaft. Der Wanzleber Pflug ermöglicht das Tiefpflügen im Zuckerrübenanbau. Die Drillmaschine ersetzt die Aussaat per Hand.

Siehe auch „Chronik der Stadt Wanzleben 889 – 2008“ von Gerd Gerdes, Oschersleben 2008

Politik

Stadtrat

Der Rat besteht aus 20 Ratsmitgliedern und dem Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)

Wappen

Das Wappen wurde am 14. Mai 1992 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „In Silber eine rote silberbefugte Burg mit einem breiteren mittleren und zwei schmaleren seitlichen spitzbedachten und kugelbekrönten Türmen, der mittlere Turm mit zwei Rundbogenöffnungen im oberen Stockwerk und offenem Tor, darin schwebend der in Rot über Silber geteilte Schild des Erzstifts Magdeburg, die seitlicheren Türme mit je einer Rundbogenöffnung im Ober- und Untergeschoss.“

Historisches Wappen

Flagge

Die Flagge der Stadt ist Rot/Weiß längsgestreift mit aufgesetztem Wappen.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Burg Wanzleben

Bauwerke

Burg, Schloss und Amt

Die Burg Wanzleben (Das Amt) ist eine große Niederungsburg, die durch Gräben, Welle, versumpfte Teiche und durch den kleinen Fluss Sarre natürliche Hindernisse zur Verteidigung aufwies.Den Handelsweg von Magdeburg nach Halberstadt schützte und kontrollierte diese Rundburg. 896 wird Wanzleben als Burgward erstmals urkundlich erwähnt. Der über 30 m hohe Bergfried ist ein fünfgeschossiger Wohnturm, dessen unterer Teil aus 10., der Oberbau aus 11. – 12. Jahrhundert stammen. Der Tor- oder Taubenturm ist in die gleiche Zeit zu datieren. Vom 12. – 14. Jahrhundert wirkten die Herren von Wanzleben als Lehnsleute (Ministeriale) des Klosters Gandersheim. Im 14. Jahrhundert erwarben die Erzbischöfe von Magdeburg diese Burg. Mehrfachen Stürmen widerstand diese Feste 1351 und 1550. Bei dem Umbau zum Wohnschloss wurde 1583 eine neue Zufahrt geschaffen. Im Herzogtum Magdeburg wurde die Burg Sitz der Amtshauptleute. Im 30-jährigen Krieg waren Tilly mit den kaiserlichen und General Barner mit den schwedischen Truppen im wechselnden Besitz der Burg. Anfang des 18. Jahrhunderts entstand die preußische Domäne Wanzleben. Seit 1778 pachteten fünf Generationen der Familie Kühne bis 1945 diese Domäne mit großem wirtschaftlichem Erfolg. Dem drohenden Verfall der Burg setzte 1990 Dr. F. W. Kühne, ein Enkel des letzten Amtsrates, durch Erwerb dieser historischen Bausubstanz ein Ende. Seitdem wird schrittweise die Restaurierung der Gebäude vorgenommen, was deutlich sichtbar ist. Als Teil der „Straße der Romanik“ wurde die Burg Wanzleben im März 2008 anerkannt.


Rathaus

Am Ostersonnabend 1376 wurden Wanzleben die Rechte einer Stadt verliehen, unter denen auch die Errichtung und Erhaltung öffentlicher Gebäude enthalten sind. So wurde am 13. Juli 1446 (Margereten-Tag) die Fertigstellung des Rathauses vollzogen, was aus einer Tafel am Rathaus ersichtlich ist. Am 17. September 1550 wurde dieses Rathaus im Interimskrieg zerstört und 1556 wieder aufgebaut. Auch dieses Datum wurde in einer Tafel am Rathaus belegt: „Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit. Jesaja 40. Kein Heil im Kriege. 1556.“ Im Rathaus folgten umbauten 1600 mit Anbringung eines Reliefbildes (Bürgermeister Matth. Seger?). Ein großer Stadtbrand vernichtete am 8. Juli 1684 u.a. das Rathaus. Der Wiederaufbau dauerte bis 1705, auch dieses Datum wird auf einer Tafel belegt. So entstand ein zweigeschossiger Bau mit rechteckigen, zum Teil paarigen Fenster. Eine doppelläufige Freitreppe führt zu einem spitzbogigen Portal, dem Eingang zum Bürgersaal. Dort befindet sich an der Holzbalkendecke die Jahreszahl 1687, die wahrscheinlich den schrittweise erfolgten Wiederaufbau dokumentiert. Im Untergeschoss befand sich der Ratskeller, der bis 1849 als Ausschank für die durstigen Bürger diente. Der Marktplatz hat eine trompetenartige Form. 1917 bekundete der Magistrat seinen Friedenswillen, was auf einer weiteren Tafel am Rathaus belegt wird. Nach Abriss des benachbarten Bürgerhauses erfolgte 1984 ein Anbau zum Rathaus. In den Jahren 1993-95 wurde das Rathaus restauriert. Auf dem Marktplatz fand 1999 die Aufstellung eines mehrarmigen Kandelaberleuchters statt.


Stadtkirche St. Jacobi

Eine dem heiligen Jacob gewidmete Kirche war bereits 1263 im Sprengel (Archidiakonat) Wanzleben vorhanden. Nach der Stadtgründung erfolgte der Bau einer spätromanischen Basilika, die 1550 zerstört wurde. Der mit einem Kredit von 1100 Gulden finanzierte Wiederaufbau wurde unter Verwendung der verbliebenen Umfassungsmauern und bei Erhaltung des romanischen Taufsteines vollzogen. An einem Pfeiler im Altarraum deutet die Jahreszahl 1551 wahrscheinlich auf die beendete Eindeckung hin. 1589 hatte der Magistrat eine Taufschale für den romanischen Taufstein gestiftet. 1712 wurde der gotische Anbau zur dreischiffigen Hallenkirche (zwischen Altarraum und romanischem Turm) beendet. Eine Orgel mit 2120 Pfeifen baute Matth. Hartmann ein. Den reichgeschnitzten Orgelprospekt schuf der in Wanzleben geborene preußische Hofbildhauer Joh. Georg Glume. Bis 1997 wurde die Orgel fünfmal restauriert, wobei 1860 von E. Röver eine neue Orgel errichtet wurde. Die vorhandene Glocke stammt aus dem Jahre 1782, weitere sind in den Kriegen eingeschmolzen worden. Im 19. Jahrhundert, besonders 1893-95 fanden umfassende, radikale Umbauten im Innenraum statt. Dabei wurde eine Ausmalung in Anlehnung an den Jugendstil vorgenommen, die stark nachdunkelte. Die von 1983-1994 durchgeführte Renovierung ließ die Kirche im neuen Glanz erscheinen. 1997 konnten sieben Altarfenster wieder hergestellt werden.


Stadtmauer

Von der Stadtmauer aus dem 14. Jh. sind nur noch Reste erhalten. Die mittelalterlichen Türme Weiße Warte im Westen und Blaue Warte im Südwesten sind von 1438.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Durch die Bundesstraße 246a ist Wanzleben an die Bundesautobahn 2 angeschlossen. Über die Abfahrt „Wanzleben“ hat die Stadt unmittelbar Anschluss an die neue Bundesautobahn 14. Darüber hinaus ist Wanzleben direkt über die Bundesstraße 180 und die Bundesstraße 246 zu erreichen.

Der Ortsteil Blumenberg verfügt über einen Bahnhof, der vom Harz-Elbe-Express auf der Linie Magdeburg - Oschersleben (Bode) - Halberstadt - (Quedlinburg - Thale) im Zwei-Stunden-Takt bedient wird. Die Bahnstrecken Blumenberg - Egeln - Staßfurt, Blumenberg - Altenweddingen - Schönebeck (Elbe) sowie die Strecke Blumenberg - Eilsleben mit einem Bahnhof in Wanzleben sind stillgelegt oder werden im Personenverkehr nicht mehr bedient.


Bildung

  • Grundschule an der Burg Wanzleben
  • Sekundarschule Wanzleben
  • Bördegymnasium Wanzleben

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Literatur

Gerd Gerdes: Chronik der Stadt Wanzleben von 889 - 2008. Oschersleben, Dr. Ziethen Verlag, 2008, ISBN 978-3-938380-67-3

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