Alois Mannichl ist seit 2004 Polizeidirektor in Passau.
Leben
Mannichl wurde 1997 nach seiner Beschäftigung bei der Grenzpolizei Chef der Abteilung für organisierte Kriminalität beim Polizeipräsidium Regensburg. Später wurde er stellvertretender Leiter der Polizei Passau und im September 2004 dort zum Polizeidirektor ernannt.[1]
Mannichl ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
Attentat
Am 13. Dezember 2008 wurde auf Mannichl ein Messerattentat verübt. Das Leben des 52-jährigen konnte nach einer Notoperation gerettet werden. Der Messerstich verfehlte nur knapp sein Herz. Der Täter hatte Mannichl in seiner Privatwohnung in Fürstenzell aufgesucht. „Viele Grüße vom Nationalen Widerstand. Du linkes Bullenschwein, du trampelst nimmer auf Gräbern unserer Kameraden herum“, mit diesen Worten stieß laut Oberstaatsanwalt Helmut Walch der Täter seinem Opfer eine elf Zentimeter lange Klinge in den Bauch.[2] Die Äußerung bezog sich – so wird vermutet – auf einen Vorfall im Juli. Nach der Beerdigung des Neonazi-Funktionärs Friedhelm Busse ließ die Polizei sein Grab wieder öffnen, um eine dort abgelegte Hakenkreuzfahne zu entfernen. Die Tat wird deshalb der rechtsextremen Szene zugerechnet. Der Täter floh mit einem Auto, ob er einen Komplizen gehabt hat oder das Auto selbst steuerte, ist noch unklar. Eine 20-köpfige Sonderkommission übernahm die Ermittlungen.
Reaktionen
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann nannte den Anschlag „hinterhältig und brutal“. Sollte sich der Verdacht eines rechtsextremen Hintergrundes bewahrheiten, „hätte die Gewalt von Rechts eine völlig neue Dimension erreicht“, so Herrmann.
Grünen-Chefin Claudia Roth forderte in der „Augsburger Allgemeinen“ politische Konsequenzen aus dem Anschlag: „Dieses heimtückische und brutale Attentat, offenbar aus der Neonazi-Szene, ist ein alarmierendes Zeichen dafür, wie gefährlich und zu allem entschlossen die rechtsextreme Szene in Bayern ist.“
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat ein entschiedenes Vorgehen gegen Neonazis angekündigt. Man werde in Bayern gegen rechtsextreme Gewalt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen und erneut über ein NPD-Verbot nachdenken. Die NPD Passau distanzierte sich bereits zuvor im Internet von dem Anschlag.
Einzelnachweise
- ↑ Portrait der Kölnischen Rundschau vom 14. Dezember 2008
- ↑ Abendzeitung vom 14.12.2008 Der Täter rief: „Du linkes Bullenschwein“