Als informeller Sektor wird der Teil einer Volkswirtschaft bezeichnet, der im Gegensatz zum offiziellem Sektor nicht durch formalisierte Beschäftigungsverhältnisse geprägt ist und sich staatlicher Kontrolle oft entzieht.
Charakteristika
Der informelle Sektor unterscheidet sich durch einige Besonderheiten vom formellen Sektor:
- kaum oder keine Trennung der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital
- Entzug staatlicher Kontrolle
- kaum formalisierte Beschäftigungsverhältnisse
- meist kleine Produktionseinheiten
- niedrige Organisationsebene, Beschäftigung von Familienmitgliedern
- fließender Übergang / Dominanz der Subsistenzwirtschaft
- durch fehlende staatliche Regulierung greifen staatliche Standards (Mindestlohn, Sozialversicherung) oft nicht
- keine eigene Rechtspersönlichkeit des Unternehmens; Eigentümer sind private Haushalte oder Privatpersonen
Bedeutung des informellen Sektors
Gerade Entwicklungsländer sind oft durch einen informellen Sektor gekennzeichnet, der einen Großteil der Bevölkerung ernährt. In Mittelamerika beschäftigt er etwa die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung. Typische Berufe des informellen Sektors sind viele Dienstleistungsberufe, wie Schuhputzer, oder viele Verkaufstätigkeiten.
Siehe auch: Schwarzarbeit, Schattenwirtschaft