Das Lorraineviadukt (alternativ auch Eisenbahnviadukt Bern) ist ein 1080 m langes Viadukt in der Stadt Bern, das 1941 dem Verkehr übergeben wurde. Es führt unter anderem die Bahnstrecke Bern–Olten zwischen dem Hauptbahnhof Bern und Bern-Wylerfeld über die Aare. Die bahnamtliche Bezeichnung der Brücke lautet nur Lorraine, ohne den Zusatz Viadukt[1].


Das Viadukt wurde in den Jahren zwischen 1936 und 1941 im Rahmen der viergleisigen Neutrassierung der Bahnstrecke erbaut. Unter anderem ersetzte das Bauwerk auch die als Aarequerung dienende Rote Brücke von 1858, die zum Schluss nicht mehr von zwei Zügen gleichzeitig befahren werden durfte.
Die Brücke besteht aus mehrern Brückenbauwerke die natlos aneindander gefügt sind. So kann das Gesamtbauwerk in das Viadukt Talwegmulde und Viadukt Lorraineplateau, die Aarebrücke (Hauptbrücke), und das Viadukt Schützenmatt und Unterführung Neubrückstrasse unterteilt werden. Diese Unterteilung erfolgt an den dazwischen liegendenHauptwiderlagern, mit denen die Längsdehnung der Brücke aufgefangen wird, und die der Brückenlänge wegen endsprechend massiv ausgeführt werden mussten.
Die 321 m lange Hauptbrücke über der Aare ist eine Stahlbetonkonstruktion. Sie besteht aus einer 150 m weit spannenden Bogenbrücke aus Stahlbeton sowie beidseitigen Zufahrtsrampenbrücken mit Regelstützweiten von 27 m. Der eingespannte Bogen hat einen Stich von 33 m. Er weist einen dreizelligen, 13,35 m breiten Hohlkastenquerschnitt auf, der im Kämpfer 5,0 m und im Scheitel 3,2 m hoch ist. Die 17,4 m breite Fahrbahn besitzt einen vierstegigen Plattenbalkenquerschnitt mit zirka 3,5 m Konstruktionshöhe. Der Bogen wurde mit einem freitragenden hölzernen Lehrgerüst hergestellt, das eine Spannweite von 146 m besass und aus zwölf Fachwerkbindern mit Konstruktionshöhen von bis zu 3,6 m bestand.
Bei der Inbetriebnahme war es mit seinen 1080 m die längste Eisenbahnbrücke der Schweiz, dieser Titel ging mit der Eröffung der Käferberglinie 1969 an das 1126 m lange Hardturmviadukt.
Literatur
- Orth: Eine neue Eisenbahnbrücke über die Aare bei Bern. In:Der Bauingenieur, Heft 9/10, 1939, S. 131 - 132.
- Chrisian Menn: Stahlbetonbrücken. Springer-Verlag Wien , 1990, ISBN 3-211-82115-5.
Einzelnachweise
- ↑ Schienennetz Schweiz Ausgabe 1980 Seite 103
Weblinks
- Infos zur Brücke auf g26.ch
- Pflichtangabe
Typ
und/oderID
fehlt, siehe Doku (mit Bild)