Sonnenbrand

durch UV-Licht hervorgerufene Verbrennung der Haut
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2008 um 19:19 Uhr durch 91.89.16.86 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Klassifikation nach ICD-10
L55.0 Dermatitis solaris acuta 1. Grades
L55.1 Dermatitis solaris acuta 2. Grades
L55.2 Dermatitis solaris acuta 3. Grades
L55.8 Sonstige Dermatitis solaris acuta
L55.9 Dermatitis solaris acuta, nicht näher bezeichnet
{{{06-BEZEICHNUNG}}}
{{{07-BEZEICHNUNG}}}
{{{08-BEZEICHNUNG}}}
{{{09-BEZEICHNUNG}}}
{{{10-BEZEICHNUNG}}}
{{{11-BEZEICHNUNG}}}
{{{12-BEZEICHNUNG}}}
{{{13-BEZEICHNUNG}}}
{{{14-BEZEICHNUNG}}}
{{{15-BEZEICHNUNG}}}
{{{16-BEZEICHNUNG}}}
{{{17-BEZEICHNUNG}}}
{{{18-BEZEICHNUNG}}}
{{{19-BEZEICHNUNG}}}
{{{20-BEZEICHNUNG}}}
Vorlage:Infobox ICD/Wartung {{{21BEZEICHNUNG}}}
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der Sonnenbrand ist eine entzündliche Rötung der menschlichen Haut durch kurzwellige Sonnenstrahlung oder künstliche UV-Strahlung.

Akut führt ein Sonnenbrand zu Druckempfindlichkeit und Brandschäden bis hin zur Blasenbildung, langfristig kann auch Hautkrebs die Folge sein. Die Erweiterung der Blutgefäße in der Haut führt zu stärkerem Blutfluss, was als Rötung (Erythem) der Haut sichtbar wird.

Besonders gefährdet sind die Schultern und der Oberkörper, wo es häufig zur Abschälung der oberen Hautschichten einige Tage nach dem Sonnenbrand kommt. Auch Füße und Gesicht, hier besonders die Nase, sind durch ihre exponierte Lage stark gefährdet und werden zusätzlich meist nicht gründlich genug geschützt.

Bei manchen Personen reagiert der Körper an der Stelle des Sonnenbrandes mit einem allergischen Verhalten. Es kann bis zu 62 Stunden nach dem Sonnenbaden zu sehr starken und unerträglichen Juckreizen führen. Diese Sonnenallergie kann sich sehr unterschiedlich auswirken, bei manchen bilden sich Blasen und Schwellungen und bei anderen können so gut wie keine sichtbaren Hautveränderungen auftreten.

Sonnenbrand nach unvollständigem Schutz
Blasenbildung auf der Haut nach Sonnenbrand

Ursachen

Verursacht wird ein Sonnenbrand durch Ultraviolett-Anteile in der Sonnenstrahlung, wenn ihr die Haut längere Zeit ungeschützt ausgesetzt ist. Die Strahlen dringen in die Haut ein und schädigen dort die Zellen. Um diese Schäden zu beheben, fließt vermehrt Blut in die betroffenen Bereiche, was eine rote Färbung der Haut zur Folge hat. Sind die Beschädigungen zu stark und können sie nicht mehr repariert werden, so sterben die betroffenen Hautzellen ab und die oberste Hautschicht löst sich.

Für die kurzfristige Bräunung der Haut (allerdings auch für Alterung und Faltenbildung) ist das UV-A verantwortlich („nahes UV“, Wellenlänge 320–400 nm), für die langfristige und den Sonnenbrand das UV-B (280–320 nm). Das noch kurzwelligere UV-C lässt die Erdatmosphäre nicht hindurch. Auch bei Bewölkung ist nach entsprechend längerer Zeit die Gefahr eines Sonnenbrands gegeben – dies gilt insbesondere für Aufenthalte auf dem Wasser (z. B. Segeln), da die Wasseroberfläche die Strahlung zurückwirft – auch dann wenn man sich im Schatten befindet (siehe Albedo).

Die natürliche Eigenschutzzeit hängt vom Hauttyp und der Stärke der Sonnenstrahlung, dem UV-Index ab. Sie ist bei Mitteleuropäern (Typ I-III) zwischen unter 10 bis etwa 30 Minuten pro Tag, bei dem in diesen Breiten maximal auftretenden UV-Index von 8, sehr kurz. Selbst eine nahezu schwarze Hautfarbe bedeutet nur selten eine Schutzzeit von wesentlich mehr als einer Stunde. Eine Bräunung der Haut erhöht die Schutzzeit zwar, jedoch maximal auf das Doppelte. Mit Sonnencremes kann diese Zeit jedoch wesentlich stärker ausgedehnt werden. Der hierbei angegebene Lichtschutzfaktor vervielfacht die Schutzzeit.

Behandlung

 
starker Sonnenbrand

Starker Sonnenbrand sollte von einem Arzt behandelt werden. In Situationen, in denen keiner vorhanden ist, helfen folgende Anwendungen:

Bei richtiger Anwendung wirkt diese Behandlung meist so effektiv, dass die Hautrötung innerhalb von 24 Stunden verschwindet, ohne eine Bräunung zu hinterlassen.

Ein leichter Sonnenbrand lässt sich durch verschiedene Maßnahmen lindern:

  • Kühlung mit feuchten Umschlägen (am besten mit isotoner Kochsalzlösung und wenn möglich keine rauhe Oberfläche)
  • viel trinken
  • spezielles Puder oder antiallergisches Gel
  • »After-Sun-Lotionen«, Zinköl, Aloe, Beinwell-Salben und andere Pflegemittel
  • Auftragen von Aufgüssen von schwarzem Tee oder Eichenrinde (Gerbstoffe)
  • mit normalem Speisequark (auftragen, 30-45 Min. warten und gründlich abwaschen)

Von dem Hausmittel Quark und ähnlichem raten Hautärzte ab, da es aufgrund der Bakterien in Milchprodukten zu Infektionen kommen kann. Auch können enthaltene Eiweißstoffe auf der geschwächten Haut zu Unverträglichkeiten und allergischen Reaktionen führen.

Auch bei erfolgreicher Behandlung steigt die Gefahr von Hautkrebs mit der Zahl der erlittenen Sonnenbrände an.

Solarien

Moderne Solarien verzichten mittlerweile auf UV-B-Strahlung, aber auch die längerwellige UV-A-Strahlung ist, wie man heute weiß, alles andere als harmlos. Sie dringt tiefer in die Haut ein, bewirkt ebenfalls DNA-Schäden, die wiederum Krebs verursachen können, und führt außerdem zur vorzeitigen Hautalterung, was bereits nach wenigen Jahren intensiven Solariumbesuchs deutlich sichtbar wird. Zusätzlich bleibt bei UV-A-Strahlung der warnende Sonnenbrand aus, man merkt gar nicht, dass man sich einer Gefahr aussetzt und bleibt meist zu lange unter der Strahlenquelle.

Spezielle Solarien werden auch medizinisch von Hautärzten verschrieben, um bestimmte Hautkrankheiten zu behandeln. In dieser Phototherapie wird eine kleine Dosis einer ganz bestimmten Wellenlänge des Lichts verwendet.

Erhöhtes Risiko

In den Tropen ist die Sonneneinstrahlung stärker und das Sonnenbrandrisiko stark erhöht.

Da die energiereiche kurzwellige UV-Strahlung von der Erdatmosphäre nur teilweise ausgefiltert wird, wächst die Gefahr von Sonnenbrand in größerer Höhe: in 5 km Höhe hat man nämlich bereits die Hälfte der stark filternden Luftmenge unter sich gelassen.

Besonders kritisch ist es auf Schnee und Gletschern im Hochgebirge, wo sich die Gefahr des Sonnenbrands schon unter 3000 m verdreifachen kann. Hier besteht zusätzlich eine Gefahr von Augenschäden, wie sie auch durch künstliches UV-Licht auftreten können. Diese Schneeblindheit oder medizinisch aktinische Keratopathie ist ein Sonnenbrand der Hornhaut des Auges, die den inneren Teil des Auges schützt. Sonnenbrillen mit UV-Schutz sind zwingend erforderlich; je nach Dauer des Aufenthalts an der Sonne sollten spezielle Gletscher- oder Schneebrillen verwendet werden, die eine Einstrahlung über den reflektierenden Schnee verhindern.

Auch am Wasser verkürzt sich die Schutzzeit aufgrund der von dort reflektierten Strahlen. Außerdem ist man bei schönem Wetter am Wasser oft nur mit Badekleidung bekleidet, was die Angriffsfläche für die UV-Strahlung erhöht.

Durch die zunehmende Zerstörung der Ozonschicht gelangt mehr UV-Licht auf die Erdoberfläche, was die Sonnenbrandgefahr ebenfalls erhöht.

Die kühlende Wirkung von Wind nimmt dem UV-Licht nichts von seiner Sonnenbrandgefahr. Auch dünne Wolken mindern UV-Strahlung nicht wesentlich.

Schutzmaßnahmen für Kinder

Säuglinge und Kleinkinder vertragen starke Sonneneinstrahlung auf unbedeckte Haut oder in die Augen grundsätzlich nicht, weshalb als Schutz an sonnigen Tagen und während des gesamten Sommerhalbjahres leichte, aber voll bedeckende Kleidung notwendig ist. Dazu gehören zum Beispiel Mützen, die auch den Nacken bedecken und Sonnenbrillen. Ein zusätzlicher Sonnenschirm für die Kinder sorgt für noch besseren Schutz.

Der Strahlenschutzkommission zufolge ruft bereits geringe Einwirkung von Sonnenstrahlung noch unterhalb einer Hautrötung langfristig Krebs hervor: „Für die Entstehung des malignen Melanoms sind wiederkehrende intermittierende UV-Expositionen schon im frühen Kindesalter (0 bis 6 Jahre) verantwortlich. Dazu zählen bereits vereinzelte suberythemale Expositionen und erst recht milde und schwere Sonnenbrände, wie sie bei Urlauben in sonnigen Regionen auftreten können.“

Siehe auch